Handy-Speicher erweitern ohne Speicherkarte - so gehts
Smartphone-Speicher extern erweitern ganz ohne Speicherkarte
Fotos: Image licensed by Ingram Image/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Obwohl die interne Speicherkapazität bei Smartphones in den vergangenen Jahren stets gewachsen ist, bleibt das Problem, dass der Speicher für ambitionierte Fotografen oder Berufstätige, die viel mit Dokumenten arbeiten müssen, oft zu klein ist.
Als Speichererweiterung dient seit vielen Jahren die Speicherkarte in Form einer microSD-Karte beziehungsweise einer Nano Memory Card bei Huawei-Geräten. Doch auch hier gibt es nach wie vor Ärgernisse zu verkraften: Zahlreiche Smartphones beinhalten keinen Speicherkartenslot mehr - und wenn er vorhanden ist, gibt es ihn oft nur als Alternative zu einer zweiten SIM-Karte, aber nicht gleichzeitig.
In diesem Ratgeber zeigen wir daher einmal kabelgebundene und kabellose Möglichkeiten, wie man den Smartphone-Speicher ganz ohne Speicherkarten und auch ganz ohne Speicherkartenslot erweitern kann - auch über Online-Dienste.
Smartphone-Speicher extern erweitern ganz ohne Speicherkarte
Fotos: Image licensed by Ingram Image/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Externer Speicher zum Anschließen
Solange Smartphones weiterhin über Micro-USB-, USB-C- oder Lightning-Buchsen verfügen, lassen sich diese Schnittstellen auch immer zur Datenspeicherung verwenden. Im Dateimanager des Smartphones wird der externe Speicher dann meist als "external Storage" oder ähnlich bezeichnet. Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten:
Externe Festplatte/SSD: Den größten Speicherplatz bieten in der Regel externe Festplatten. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Festplatte bereits ein Kabel für die Anschlussbuchse Ihres Smartphones beiliegt. Der Anschluss einer externen magnetischen Festplatte an ein mobiles Gerät ist in der Regel unpraktisch, da die Festplatte dann meist über ein separates Netzteil mit Strom versorgt werden muss. Bei einer externen SSD sollte es auch ohne Netzteil klappen - und die Zugriffsgeschwindigkeit ist höher.
Externer Speicherstick: Auch Speichersticks gibt es bereits mit beachtlichen Kapazitäten, und bei ihnen tritt das Problem der Energieversorgung nicht auf. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass der Speicherstick über den entsprechenden Anschluss Ihres Smartphones (Micro-USB, USB-C- oder Lightning) verfügt, dann benötigen Sie keinen Adapter.
Externer Speicherkartenleser für Wechselmedien: Wenn Sie den externen Speicher sehr oft wechseln müssen, ist es ratsam, einen externen Speicherkartenleser zum Anschluss an die Micro-USB-, USB-C- oder Lightning-Buchse zu erwerben. Wenn Sie den Kartenleser auch gleichzeitig am Computer verwenden möchten, sollte er zwei Anschlussstecker haben (zum Beispiel USB-C auf der einen und USB-A auf der anderen Seite). Es gibt Kartenleser-Modelle für SD-Karten, microSD-Karten oder beide Formate gleichzeitig.
Externen Speicher anschließen über Adapter: Sollten Sie bereits externe SSDs, Speichersticks oder Speicherkartenleser besitzen und möchten Sie diese mit dem Smartphone weiterverwenden, können Sie diese auch über Adapterstecker beziehungsweise Adapterkabel an das Smartphone anschließen. Im Fachhandel gibt es Adapter für alle USB- und Lightning-Stecker bzw. -Buchsen, falls der Adapter nicht bereits dem Smartphone beiliegt.
Ein Speicherstick mit USB-C-Anschluss
Bild: SanDisk/Western Digital
Tipps zur Handhabung von ansteckbaren Speichermedien
Nach wie vor bildet die Anschlussbuchse bei Smartphones ein empfindliches Bauteil, das pfleglich behandelt werden soll. Achten Sie also wie beim Micro-USB-Ladekabel stets auf die korrekte Steckrichtung, USB-C und Lightning sind hingegen verdrehsicher.
Wenn Sie das Smartphone oder Tablet mit angestecktem Speichermedium transportieren müssen, fassen Sie Smartphone und eingesteckten Speicher am besten immer mit zwei Händen an und transportieren Sie beides waagrecht. Achten Sie darauf, dass am Stecker dabei nicht zu viel Bewegung herrscht, sonst rutscht das Speichermedium gegebenenfalls während einer Dateiübertragung aus der Buchse oder die Buchse leiert allmählich aus, was eine teure Smartphone-Reparatur zur Folge hätte.
Wenn Sie die Daten auf dem externen Speicher unbedingt in dieser Form behalten und schützen möchten, beispielsweise Office-Dokumente, dann kopieren Sie diese im Dateimanager zunächst auf den internen Smartphone-Speicher, um sie zu öffnen und zu bearbeiten. Dann bleibt der alte Stand auf dem externen Speicher als Sicherungskopie erhalten.
Trotzdem ist das Anstecken externer Speichermedien an Smartphones und Tablets in vielen Fällen unpraktisch - und daher kommen wir nun zu kabellosen Möglichkeiten.
Beispiel für einen Speicherkartenleser mit USB-C-Stecker
Bild: Hama
Externer Speicher kabellos verbunden
Ohne Gefriemel an der Anschlussbuchse des Smartphones kommen Sie aus, wenn Sie kabellose externe Speichermedien verwenden. Diese Möglichkeiten gibt es:
Externe WLAN-Festplatten: Externe SSDs mit WLAN sind kabellos zugänglich. Dabei gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten. Entweder die Datenübertragung findet über ein gemeinsames WLAN (zum Beispiel zu Hause) statt. Wenn die externe Festplatte WiFi-Direct unterstützt, können Sie auch direkt zwischen Smartphone und SSD kommunizieren. Hat die Festplatte dann auch noch einen eingebauten Akku, ist sie komplett mobil verwendbar. Einige Hersteller bieten explizit externe SSDs als mobilen Datenspeicher für Android- und iOS-Geräte an.
Externe WLAN-Speicherkartenleser: Wer in Online-Shops im Suchfeld den Suchbegriff "Wireless Media Reader" eingibt, entdeckt Speicherkartenleser mit WLAN-Hotspot und Akku (hier ein Beispiel von PNY). Die Kommunikation mit dem Smartphone erfolgt in der Regel über eine App. Die Daten werden auf wechselbaren Speicherkarten abgelegt. Sowohl für externe WLAN-Festplatten als auch für WLAN-Speicherkartenleser gilt: Das Gerät sollte über eine WLAN-Bridge verfügen, dann besteht auch weiterhin eine Internetverbindung, wenn das Smartphone gerade per WLAN mit dem externen Speicher verbunden ist.
Ein WLAN-fähiger Speicherkartenleser mit Akku
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Dateien in Online-Speicher ablegen
Wem das Herumhantieren mit externer Hardware zu umständlich ist und wer mit Cloud Computing kein Problem hat, der kann einen Online-Speicherdienst für die Ablage seiner Dateien verwenden. Für den Zugriff auf die Daten ist dann allerdings stets eine Internet-Verbindung notwendig.
Auch bei der Nutzung von Cloud-Diensten gibt es wieder mehrere Möglichkeiten: Sie können zunächst den Gratis-Account eines regulären Online-Speicher-Dienstes wie Apple iCloud, Google Drive oder Microsoft OneDrive verwenden und bei einem größeren Bedarf an Speicherplatz gegebenenfalls später ein kostenpflichtiges Paket hinzubuchen. Für Sicherheitsbewusste haben wir auch Übersichten für Online-Speicher-Dienste mit Server in Deutschland sowie mit Server in der Schweiz.
Wer auf noch mehr Sicherheit und Datenschutz wert legt, kann sich auch eine eigene Cloud im Heim-Netzwerk einrichten. Beliebt sind auch die beiden Open-Source-Cloud-Systeme OwnCloud und Nextcloud, die man auf einem eigenen oder gemieteten Server betreiben kann und die dann auch über Apps für alle wichtigen Betriebssysteme erreichbar sind.

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- Speicherkarten: Preise und Eigenschaften
- Tipps für den Speicherkarten-Kauf
- Handy-Speicher erweitern ohne Speicherkarte
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