Was bedeuten die Preisklassen bei Smartphones?
Der Smartphone-Markt ist übersättigt. Das lässt sich nicht anders sagen. Wer vor dem Kauf eines neuen Smartphones steht und sich nicht mit Details beschäftigt, ist möglicherweise hoffnungslos verloren.
Man könnte sich nun rein am Preis orientieren - was auch sinnvoll ist, das Budget entscheiden zu lassen - allerdings wird man auch dann noch nicht wissen, worin nun die ganzen Unterschiede zwischen den einzeln Modellen liegen. Warum kostet das eine 20 Euro mehr, das andere 50 Euro weniger, und warum gibt es Smartphones, die 2000 Euro kosten? Was machen die anders als das solide aussehende Modell für 170 Euro?
Wir haben Smartphones in verschiedene Kategorien eingeteilt. Dabei orientieren wir uns an bestimmten Preisklassen, die wir selbst definiert haben. Das mag jeder anders sehen, weshalb klar sein muss, dass diese nicht in Stein gemeißelt sind. Sie sollen eine Orientierung dafür geben, was Sie von einem Smartphone einer bestimmten Preisklasse erwarten dürfen.
Einsteiger-Smartphones
V.l.n.r.: Oppo A16s, OnePlus 10T,
iPhone 14 Pro Max,
Samsung Galaxy Z Fold 4
Fotos: OPPO/OnePlus/Apple/Samsung, Montage: teltarif.de
Ja, es gibt noch vergleichsweise günstige Handys, sogar für unter 100 Euro. Zur Kategorisierung von Einsteiger-Smartphones
gehen wir hoch bis etwa 250 Euro. Für das "High-End"-Modell dieser Preisklasse darf man schon einiges erwarten.
Das liegt daran, dass sich viele Hersteller seit einiger Zeit gegenseitig darin überbieten wollen, Smartphones
so günstig wie möglich vollgestopft mit Features anzubieten, die sonst nur bei deutlich teureren Modellen zu finden sind.
Viele Features auf den Datenblättern sind dann ähnlich zu denen, die auch bei 1000-Euro-Geräten zu finden sind. Das macht die Qual der Wahl allerdings nicht gerade erträglicher, im Gegenteil: So ist es noch verwirrender, warum jetzt das vermeintliche Einsteiger-Modell die gleichen Eigenschaften hat wie das doch als absolute Premium-Klasse verkaufte Modell.
Letztlich ist es unterm Strich aber ganz leicht: Wer mehr will, also mehr Spielereien, mehr Zusatzfeatures, der zahlt auch mehr. Die heutigen Einsteiger-Smartphones sind aber so gut, dass man in der Regel keine bösen Überraschungen mehr erlebt. Auch die Smartphones für unter 250 Euro leisten bei den Standards wie Messaging, Telefonie, Surfen und Social-Media gute Arbeit. Wer ein Smartphone eben für das Alltägliche sucht, der kann sein Budget schonen und muss nicht so tief in die Tasche greifen.
Also: Mehr kostet mehr Geld. Richtig. Auch wenn die Einsteiger-Geräte oftmals mit einer Top-Kamera werben, so ist gerade die Smartphone-Fotografie ein guter Indikator, um günstigere von teureren Smartphone-Modellen zu unterscheiden. Denn die Kamera-Leistung der Flaggschiffe mit Flaggschiff-Preisen ist in der Regel besser. Bei guten Lichtverhältnissen haben aber mittlerweile die wenigsten Smartphones noch große Probleme, brauchbare Ergebnisse zu liefern. Für Schnappschüsse in diesen Situationen reichen meist auch Einsteiger-Kameras. Die Vielseitigkeit, die in hohen Zoomstufen, Sensoren mit hoher Auflösung und noch einer Linse mehr für Anwendungsfall XY zu finden ist, steigt meist mit dem Preis.
Mittelklasse-Smartphones
Smartphones der Mittelklasse ordnen wir preislich bei bis 500 Euro ein. Diese haben nochmal mehr zu bieten als die Einsteiger-Modelle: Schnellere Prozessoren, bessere Kameraausstattung - oftmals mit Sensoren, die mit 48 oder 64 Megapixel auflösen. Was nun nicht heißen muss, dass die Kameraleistung automatisch top ist. Auch hier gibt es schwarze Schafe, die nur mit tollen Datenblättern schießen, am Ende aber nur Durchschnitt liefern.
Schnelles Aufladen des Akkus ist auch in der Mittelklasse ein immer wichtigeres Thema. Hier versuchen die Hersteller, mit 30 W, mit teilweise 65 W oder mehr zu brillieren. Mit einem Mittelklasse-Smartphone dürften die meisten Nutzer ganz gut zurecht kommen. Hier verringert sich die Spanne zu den "echten" High-End-Modellen zunehmend. Kompromisse sind hinzunehmen, für viele Praxisfälle dürfte das aber mehr als ausreichen.
Smartphones der oberen Mittelklasse
Die obere Mittelklasse macht den Abstand zur Oberklasse noch kleiner. Hier hat man bei Preisen bis zu 750 Euro eigentlich schon mehr Premium als Mittelklasse in der Hand. Das liegt auch an teilweise den gleichen High-End-Prozessoren, die auch bei noch teureren Smartphones zu finden sind.
Hinzu kommen Zusatzfeatures, die es dann in der normalen Mittelklasse nicht mehr unbedingt gibt. Das ist aber nicht zwingend anhand der Daten auf dem Papier zu unterscheiden, erfahrungsgemäß steigt hier aber nochmal die Kameraleistung in der Praxis.
Oberklasse-Smartphones
Bei Top-Smartphones gehen die Preise schon mal bis weit über 1000 Euro, beispielsweise bei Apples iPhones und Samsungs S-Klasse. Bei so teuren Smartphones darf man aktuellste Technik und High End erwarten. Eine Garantie, dass diese Modelle gleichzeitig aber auch die besten Bilder machen, die besten Benchmarks haben und die längste Akkulaufzeit vorweisen, gibt es aber nicht. Es ist vielmehr das Gesamtbild, das in sämtlichen Facetten des Geräts auf Details geachtet wird, die es bei günstigeren Modellen nicht gibt.
Ein Smartphone, das so teuer ist, darf sich eigentlich keine Patzer erlauben. Die Hersteller versuchen daher, im Bereich der Smartphone-Fotografie insbesondere mit tollen Aufnahmen bei schlechtem Licht zu punkten. Aber nebenbei: Das versuchen auch die Mittelklässler und auch da werden die Aufnahmen durch KI-Kompetenz und Co. immer besser.

- Was bedeuten die Preisklassen bei Smartphones?
- Einsteiger-Smartphones bis 250 Euro im Überblick
- Smartphones unter 100 Euro
- Mittelklasse: Smartphones bis 750 Euro
- High-End-Smartphones: Königsklasse in der Übersicht
- Foldables: Faltbare Smartphones
- Neu vorgestellte Smartphones von Apple, Samsung & Co.
- Aktuelle 5G-Smartphones
- Smartphone-Kauf: Passendes Modell finden
- Aktuelle Handys und Smartphones im Test
Foldables: Faltbare Smartphones
In der Oberklasse sind auch Foldables angesiedelt. Das Besondere an den Modellen sind die faltbaren Displays. Dominierend in dem Markt ist Samsung. Der Preis für das teuerste Modell liegt bei weit über 2000 Euro - alles andere als ein Schnäppchen.
5G-Smartphones
Smartphones ohne 5G-Unterstützung sind immer weniger ein Thema. Modelle mit entsprechendem 5G-Modem gibt es schon in der Einsteiger-Klasse. Selbst wer noch keinen Vertrag mit 5G-Freischaltung hat, ist jedenfalls mit einem passenden Modell auf der sicheren Seite, falls künftig doch mal ein Tarifumstieg erfolgen soll. Allerdings ist 5G nicht gleicht 5G.
In einem Ratgeber sagen wir Ihnen, worauf Sie beim Kauf eines 5G-Smartphones achten sollten. In einem weiteren Ratgeber lesen Sie grundsätzliche Tipps zum Smartphone-Kauf.
Preisverfall und Update-Politik
Der Preisverfall von Smartphones ist ein großes Thema. Erfahrungsgemäß reguliert der Markt die Preise recht schnell. So ist es gut möglich, dass gerade Premium-Smartphones kurze Zeit nach dem offiziellen Marktstart für einige hundert Euro günstiger zu bekommen sind. Es kann sich also lohnen, noch etwas zu warten, statt direkt nach dem Release zuzugreifen.
Diesbezüglich ist aber auch der Blick auf Vorgänger interessant, denn die fallen oftmals dann noch weiter im Preis. Und bei Modellen, die eine gute Update-Prognose haben, kann sich der Kauf beispielsweise auch nach einem Jahr auf dem Markt noch lohnen. Wenn sich ein Hersteller jahrelang um seine Modelle kümmert und sie mit wichtigen Software-Updates versorgt, dann kostet das Zeit und Geld. Das ist letztlich im Kaufpreis schon mit berücksichtigt. Hier haben günstigere Modelle oft das Nachsehen.
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