Outdoor-Handys: Robust und resistent
Sportliche Freizeit-Aktivitäten wie Mountainbiken oder Wandern, die Arbeit in der Fabrikhalle oder auf der Baustelle oder einfach der Tag am Strand während des nächsten Sommerurlaubs verlangen dem Handy mehr ab als die übliche Nutzung. Doch auch wer sein Handy nur im Alltag einsetzt, ist froh, wenn es den Kontakt mit Flüssigkeiten oder auch mal einen Sturz unbeschadet überstehen kann.
Daher werben die Hersteller auch bei einigen aktuellen Smartphones mit der Einhaltung von Outdoor-Standards. Vor dem Kauf lohnt es sich aber, genau zu prüfen, gegen welche Umwelteinflüsse ein Gerät wirklich geschützt ist. Üblich sind etwa ein Schutz gegen Spritzwasser und Staub - Stürze aus mehr als 1 Meter Höhe vertragen viele Outdoor-Smartphones jedoch in der Regel genauso wenig wie ihre "normale" Konkurrenz.
Outdoor Handys - das sind die Schutzklassen
Bild: Nokia
Beworbene Standards mit Vorsicht betrachten
Nokia 5140i
Foto: Nokia
Die spezielle Bauweise von Outdoor-Handys schützt ihr Display und Innenleben vor äußeren Einflüssen: So kommen verschiedene Membranen oder Beschichtungen zum Einsatz, Schnittstellen werden meist mit Gummiverschlüssen abgedichtet. Zudem ist die verbaute Technik besonders hitze- und kälteresistent und die Tastatur - sofern vorhanden - in der Regel besonders abriebfest.
Dabei geben die Hersteller von Outdoor-Handys verschiedene Standards an, nach denen das Gerät geschützt sein soll. Häufig wird auf die Angabe einer sogenannten IP-Schutzart wie zum Beispiel IP54 oder IP67 nach den Vorgaben der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) zurückgegriffen. Die IP-Schutzarten benennen nur den Schutz gegen Berührung, Staub und Flüssigkeit. Die erste Ziffer bezeichnet dabei den "Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern", die zweite den "Schutz gegen Wasser". Wenn nur eine Ziffer definiert ist, wird die andere Stelle durch ein X gekennzeichnet.
Schutz aus dem Verteidigungsministerium
Eine weitere Variante ist die Angabe nach MIL-STD-810F, einem Testkatalog des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Im Katalog dieses Standards sind Tests mit mehr als 20 verschiedenen Umwelteinflüssen enthalten - von ungewöhnlichem Luftdruck bis hin zu Vibrationen durch Schusswaffen. Gegen welche dieser Einflüsse das Handy tatsächlich geschützt sein soll, steht häufig nur im Kleingedruckten der technischen Spezifikation des Herstellers.
In der folgenden Übersicht zeigen wir Ihnen, was die bei Handys verwendeten Schutzklassen bedeuten. Die Angabe eines IP-Schutz-Codes bedeutet jedoch nicht, dass ein Outdoor-Handy extern geprüft und zertifiziert wurde. Vielmehr geben die Hersteller einen Standard an, von dem sie ausgehen, dass das Gerät ihn einhält. Ob dies durch Tests ermittelt oder rein hypothetisch angenommen wird, bleibt dem Hersteller überlassen.
Handy-relevante Outdoor-Standards im Überblick
Organisation | Name | Staubschutz | Wasserschutz |
IEC | IP51 | gegen Staubablagerungen | gegen Tropfwasser |
IP52 | gegen Staubablagerungen | gegen Tropfwasser bei maximal 15 Grad Winkel | |
IP53 | gegen Staubablagerungen | gegen Sprühwasser | |
IP54 | gegen Staubablagerungen | gegen Spritzwasser | |
IP55 | gegen Staubablagerungen | gegen Strahlwasser | |
IP56 | gegen Staubablagerungen | gegen starkes Strahlwasser | |
IP57 | gegen Staubablagerungen | gegen eindringendes Wasser bis 1 m Tiefe (min. 30 Minuten) | |
IP58 | gegen Staubablagerungen | gegen dauerhaftes Untertauchen | |
IP65 | gegen Eindringen von Staub | gegen Strahlwasser | |
IP67 | gegen Eindringen von Staub | gegen eindringendes Wasser bis 1 m Tiefe (min. 30 Minuten) | |
IP68 | gegen Eindringen von Staub | gegen dauerhaftes Untertauchen | |
US-Verteidigungs- ministerium |
MIL-STD-810H*) | möglich gegen Eindringen von Staub und Sand | möglich gegen Feuchtigkeit, Spritzwasser, Strahlwasser |
*) Die Angabe des Standards allein sagt nichts über den gewährleisteten Schutz bzw. die konkret durchgeführten Tests aus. |
Ausgewählte Outdoor-Handys in Bildern
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