Dank verschiedenster Anschlüsse kann ein Zusatzakku vielseitig eingesetzt werden.
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Wenn die Temperaturen steigen, verlagert sich das Leben ins Freie. Egal ob Freibad, Badesee oder Fahrradtour, im Sommer wollen nur die Wenigsten zu Hause bleiben. Mit dabei sind dann natürlich auch das Smartphone oder das Tablet. Blöd nur, dass viele aktuelle Geräte über eine sehr begrenzte Akkulaufzeit verfügen. Die meisten aktuellen Smartphones halten nur etwa einen Tag durch, bei intensiver Nutzung können es sogar nur ein paar Stunden sein. Das liegt daran, dass in den Geräten kaum Platz für Akkus mit besonders hoher Kapazität ist. In der Regel werden Akkus mit 2500 bis 5000 mAh eingesetzt. Die wiederaufladbaren Batterien müssen jedoch eine Menge Komponenten mit Energie versorgen - angefangen beim energiefressenden Display, über die Mobilfunkschnittstelle bis hin zu den Sensoren. Je nach Intensität der Nutzung kann ein Akku somit schnell schlapp machen. Der Markt bietet deshalb eine große Auswahl an mobilen Energiequellen unterschiedlichster Art an. Wir erklären Ihnen, welche Geräte es gibt und welche zu empfehlen sind.
Übrigens: Die maximale Laufzeit eines Handys hängt von vielen Faktoren ab und kann im Alltag stark schwanken. Wir ermitteln daher regelmäßig die Smartphones mit der längsten Laufzeit im teltarif.de-Test. Die Top 10 der Akku-Sieger finden Sie in unserer Übersicht.
Powerbanks: mobile Zusatzakkus
Dank verschiedenster Anschlüsse kann ein Zusatzakku vielseitig eingesetzt werden.
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Sogenannte Powerbanks finden sich mittlerweile in den verschiedensten Ausführungen und Preisklassen. Meist handelt es sich dabei um kleine Kästchen, von der Größe einer Zigarettenschachtel bis hin zur Größe eines Smartphones. In der Regel sind sie aber deutlich schwerer. Größe und Gewicht hängen letztendlich auch von der Leistung des Zusatzakkus ab. Kleine Modelle genügen gerade mal für eine Smartphone-Ladung, größere schaffen sogar vier bis sechs Ladevorgänge.
Die Kapazität wird in der Regel in Milliamperestunden (mAh) und die Stromstärke in Ampere (A) angegeben. Für Smartphones genügt meist schon 1 A, für Tablets sollten es aber mindestens 2 A Ausgangsstromstärke sein. Auch die Eingangsstromstärke ist relevant, 1 A ist das Mindeste, 2 A wären besser. Denn je geringer die Eingangsstromstärke ist, desto länger dauert das Aufladen. Um mehr als nur einen Ladevorgang zu schaffen, sollte die Kapazität zwischen 10 000 und 20 000 mAh liegen. So eine leistungsstarke Powerbank gibt es schon ab circa 20 Euro.
Ein Vorteil der Powerbanks ist, dass sie auch für längere Reisen zu gebrauchen sind. Ein Mal aufgeladen, hält so eine Akkuladung auch locker einen Monat, kann also durchaus als Notfall-Akku im Rucksack gelassen werden. Der Nachteil ist, wie bei fast allen Akkus: Sie leben nicht ewig und sollten gepflegt werden. Weder zu häufiges Laden noch längeres Herumliegen tut dem Akku gut. Wer seine Powerbank nicht braucht, kann sie trotzdem einmal im Monat laden und entladen - so verlängert sich die Lebenszeit. Mehr als drei bis vier Jahre wird aber kaum ein Akku durchhalten.
Solarzellen: noch nicht ganz ausgereift
Solarzellen: Leider noch nicht ganz ausgereift
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Solarzellen, die dazu dienen sollen, ein Smartphone oder anderes Gerät aufzuladen, gibt es inzwischen auch - Kostenpunkt: circa 30 Euro. Leider ist kaum ein Gerät wirklich in der Lage, einen Handyakku komplett aufzuladen. Zudem ist man stark vom Sonnenlicht abhängig. Bei bewölktem Himmel machen einige Geräte schlapp. Kombinationen aus Solarzelle und Akku gibt es auch, die aber sollten wegen der Batterie gar nicht in die Sonne gelegt werden, sind also nicht zu empfehlen. Brauchbar können die Solarzellen zum Akkuladen dennoch sein. Nämlich genau dann, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt, an Energie zu kommen. Dann könnte das Handy damit zumindest so weit aufgeladen werden, um ein paar Anrufe zu tätigen oder SMS verschicken zu können.
Eine Alternative für den Outdoorbereich wären Kurbel-Lader oder -Akkus. Sie sind zwar alles andere als komfortabel, können in der Not aber sehr hilfreich sein.
Dynamolader: für Fahrradfahrer
Vollkommen unabhängig vom Wetter sind Dynamolader, die mit Hilfe eines Nabendynamos am Fahrrad betrieben werden. Sie funktionieren natürlich nur, solange das Rad in Bewegung ist. Eine Fahrradtour ist deshalb das ideale Anwendungsgebiet. Dann können damit beispielsweise auch Navigationssysteme am Fahrrad dauerhaft betrieben werden. Preislich liegen die Dynamolader meist über den Solarzellen und Powerbanks. Zwar gibt es auch schon Modelle ab 20 Euro, wirklich zuverlässige Dynamolader kosten aber schnell 60 Euro und mehr, selbst Geräte für 200 Euro finden sich. Zu empfehlen sind die Dynamolader vorrangig für längere Radtouren.
Brennstoffzellen: Zukunftsmusik
Brennstoffzellen, die als Ladestation dienen sollen, sind im Outdoorbereich schon länger im Gespräch. Ein paar Geräte gibt es schon, die aber bisher nicht überzeugen konnten. Meistens kommen die Brennstoffzellen nicht an die Powerbanks heran, wenn es um das Verhältnis zwischen Größe und Leistung geht. Auch der Preis liegt deutlich über dem der herkömmlichen Zusatzakkus. So sollte die für 2017 angekündigte
Brennstoffzelle der Kraftwerk Group knapp 300 US-Dollar kosten. Dafür sollte sie dann nur mit normalem Feuerzeuggas betrieben werden können. Nachdem das Unternehmen 2016 Pleite gegangen war, stellt es seit 2018 kleine röhrenförmige Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) her, die derzeit allerdings vor allem von Automobilkonzernen gekauft werden. Dennoch glaubt das Unternehmen an einen künftigen Einsatz als "Brennstoffzelle für die Hosentasche" zum Laden mobiler Geräte.
Fazit
Mobile Stromquellen sind gefragt wie nie und leisten, zumindest teilweise, was sie versprechen. Wirklich zu empfehlen sind derzeit vor allem Powerbanks: Zusatzakkus, die vorher über die Steckdose aufgeladen werden müssen. Wer sich für eine solche Powerbank interessiert, sollte zu einem Gerät mit guten Testergebnissen greifen. Denn externe Akkus bringen nicht immer die versprochene Kapazität, was sich auch mit einem USB-Multimeter prüfen lässt.
Ansonsten wären lediglich die Dynamolader zu empfehlen und die auch nur bei längeren Fahrradtouren. Dann aber können sie überaus praktisch sein und beispielsweise auch als Stromquelle für Outdoor-Navis dienen.
Solar- und Brennstoffzellen sind dagegen noch nicht ausgereift und nur in bestimmten Situationen zu empfehlen. Allerdings bleibt es interessant, ob sich diese beiden Techniken noch weiterentwickeln. Dann könnten sie vielleicht irgendwann der Powerbank den Rang ablaufen.
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