Handy-Kameras: Alles zu Zoom und Lichtverhältnissen
Die meisten Handy-Kameras haben kein optisches Zoom-Objektiv. Stattdessen wird mit einem x-fachen Digital-Zoom geworben. Das ist jedoch nichts anderes als eine Ausschnittsvergrößerung des Bildes. Entsprechend nimmt die Auflösung ab. Wer die Dinge wirklich "heranholen" will, benötigt dafür einen optischen Zoom. Auf diesen verzichtet aber die große Mehrheit der aktuellen Smartphones, um flachere Bauformen zu ermöglichen. Als Ersatz für den optischen Zoom schrauben die Hersteller bei manchen Top-Modellen die Auflösung kräftig nach oben, damit beim digitalen Zoomen noch annehmbare Bilder entstehen.
Dual-Kamera von Leica beim Huawei Mate 10 Pro
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Zusammenhang zwischen Zoom, Blende und Sensor
Bei Zoom-Kameras sind mehrere Linsen verbaut, und die relative Position der Linsen bestimmt die jeweilige Vergrößerung. Hier kommt es dann darauf an, wie groß die Blende von außen betrachtet aussieht. Ist diese unabhängig von der Zoom-Einstellung immer gleich groß, nehmen die Blendenzahl und die Beugungsproblematik proportional zum Zoomfaktor zu, während die Lichtmenge entsprechend abnimmt. Bei manchen Superzoom-Kameras scheint die Blende mit zunehmender Zoom-Einstellung immer größer zu werden. Dort nimmt die Blendenzahl dann entsprechend geringer oder gar nicht ab, dafür wird am Anfang des Zoom-Bereichs die gesammelte Lichtmenge nicht von der großen Frontlinse, sondern von einer der dahinter liegenden, deutlich kleineren Linsen bestimmt.
Dieselbe Information ergibt sich auch aus der Kombination von Blendenzahl(en) und Sensorgröße. Je kleiner die Blendenzahl und je größer der Sensor, desto besser. Eine Blende f/2,8 ist durchaus realistisch, mit einem großen Sensor darf man ein gutes Bild erwarten. Ein f/2,8-8-Zoom vor einem kleinen Sensor wird in der Teleeinstellung bei Blende 8 jedoch arge Probleme haben.
Aktuelle Handys mit hoher Kamera-Auflösung
Blitzlicht und Restlichtverstärker
Zur Ausstattung gehören bei vielen Kamera-Handys auch bereits ein Software-basierter Restlichtverstärker und/oder ein eingebautes Blitzlicht für Aufnahmen unter ungünstigen Lichtverhältnissen. Doch handelt es sich bei letzterem zumeist um einen LED-Flash, der eine geringe Reichweite hat. Die Restlichtverstärker entrauschen das Bild zumeist auf Kosten der Schärfe. Qualitativ höherwertige Kamera-Handys haben zuweilen einen kameraüblichen Elektronenblitz.
Handy-Bauform gibt Hinweise auf Qualität der Kamera
Rückschlüsse auf die Qualität der eingebauten Kamera kann der Handy-Nutzer aus dem Aufbau des Mobiltelefons ziehen. Den effektiven Blendendurchmesser, und damit den entscheidenden Wert für Lichteinfall und Beugung, kann man meist sehr gut erkennen, wenn man in die Kamera schaut. Aber Vorsicht: Hier nicht auf die Größe der Glasabdeckung schauen, sondern auf die der kugeligen Linse in der Mitte davon!
Größere Linsen und größere Sensoren - mit entsprechend besserem Rauschverhalten und größeren Pixeln - benötigen höhere Bautiefen. Ist das Handy an der Stelle, an dem die Kamera verbaut ist, nur wenige Millimeter dick, spricht das für einen kleinen Sensor mit entsprechenden Problemen. Davon sollte ein Handy-Käufer, der die Kamera als Ersatz für seine Kompakt-Kamera einsetzen will, Abstand nehmen. Bei einigen Handys finden sich jedoch deutliche Verdickungen an der Kamera, oder bei eingeschalteter Kamerafunktion fährt gar ein Objektiv aus. Das sind Indizien dafür, dass der Sensor im Vergleich zu anderen Modellen größer ist. Im Zusammenhang mit einer nicht übertrieben hohen Megapixel-Anzahl kann der Käufer so eine gute Wahl für ein Kamera-Handy treffen.
Einen Kameratest mit den jeweils aktuellen Top-Smartphones finden Sie übrigens in unserem großen Kamera-Vergleich.
Gute Fotos brauchen Platz
Wer Fotos in brauchbarer Qualität aufnehmen möchte, sollte auch darauf achten, dass das Handy genug Speicherplatz bietet. Denn was nützt die beste Kamera, wenn schon nach wenigen Aufnahmen wieder Schluss ist? Viel-Fotografierer sollten darauf achten, dass das Handy einen Wechselspeicher bietet. Es gibt also einiges zu beachten, wenn man das richtige Kamera-Handy für sich finden möchte.
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