Huawei: Apps ohne Google-Dienste installieren - so gehts
Wer sich ein aktuelles Smartphone von Huawei oder der ehemaligen Tochter-Firma Honor kauft, das nach Mai 2019 produziert wurde, bekommt zwar ein Handy mit Android-Betriebssystem, aber ohne Google-Play-Services - und die sind essenziell, damit Android-Apps den Weg auf das Handy finden. Den Google PlayStore sucht man im Menü des Smartphones also vergebens, während des Einrichtungsvorgangs erscheint auch nicht die Aufforderung, das Handy über die Eingabe der Login-Daten zum Google-Konto zu registrieren und so zu sichern.
Es ist jedoch nicht unmöglich, ein Huawei-Smartphone zu verwenden, ohne auf wichtige Apps verzichten zu müssen. Wir zeigen Ihnen verschiedene Möglichkeiten, wie das funktionieren kann.
Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass es bei Umwegen - wie der Installation von Dateien von Drittanbietern -, die normalerweise nicht vorgesehen sind, zu Komplikationen kommen kann. Wir können keine Garantie geben, dass die von uns vorgestellten Lösungsmöglichkeiten auch tatsächlich einwandfrei funktionieren. Installationen abseits von offiziellen Quellen können zudem immer Risiken beinhalten. Die Installation erfolgt also auf eigene Gefahr.
Huawei Mobile Services
Huawei: Apps installieren klappt auch ohne PlayStore
Foto/Montage: teltarif.de, Logos: Huawei/Google
Die wichtigste Nachricht zuerst: Es ist nicht so, dass Neu-Besitzer eines Huawei-Smartphones im Stich gelassen werden.
Huawei stattet die Geräte mit einem eigenen App Store, der Huawei App Gallery, aus. Dort können Apps, die hierzulande bekannt sind, direkt heruntergeladen werden.
MeinMagenta, MeinVodafone, web.de, Telegram, MediaMarkt, Joyn und Amazon sind nur einige Beispiele für Apps, die direkt aus der Huawei
App Gallery auf das Handy geladen werden können.
In Testfällen haben wir festgestellt, dass Apps auch ohne vorherige Registrierung bei Huawei aus der App Gallery heruntergeladen werden können.
Das Einrichten einer HuaweiID ist aber zu empfehlen,
unter anderem auch für diejenigen, die die Cloud-Dienste des chinesischen Konzerns nutzen möchten.
Die Huawei App Gallery beheimatet aber nicht nur Apps, die direkt installiert werden können, sondern auch Links auf offizielle Webseiten. Damit soll vermieden werden, dass sich Nutzer Anwendungen aus nicht verifizierten Quellen über den Browser herunterladen und somit die Sicherheit des Handys gefährdet wird.
Ein Beispiel dafür ist WhatsApp. Die Messenger-App kann nicht direkt über die App Gallery geladen werden. Wer aber danach sucht, bekommt einen Link angezeigt, der auf die offizielle Webseite des Entwicklers verweist. Diese wird über den Browser geöffnet. Anschließend kann WhatsApp aus verifizierter Quelle geladen werden. Wird in der App Gallery neben einer Anwendung "Öffnen" statt "Installieren" angezeigt, deutet das auf die Installationsmöglichkeit über den Browser, also über eine Quelle eines Drittanbieters, hin. Wird "Hinzufügen" neben einer App angezeigt, ist die Anwendung in Huaweis App Store noch nicht verfügbar und kann lediglich auf eine Wunschliste gesetzt werden.
Über die Huawei Support App, die sich in der Regel auf dem Smartphone bereits befindet, können sich Neu-Besitzer Hilfe holen und Kontakt zum Kundenservice aufnehmen. Geboten werden unter anderem die Möglichkeit, einen Live-Chat zu starten, eine Telefon-Hotline anzurufen oder einen physischen Store zwecks Einrichtungsservice ausfindig zu machen (sofern geöffnet).
Installation von APKs
Heruntergeladene APKs im Download-Manager
Screenshot: teltarif.de
Eine andere Möglichkeit an Apps zu kommen, ist das Laden einer APK-Datei. "APK" steht für Android Package und bezeichnet
eine Installationsdatei für eine Android-App. Es ist allerdings Vorsicht geboten, APK-Dateien können
Schäden auf dem Smartphone anrichten und ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wer von der APK-Option Gebrauch
machen will, sollte sich Dateien nur aus seriösen Quellen herunterladen, beispielsweise
von der bekannten Webseite AKPMirror.
Wir hatten bereits einen Test mit dem Huawei Mate 30 Pro durchgeführt. Das Prozedere ist einfach: Entweder besucht man eine seriöse Quelle oder sucht die gewünschte App mit dem Zusatz "APK" im Internet über einen Browser. Bei der letzteren Option ergibt sich nämlich noch eine weitere: Große Entwickler bekannter Apps bieten nicht selten den Download der APK-Datei von der eigenen Webseite an. Das ist beispielsweise bei Facebook der Fall.
Wer Facebook über die App Gallery sucht, kann sich ebenfalls auf die offizielle Webseite der Social-Media-App via Browser weiterleiten lassen und die Installationsdatei beziehen. Dabei handelt es sich um die gleiche Vorgehensweise, die wir oben am Beispiel von WhatsApp beschrieben haben.
Nachteile von APKs
Apps, die aus dem Google PlayStore und auch der App Gallery geladen werden, erhalten regelmäßige Updates. Damit soll das einwandfreie Funktionieren und die Aktualität der App sichergestellt werden. So einfach ist das bei APK-Dateien jedoch nicht. Es ist nicht gewährleistet, dass die Apps problemlos funktionieren und auch in den gleichen regelmäßigen Abständen mit Updates versorgt werden, wie Apps, die aus den offiziellen Stores von Google, Huawei und auch Apple und Samsungs eigenem Galaxy Store geladen werden. In der Regel wird man nicht über ein Update informiert.
Man könnte nun auf den Gedanken kommen, statt einzelner Apps das passende APK zum Google Play Store zu laden. Wir haben das in einem Fall ausprobiert. Das APK wurde zwar korrekt geladen und auch installiert, öffnen ließ sich die App allerdings nicht, weshalb wir diese Möglichkeit nicht empfehlen können. Das liegt unter anderem daran, dass Dienste wie der PlayStore weit tiefer in das Betriebssystem integriert werden müssen als es bei herkömmlichen Apps der Fall ist.
Auf der nächsten Seite gehen wir unter anderem der Frage nach, ob Mobiles Bezahlen mit Huawei-Handys funktioniert und stellen mit Googlefier eine weitere Möglichkeit vor, an Google-Dienste zu kommen.
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