Windows 10 Mobile: Das erfolglose Smartphone-System
Windows 10 Mobile war kein großer Erfolg beschieden
Bild: Microsoft
Mit der Veröffentlichung von Windows 10 wurde klar, dass es eine passende Mobile-Version für Smartphones (und neu auch für Tablets mit einer Bildschirmdiagonale bis zu 8 Zoll) geben wird.
Windows 10 Mobile war somit der Nachfolger vonWindows Phone 8.1 und bot den Nutzern seinerzeit viele Neuerungen - unter anderem mit dem damals neuen Webbrowser Edge, der persönlichen Assistentin Cortana, die viele Nutzer auch schon aus der Windows-Phone-8.1-Version her kannten, oder dem neu überarbeiteten geräteübergreifenden Arbeiten.
Windows 10 Mobile war kein großer Erfolg beschieden
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Upgrade von Windows Phone 8.1 auf Windows 10 Mobile
Das am 29. Juli 2015 veröffentlichte Betriebssystem von Microsoft, Windows 10, gab es nun auch für Smartphones und Tablets. Wie auch bei der Desktop-Version erhielten die Nutzer von berechtigten Geräten mit Windows Phone 8.1 ein kostenloses Upgrade. Mitte März 2016 hatte der Konzern mit dem Rollout des Updates auf ersten Geräten begonnen. Alternativ konnten Anwender sich im Rahmen des Insider-Programms von Microsoft eine Vorabversion des 10er-Betriebssystems herunterladen. Zudem kamen erste Geräte auf dem Markt, auf denen das neue Smartphone-OS bereits vorinstalliert war. Dazu zählten etwa das Lumia 550, 950 und 950 XL von Microsoft.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
- Webbrowser Edge
Wie auch bei der Desktop-Version kam der Webbrowser Edge auch als mobile Version heraus. Damit konnte man zum Beispiel Internetseiten speichern und später offline lesen. - Neue Funktionen in Outlook
Die Outlook-Anwendung, wie man sie vom PC her kennt, konnte man auch auf dem Smartphone nutzen. Neu war die einfachere Handhabung, denn E-Mail und Kalender liefen in derselben Anwendung. Durch einfache Wischgesten ließen sich E-Mails löschen oder als gelesen oder ungelesen markieren. Auch die Konfiguration von E-Mail-Konten fand nicht mehr in den Einstellungen des Smartphones statt, sondern direkt in Outlook. - Neue App für Kontakte "People"
Diese Anwendung vereinte so ziemlich alle Einträge aus verschieden Konten auf dem Smartphone und Tablet miteinander. Egal ob man einen Kontakt bei Outlook, Facebook oder Google Mail abspeicherte - sie alle wurden in "People" abgelegt. - Neue Apps für Telefonie und SMS-Nachrichten
Mit dem Upgrade auf Windows 10 veränderte sich auch das Design dieser Apps. Beide wurden dadurch übersichtlicher und interagierten besser miteinander. Windows 10 erlaubte den Nutzern, geräteübergreifend zu arbeiten und deshalb wurden zum Beispiel SMS-Nachrichten auch auf anderen Smartphones und Tablets sichtbar gemacht. - Multitasking Erweiterung
Microsoft baute die Multitasking-Funktion weiter aus. Damit konnten mehr Apps als bisher im Hintergrund arbeiten und wurden bei Nichtbenutzung nicht direkt von der Software geschlossen. - Word, Excel, PowerPoint und OneNote
Das geräteübergreifende Arbeiten brachte auch Microsoft Office auf den Stand des Desktop-PCs. Angefangene Arbeiten auf dem PC konnten nun bequem auf mobilen Endgeräten zu Ende gebracht werden und umgekehrt. - Tastatur und Maus via Bluetooth besser einsetzbar
Eine Neuerung war auch die Benutzung von Tastatur und Maus an mobilen Endgeräten. Dadurch war sogar auf Smartphones ein Mauszeiger sichtbar. - Neue Statusleiste
Die neue Statusleiste gab es mit neuen Schnellzugriffs-Möglichkeiten. Somit konnte man unter anderem auch auf die Taschenlampe zugreifen.
Unterstützte Smartphones für Windows 10 Mobile
Windows 10 als mobile Version
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Microsoft hatte ursprünglich bekannt gegeben, dass alle Smartphones, die mit dem Betriebssystem Windows Phone 8.1 ausgestattet waren, auf Windows 10 Mobile upgraden können. Es gab jedoch Einschränkungen: Das Upgrade wurde zwar für Smartphones mit Windows Phone 8.1 verfügbar gemacht, jedoch hing die endgültige Upgrade-Möglichkeit vom jeweiligen Hersteller ab. Außerdem konnte es unter Umständen sein, dass ältere Geräte nicht den vollen Umfang von Windows 10 Mobile nutzen konnten, weil die Gerätehardware nicht auf dem dafür vorgesehen Stand war.
Die letzten noch mit Windows 10 Mobile produzierten und ausgelieferten Smartphones haben wir in einer Bilderschau zusammengestellt.
Das Ende des Betriebssystems
Über Jahre wurde darüber spekuliert, dass Microsoft unter eigenem Namen ein Vorzeige-Smartphone mit Windows 10 Mobile auf den Markt bringt - Surface Phone hätte es heißen können. Doch dazu kam es trotz zahlreicher Gerüchte nicht mehr. Obwohl zahlreiche Geschäftskunden das System auch wegen der nahtlosen Zusammenarbeit mit Windows 10 für die produktive Arbeit schätzten, wandten sich Hardware-Hersteller und App-Entwickler ab. Smartphones mit Windows 10 Mobile konnten keine nennenswerten Marktanteile erringen.
2017 gab Microsoft bekannt, keine neuen Features mehr zu entwickeln, 2018 folgte die Meldung, dass es keine weiteren Software-Builds mehr geben wird. Windows 10 Mobile Version 1709 wwar also die definitiv letzte Variante, sowohl bei der regulären als auch bei der Enterprise-Version. Seit dem 10. Dezember 2019 werden keine Security-Updates oder Hotfixes mehr ausgeliefert und der technische Support ist beendet.
Einige internetbasierte Funktionen des Betriebssystems haben noch für einige Monate weiter funktioniert. Es war beispielsweise nach dem 10. Dezember 2019 für weitere drei Monate möglich, eine Backup-Sicherung des Systems beziehungsweise seiner Einstellungen zu erstellen. Dies hat dann ab dem 10. März 2020 nicht mehr funktioniert. Für 12 Monate nach dem Support-Ende sollte es aber möglich gewesen sein, Fotos in die Cloud zu laden und ein bestehendes System-Backup wieder zurückzuspielen. Damit war dann aber im Dezember 2020 Schluss. Microsoft konzentriert sich bei mobilen Geräten nun auf die Entwicklung von Apps und Launchern für Android und iOS. Eine dieser Apps ist "Begleiter für Ihr Smartphone" für die nahtlose Kommunikation von Android-Smartphones mit Windows-10-Computern.
2021 erschien das erste Microsoft Surface Duo, ein Smartphone mit zwei Displays und Android-Betriebssystem.
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