E-Book-Reader als Alternative zum gedruckten Buch
E-Book-Reader bieten einige Vorzüge gegenüber klassischen Büchern: Die Inhalte kommen aus dem Internet via (drahtloser) Datenübertragung in Form von E-Books schnell und ohne großen Aufwand auf das Gerät und ersparen den Gang in den Buchladen. Zudem speichern moderne Lesegeräte meist hunderte Bücher, wodurch der Platz im Bücherregal entfällt, und bieten Strom für mehrere Wochen.
Ein weiterer Vorteil der Geräte ist die Möglichkeit der individuellen Textanpassung wie Schriftgröße und Schriftart, Zeilenabstand und Bildschirm-Layout. Sie machen es auch für Sehbehinderte möglich, Bücher zu lesen. Auch wer gern Textstellen im klassischen Buch anstreicht, kann das je nach Gerät auch digital auf dem E-Book, die Verwendung von Lesezeichen ist ebenfalls obligatorisch.
Amazons Kindle
Bild: Amazon
Doch auch Nachteile kommen mit dem E-Book: Für viele Leser hat der Griff zum Buch etwas Kulturelles
und der Anblick eines vollen Bücherregals ist etwas Besonderes. Zudem ist das Handling der
E-Book-Reader im Vergleich zu echten Papier-Seiten gerade am Anfang gewöhnungsbedürftig.
Auch braucht ein echtes Buch keinen Akku und spart dadurch Strom.
Wie alles begann...
E-Book-Reader sind keineswegs eine neuartige Erfindung. Bereits zu Beginn der 1990er Jahre brachte Sony den sogenannten Data Discman auf den Markt - ein Lesegerät, das auf Mini-CD-Roms gespeicherte Bücher mit 32 mal 10 Zeichen und mit einer Auflösung von 256 mal 160 Pixel darstellen konnte. Der Data Discman, für den überwiegend Nachschlagewerke in digitaler Form zur Verfügung standen, schaffte den Durchbruch allerdings nie.
14 Jahre später wagte sich Sony erneut an das Thema E-Book-Reader heran und brachte 2004 das Lesegerät Librie EBR-1000EP auf den japanischen Markt. Der Librie fand zumindest dort regen Zuspruch: Mit seinem e-Ink-Display und einer Auflösung von 800 mal 600 Pixel galt er als echte Alternative zum herkömmlichen Taschenbuch. Dem Vorbild von Sony folgten ab 2006 E-Book-Reader wie der iLiad der Firma iRex Technologies, der Sony Reader (Nachfolger des Librie) sowie die Modelle Hanlin V2 und V8 von Jinke Electronics. Auch der französische Hersteller Bookeen brachte 2007 mit dem Cybook sein erstes eigenes Lesegerät heraus.
2007 war auch das Jahr, in dem der Online-Händler Amazon seinen Kindle vorstellte. Die erste Generation des Lesegerätes wurde für 259 US-Dollar eingeführt und bot durch ein integriertes Mobilfunkmodul drahtlosen Zugriff auf Amazons Online-Shop sowie einen Speicher, der bis zu 200 E-Books fasste. Zwei Jahre nach dem ersten Kindle wurde der Kindle DX vorgestellt - ein 9,7 Zoll großer Reader, der sich überwiegend an Geschäftsleute richtete. Nach langen Verhandlungen wurde am 21. April 2011 die mittlerweile dritte Generation von Amazons E-Book-Reader auch in Deutschland zugänglich. Ein halbes Jahr später stellte Amazon mit dem Kindle 4 eine weitere Kindle-Generation vor. Seit April 2012 sind mit den verschiedenen Modellen des Kindle Touch auch Amazons erste E-Book-Reader mit Touchscreen in Deutschland erhältlich.
Neben Amazon zählt Tolino mittlerweile zu den großen Playern auf dem Markt. Die Geräte dieses Herstellers werden unter anderem in Buchhandelsketten wie Thalia und Hugendubel angeboten. Neben Touchscreen-Geräten hat Tolino - wie viele andere eReader-Hersteller - auch wasserfeste E-Book-Reader sowie Geräte mit größerem Bildschirm im Angebot.
Tolino Epos: Groß und wasserfest
Bild: Tolino
Gab es früher eine Vielzahl an E-Book-Reader-Herstellern wie den Pionier Sony, Oyo, Bookeen und Trekstor, hat sich die Auswahl mittlerweile minimiert.
Heute sind vor allem die Geräte von Amazon, Tolino, PocketBook und Kobo bekannt.
Einige Hersteller stellen auch sogenannte Lese-Apps für Android
und iOS zur Verfügung, mit denen sich E-Books auch auf dem Smartphone oder
Handy lesen lassen.
Auf weiteren Seiten zu E-Book-Readern lesen Sie, welche Modelle aktuell verfügbar sind, worin sich die verschiedenen ePaper-Displays unterscheiden und welche Einschränkungen der Kopierschutz bringt:
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