Frei Sprechen
27.10.2008 14:19

Kostenlos mobil telefonieren?

Mit Blyk können Jugendliche in Großbritannien werbefinanziert telefonieren
teltarif.de Leser rukel schreibt:
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Blyk führte vor gut eineinhalb Jahren das werbefinanzierte Telefonieren in Großbritannien ein. Inzwischen wird der virtuelle Mobilfunkbetreiber schon von gut 200.000 Jugendlichen genutzt. Das Angebot ist auch streng auf diese Zielgruppe begenzt. Nur 16- bis 24-Jährige können sich zu diesem Dienst anmelden, zusätzlich wird ein, momentan noch recht leicht erhältlicher, Einladungscode benötigt.

Kosten entstehen durch Blyk erstmal keine, solange man nicht mehr als 217 SMS schreibt und nicht mehr als 43 Minuten monatlich telefoniert. Das Angebot finanziert sich durch Werbe-MMS, von denen bis zu 6 Stück am Tag an die Nutzer gesendet werden. Durch die relativ enge Zielgruppe können Werbekampagnen so optimal angepasst werden und sollen erstaunliche Ergebnisse liefern.

Blyk hat schon angekündigt das kostenlose Telefonieren auch nach Deutschland und in andere Länder zu bringen, doch könnte sich ein solcher Dienst hier etablieren? Gerade in der Zielgruppe zwischen 16 und 24 ist für viele Jugendliche doch das Handy ein Statussymbol, oft wird viel Geld dafür ausgegeben, das neuste Modell mit den neusten Funktionen zu besitzen. Aber ohne eine Subventionierung auf Grund eines Monatlichen Umsatzes ist dies nicht möglich. Kostenlos telefonieren wäre für viele Jugendlich wahrscheinlich auch interessant, die Werbung würde viele wahrscheinlich gar nicht stören, vielleicht sogar so wenig, dass diese gar nicht beachtet wird?

Zweifelhaft ist, ob das Angebot wirklich genutzt würde, ich persönlich habe kaum Freunde, die es überhaupt in Betracht ziehen zu einem der Mobilfunkdiscounter zu wechseln, obwohl dies günstiger wäre. Meistens geht es nur um die vier großen Anbieter. Ein weiterer wichtiger Faktor ist dann auch noch, welchen Anbieter andere Freunde haben und da muss man die richtigen Leute erstmal überzeugen.

Und was geschieht mit den Blyk-Kunden eigentlich, wenn Sie zu Alt für den Dienst werden? Ihnen zu kündigen und Sie rauszuschmeissen, wäre nicht gerade gut für das Ansehen und wird auch nicht gemacht. Aber dadurch veralten die Nutzer und fallen aus der Zielgruppe heraus. Irgendwann möchte man gar nicht mehr die Werbe-MMS bekommen und wäre wahrscheinlich auch bereit für das telefonieren Geld zu bezahlen, muss man dann zu einem anderen Anbieter wechseln?

Eins ist sicher, wenn Blyk erscheint ist das Geschäftsmodell auf jeden Fall innovativer, als noch einen weiteren 9ct-Discounter auf den Markt zu bringen.