Benutzer koelli schrieb:
Benutzer luke_s schrieb:
Bei abgehenden Gesprächen im Ausland wird mit Ausnahme des HLRs ausschließlich das Mobilfunknetz im Roamingland benutzt. Deshalb können im Heimatland keine Billingdaten erfasst werden. Die Abrechnung ist erst nach der Übertragung der Daten zum Heimatnetzbetreiber möglich, was der Grund für die Verzögerung ist.
Dann frage ich mich aber, wieso die Guthabenansage bei Prepaidkunden auch im Ausland SOFORT nach dem Roaming-Anruf den richtigen, reduzierten Kontostand ansagt???
Prepaid und Postpaid benutzen unterschiedliche Abrechnungssysteme. Die Abrechnung der Postpaid-Kunden erfolgt nach Auswertung der gesammelten Billingdaten, die aus den verschiedenen Systemen (MSC, GGSN, SMSC etc.) gezogen werden. Die Abrechnung erfolgt deshalb im Inland wie auch im Ausland verzögert.
Prepaid-Kunden sind im 'Intelligent Network' realisiert, eine Erweiterung des eigentlichen Mobilfunknetzes. Bei jedem Anruf oder sonstigen Ereignis muss eine direkte Verbindung zum IN bestehen, damit das Prepaid-Konto online aktualisiert werden kann. Das ist auch im Roamingfall notwendig. Deshalb gibt es im Ausland unterschiedliche Varianten. Die einfache Version ist das Callback-Verfahren. Hier läuft ein Gespräch immer durch das Heimatnetz, um die Verbindung zum IN zu realisieren.
Inzwischen unterstützen immer mehr Netzbetreiber die sog. CAMEL-Signalisierung (http://
en.wikipedia.org/wiki/Customised_Applications_for_Mobile_networks_Enhanced_Logic). Sie realisiert die direkte Kommunikation des Roamingnetzes mit dem IN des Heimatnetzes auch ohne Callback. Jedes Gespräch / SMS etc. kann online dem Kundenkonto belastet werden. Ein Gespräch kann bei leerem Konto sogar unterbrochen werden.
Langer Rede, kurzer Sinn: bei Prepaidkarten wird der Verbrauch online zum Heimatnetzbetreiber übertragen, bei Postpaidkunden nicht!
Viele Grüße