Ich denke, die ÖR würden mit der Verschlüsselung für den Zugang im Ausland einen Präzendenzfall schaffen und das wollen sie vermeiden.
Wenn man den ÖR-Zugang im Ausland verschlüsselt, demonstriert man ja, dass man den Zugang adressieren kann. Wie will man dann noch sinnvoll begründen, dass in Deutschland jeder Haushalt zahlen muss, wenn er die Sender ohne Abo nicht empfängt?
Im Endeffekt sollte der ÖR eine öffentliche Dienstleistung bleiben, aber eben freiwillig. So wie die Nutzung aller anderen Dienstleistungen von Körperschaften öffentlichen Rechts (Sparkasse, Krankenkasse etc.). Natürlich sollte es staatliche Zuschüsse, jedoch keine Zwangsfinanzierung geben. Interessant sind auch die Modelle mit NPR und PBS in den USA. Dort sind die ÖR in Form von Stiftungen organisiert, die Spenden und staatliche Zuschüsse erhalten.
Der Vorteil eines solchen Modells ist, dass sich die Inhalte qualitativ bewähren müssen, da es sonst kein Geld gibt. Das Hauptproblem in Deutschland ist, dass der ÖR an einer nicht versiegenden Geldquelle sitzt und man aus rechtlicher Sicht überhaupt keine Möglichkeiten mehr hat, diesen Geldhahn abzudrehen. Es sei denn, die Bundesländer kündigen den Rundfunkstaatsvertrag.
VG
Björn König
Benutzer klaussc schrieb:
Ich denke unsere Öffis sollten mittelfristig ernsthaft über eine Verschlüsselung nachdenken, dann würde man schon mal die Lizenzgebühren für ganz Europa sparen, oder möchte man hier vielleicht die Meinungsbildung im Ausland "ÖR-Positiv" beeinflussen?
Gruß
Klaus