Ein großer und glaubwürdiger Name der Onlinekommunikation der ersten Jahre verabschiedet sich vom Markt. CompuServe, mit Hilfe einer Versicherungsgruppe ein Spin-off der Hochleistungsuniversität von Columbus/Ohio, hatte seit Beginn der Geschäftsaufnahme in den 1970er Jahren als proprietäres System und auch später ab Anfang der 1990er Jahre mit der dann immer stärkeren Vermaschung mit dem World Wide Web stets einen außergewöhnlich guten Kundendienst geboten. Es gab Zugangsknoten auch in Indien oder etwa den südamerikanischen Andenstaaten, was das Reisen vor der Omnipräsenz des Internet in Form von "Cybercafes" beträchtlich erleichterte. In Verbindung mit E-Mail-to-Fax-Dienstleistern wie z. B. dem legendären Faxaway.com in Seattle konnte man, wo immer ein Notebook, ein Akustikkoppler, Solarstrom und eine Festnetztelefonleitung verfügbar waren, mit CompuServe zuverlässig rund um den Globus in Verbindung bleiben. CompuServe war die Kurzwelle der Onlinegemeinde, auch und gerade wegen der sprichwörtlichen Peer-to-peer-Hilfsbereitschaft der Mitglieder. Der Koloß AOL als Marketingfirma hat nie verstanden, einen rentablen Betrieb mit der unglaublich kaufkräftigen und markentreuen Kundengruppe der CompuServe-Getreuen herzustellen. Obacht vor dem Produktmanager und dem Marketing! CompuServe zählt zu ihren Opfern, ganz wie Borgward oder Grundig. Danke sehr, CompuServe!