Benutzer schinge schrieb:
Zahlt dein Vermieter etwa irgend einen Betrag x von der Miete an die Telekom? Und was ist mit denjenigen die in den Stadtteilen wohnen die per OPAL angeschlossen sind und deswegen kein DSL bekommmen können? Zahlen die deswegen weniger Miete? Außerdem müssen die "Landeier" ja oft auch noch jeden Monat einen größeren Betrag aufwenden, um erstmal zur Arbeitstelle in die Stadt zu kommen. Hast Du das auch mal mit einberechnet?
Glaube mir: Auf dem Land würden viele liebend gern 10-20 Euro mehr zahlen als die Stadtbevölkerung, wenn überhaupt DSL möglich wäre.
Dass Miet/Baukosten auf dem Land niedriger liegen, als in den Städten dürfte sich schon aus der Logik des in der Stadt kanpperen Grundes (und den damit höheren Preisen dafür) ergeben (im Durchschnitt jedenfalls, nicht im Einzelfall)...
Aber darum geht es ja gar nicht. In meiner Antwort habe ich nur auf die Ablehnung von Funk reagiert und aufgezeigt was die Konsequenz daraus ist: Diejenigen, die Alternativen zum Kupferkabel ablehnen, müssen dann auch die dafür entstehenden Mehrkosten tragen.
Das gilt i.Ü. auch für die Fahrtkosten, die durch Wohnen auf dem Land entstehen. Die Entscheidung dort und nicht in der Stadt zu wohnen (und umgekehrt) hat Vor- und Nachteile. Diese müssen dann aber auch getragen und akzeptiert werden...
Sich darüber zu beklagen, dass höhere Mobilitätskosten und Kommunikationskosten auftreten ist genauso, als würden sich die Städter über die schlechtere Luft und die lautere Umgebung beklagen...
Mit meiner etwas polemischen Reaktion im kritisierten Posting habe ich nur auf das ebenso polemische (sie sollen auf Funk verzichten) reagiert.
Es wird auf dem Land, wo nunmal weniger Einwohner mit einem höheren technsichen Aufwand versorgt werden müss(t)en, eben nicht so leicht möglich sein DSL (d.h. Kabel in der Erde oder über Land) zu refinanzieren, als in dichter besiedelten Gebieten. Dafür stehen aber ja andere Technologien (Richtfunk, Mobilfunk, Sat, Wimax, etc.) zur Verfügung. Man sollte sich nur nicht auf eine Technologie festlegen und Alternativen (wie es die VATM-Unternhemen ja machen wollen) ausblenden.
Letztlich ist es doch egal, wie die Daten ins Haus kommen, entscheidend ist, dass sie kommen und mit welcher Bandbreite - und wenn das Funk ist, dann sollte man das nicht von vorne herein ausschließen...
Dass die Telekom da kein Interesse dran hat, weil sie zwar über die Kupferkabel herrschen, nicht jedoch die Luft auch noch unter ihre Kontrolle bringen kann, dürfte offensichtlich sein.
Dennoch liegt hie rin gewisser Weise ein Marktversagen vor, denn die telkos scheinen nicht zu erkenne, dass die Bevölkerung durchaus bereit wäre, die höheren infrastrukturkosten auf dem Land in Kauf zu nehmen, sodass ein Ausbau unterbleibt, weil sie annehmen, dass die Leute dort nur bereit wären, den "Stadt"-Preis zu zahlen, für den es sich im Umkehrschluss aber nicht rechnet...
Dabei ist mir noch nicht so ganz klar geworden, warum es so unheimlich teuer sein sollte, ein Glasfaserkabel über Land (also an Masten) in die Dörfer zu führen und dort dann so einen Verteilerkasten aufzubstellen, wie jetzt an jeder Straßenkreuzung zu finden sind. Damit müsste sich doch die Breitbandanbindung über Kabelstrecken relativ kostengünstig realisieren lassen.