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Verfall des Sozialgedankens


16.02.2007 10:55 - Gestartet von fb
einmal geändert am 16.02.2007 10:57
Eine tolle Entwicklung mal wieder. Von den Ärmsten im Land kann man es ja schliesslich nehmen. Denn wer es sich "leisten" kann, ohne Job und Einkommen und daher auf Jobsuche zu sein, der muss ja schliesslich Geld ohne Ende haben, weil ansonsten würde er ja arbeiten. Also, wenn er sich das nicht leisten könnte, ohne Job zu sein.

Äh, bestechene Logik eigentlich oder wie hat sich die Arbeitsagentur das gedacht?! Dass sich vielleicht gerade Arbeitslose die ja nicht ganz geringe monatliche Grundgebühr eines echten Festnetzanschlusses sparen möchten und daher auf grundgebührfreie Lösungen wie zum Beispiel Genion Card S setzen wollen, darüber braucht man ja nicht nachzudenken oder man kann es auch einfach ignorieren.

Denn "Coporate Identity" ist ja offensichtlich wichtiger als der Sozialgedanke, mit dem sich die Arbeitsagentur eigentlich aufgrund ihres "Kerngeschäfts" auseinandersetzen sollte.
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[1] tcsmoers antwortet auf fb
16.02.2007 11:15
Benutzer fb schrieb:
Eine tolle Entwicklung mal wieder. Von den Ärmsten im Land kann man es ja schliesslich nehmen. Denn wer es sich "leisten" kann, ohne Job und Einkommen und daher auf Jobsuche zu sein, der muss ja schliesslich Geld ohne Ende haben, weil ansonsten würde er ja arbeiten. Also, wenn er sich das nicht leisten könnte, ohne Job zu sein.

Äh, bestechene Logik eigentlich oder wie hat sich die Arbeitsagentur das gedacht?! Dass sich vielleicht gerade Arbeitslose die ja nicht ganz geringe monatliche Grundgebühr eines echten Festnetzanschlusses sparen möchten und daher auf grundgebührfreie Lösungen wie zum Beispiel Genion Card S setzen wollen, darüber braucht man ja nicht nachzudenken oder man kann es auch einfach ignorieren.

Denn "Coporate Identity" ist ja offensichtlich wichtiger als der Sozialgedanke, mit dem sich die Arbeitsagentur eigentlich aufgrund ihres "Kerngeschäfts" auseinandersetzen sollte.


Vollste Zustimmung.

peso
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[2] bananensplit antwortet auf fb
16.02.2007 11:18
was wollen die denn da für zielrufnummern hinterlegen?
doch bestimmt die ganz normalen festnetznummern, welche sie jetzt auch noch haben.

so lange die dann nicht gesperrt sind, würde ich nur da anrufen.

wenn sich da etwas ändert, gibt es vielleicht auch einen nützlichen mitarbeiter beim arbeitsamt, welcher bei teltarif die korrekte nummer hinterlegt.
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[2.1] REMchen antwortet auf bananensplit
16.02.2007 13:55
Benutzer bananensplit schrieb:

wenn sich da etwas ändert, gibt es vielleicht auch einen nützlichen mitarbeiter beim arbeitsamt, welcher bei teltarif die korrekte nummer hinterlegt.

naja, ein arbeitsloser, der sich den festnetzanschluss spart, und lieber über o2 genion card s oder so telefoniert, der hat auch keinen internetanschluss, um sowas nachzuschauen. bzw. wissen die meisten leute gar nicht, dass es sowas wie das 0180-telefonbuch gibt :)
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[3] Vesko antwortet auf fb
16.02.2007 11:19
Speziell bei den ARGE basiert die Logik nicht auf den uns bekannten Grundsätzen, denn die Menschen dort haben offensictlich zu viel Zeit, um neue logische Ansätze zu entwickeln.

Neulich folgenden Brief bei einem arbeitssuchenden Bekannten gelesen, der 2 Monate davor - gerade als es arbeitslos wurde - aufgefordert wurde, zuviel gezahltes (aber von ihm auch schon erstattetes) ALGII zurückzuzahlen:

"Nach nochmaliger Überprüfung des Sachverhaltes wird Ihrem Widerspruch entsprochen.
Ihre Kosten in Verbindung mit diesem Widerspruch können nicht erstattet werden, da sie nicht notwendig waren"

Ergo - wenn man sich eine größere Sache als nur ein Widerspruch (Portokosten) vorstellt, wo man ja vielleicht angeklagt wird – müßte der unterlegene Ankläger auch behaupten: Ihre Kosten (für Anwalt und Verteidigung) können nicht erstattet werden, da sie ja sowieso unschuldig waren...

Verstehe es, wer es kannn, ich finde das einfach nur pervers.

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[4] Tommyland78 antwortet auf fb
16.02.2007 11:25
Doch das macht schon Sinn! Vor allem wenn dann noch ein nettes Sprachsystem davor geschaltet wird, um die Kundendaten mittels Tastendruck abzufragen. So kann das System gleich mal per Statistik herausfinden, wer wann wie oft anruft. Wichtig ist dann nur noch, dass der Sachbearbeiter den man dann hoffentlich nach 5 Minuten in der Warteschlange am Apparat hat, diese Daten gar nicht hat und man dem dann die Daten auch noch einmal geben darf. Am besten würde mir ein System gefallen, bei dem es Pflicht ist seine Kundennummer beim Arbeitsamt angeben zu müssen wenn man anruft….hat man diese nicht dabei wird das Gespräch beendet. (Analog zur Telekom)
Ich finde es schon eine Frechheit der arbeitssuchenden Bürger Ihr Arbeitsamt mit so vielen Anrufen zu überhäufen! Allerdings muss ja nun so ein Arbeitssuchender auch sich beim Arbeitsamt erkundigen, welchen der 5 Jobs die er pro Woche angeboten bekommt, er am besten nehmen soll. Probleme wie die Berechnung von Geldern welche sich über 4-6 Wochen hinziehen können, dann falsch sind oder wegen Unlust des Sachbearbeiters mal per Forma abgelehnt werden, können es ja nicht sein! Beim Arbeitsamt arbeiten ja schnelle, korrekte und vor allem Kundenorientierte Mitarbeiter.

Mal Spaß bei Seite…

Mal abgesehen von den Problemen welche die Arbeitsargenturen haben und die noch viel größeren Probleme der Arbeitssuchenden und das so ein Besuch bei denen meist nur mit Kopfschütteln auf beiden Seiten endet….
Mal im Ernst….Ihr habt doch einen am Sender oder?

Was haltet Ihr denn davon alle Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit mal auf Provisionsbasis zu bezahlen? Mhh? Ich wette so schnell wie die Kosten für die Bundesagentur sinken und die Arbeitslosenzahlen auch….so schnell kann die Bildzeitung über dieses Phänomen gar nicht berichten….
Also ich habe schon ne Menge Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit kennen gelernt….und glaubt mir von 10 sind mindestens 8 evolutionäre Vollpfeifen die viel zu viel Geld für den Job bekommen.

Der Tom
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[5] toco antwortet auf fb
16.02.2007 11:28
Benutzer fb schrieb:
Eine tolle Entwicklung mal wieder. Von den Ärmsten im Land kann man es ja schliesslich nehmen. Denn wer es sich "leisten" kann, ohne Job und Einkommen und daher auf Jobsuche zu sein, der muss ja schliesslich Geld ohne Ende haben, weil ansonsten würde er ja arbeiten. Also, wenn er sich das nicht leisten könnte, ohne Job zu sein.

Äh, bestechene Logik eigentlich oder wie hat sich die Arbeitsagentur das gedacht?! Dass sich vielleicht gerade Arbeitslose die ja nicht ganz geringe monatliche Grundgebühr eines echten Festnetzanschlusses sparen möchten und daher auf grundgebührfreie Lösungen wie zum Beispiel Genion Card S setzen wollen, darüber braucht man ja nicht nachzudenken oder man kann es auch einfach ignorieren.

Denn "Coporate Identity" ist ja offensichtlich wichtiger als der Sozialgedanke, mit dem sich die Arbeitsagentur eigentlich aufgrund ihres "Kerngeschäfts" auseinandersetzen sollte.

Das ganze erinnert mich ein wenig an die Aussage des bayrischen Bildungsministers zum Thema Studiengebühren (egal ob man diese nun befürwortet oder nicht): "Na und, dann sollen die Studenten eben fünf Nachhilfestunden pro Semester geben, dann haben sie das Geld beisammen."

Die meisten etablierten Politiker in diesem Land sind viel zu weltfremd, um noch in Kontakt mit der Realität zu kommen. Als bayrisches Kultusminister bekäme ich pro Stunde bestimmt 100 Euro steuerfrei. Man geht halt von sich selbst aus.

Was für eine gefährliche Entwicklung.

Die Sachbearbeiter der Arge tun mir leid, sie werden in Zukunft noch häufiger die Verzweiflung von Menschen mitbekommen, deren Existenz kaputt gemacht wurde.