Benutzer srupprecht schrieb:
Ob Panikmache oder nicht. Die Spätfolgen von Handys und DECT werden wir wahrscheinlich erst in 10 bis 20 Jahren bemerken und von daher sollte man besser vorsichtig damit umgehen, man weiß ja nie...
Ja, sicher. Dann kommt immer der Spruch, die Unschädlichkeit von elektromagnetischen Wellen sei noch nicht bewiesen. Wird auch nie bewiesen werden, weil das prinzipiell nicht geht, es könnte ja immer noch in 50 Jahren Spätfolgen geben. Genauso kann man die Unschädlichkeit von Karotten, weißen Tapeten, Kugelschreibern, Apfelsaft, italienischen Lederschuhen, französischem Mineralwasser, Kunstausstellungen, Kino oder Schachspiel nie beweisen. Also hüten wir uns am besten auch davor. Und vor allem anderen, dessen Unschädlichkeit nicht bewiesen ist. "Man weiß ja nie".
Die Frage ist doch, gibt es einen Anhaltspunkt und eine physikalisch-medizinische Erklärung, wie etwas Schaden anrichten könnte. Bei elektromagnetischen Wellen gibt's auf jeden Fall eins: die thermische Wirkung bei hoher Intensität.
Da gibt's dann so Fernsehberichte von Leuten, die täglich zwei bis drei Stunden im Auto ohne Außenantenne telefonieren (besser geht's nicht: maximale Sendeleistung und das meiste geht noch nicht mal raus) und sich dann wundern, dass z.B. das Auge nicht ganz so toll auf die Erwärmung reagiert. Oder die Vögel, die in 30 cm Abstand an der Radarantenne vorbeifliegen und gekocht werden. Ist tatsächlich ungesund.
Aber eine nicht-thermische Wirkung muss man erst noch mal plausibel machen (von beweisen will ich ja mal gar nicht reden).
Das heißt nicht, dass ich jede Schädlichkeit ausschließen kann (s.o.). Aber ich kann es auch bei allen anderen Dingen, mit denen ich täglich umgehe, nicht. Und deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als mein bisschen Verstand zu benutzen, um dort, wo es echte Anhaltspunkte für eine Schädlichkeit gibt, vorsichtig zu sein. Und Statistiken mit Vorsicht zu genießen. Dass z.B. Leute, die ständig und überall erreichbar sein müssen (oder meinen, es sei so) und deshalb immer mit eingschaltetem Handy rumlaufen (oder damit ins Bett gehen), gestresster sind als Leute, die es sich leisten, das Handy öfter auszuschalten, lässt sich zweifellos nicht nur mit der Strahlenbelastung erklären.
Und außerdem: Übertreibungen sind sowieso meistens schlecht. Wenn du täglich zehn Stunden telefonierst, gibt's wahrscheinlich tatsächlich Probleme (nicht unbedingt wegen der Strahlung).
Aber du hast ja gesagt "vorsichtig umgehen" und nicht "vermeiden". Vernünftiger Gebrauch statt Telefonsucht, das ist sicher sinnvoll.
Ach ja, ich geb zu, ich hab gut reden: Mein Handy ist meistens aus. Aber nicht wegen der Strahlung.