Benutzer AnnaB schrieb:
Benutzer peggy schrieb:
Mir steht da auch eher keine eigene Meinung zu, da ich mich zur "Beurteilung der Sachlage" tiefer in die Materie einlesen müßte.
Da gibt es einen schönen Ausspruch von Sarah Wiener (hat im "Gutshaus 1900" mitgespielt und besitzt in Berlin drei Restaurants). Sie wurde gefragt, was sie an der allgemeinen Diskussion störe. Da meinte sie, daß permanent Leute ihre Meinung zu Themen äußern, von denen sie eigentlich keine Ahnung
haben
zum Beispiel die nächste Bundestagswahl? Gentechnik? Organspende? Krieg? Terror? Nein, ich finde, man muss zu allem Stellung beziehen (können); man kann zwar sagen, ich hätte gerne mehr Informationen, aber im Zweifel muss man unbesehen entscheiden können, und zwar aus der Ferne auf Grundlage der persönlich-unvollständigen Informationslage; ansonsten könnte ich es nicht verantworten, wählen zu gehen. Irgendwann und irgendwo muss die Informationsbeschaffung ein Ende haben, ich muss mich nur guten Gewissens entscheiden können; das schliesst zukünftige plötzliche Meinungsänderungen aufgrund (persönlich) neuer Informationen aber nicht aus.
(Dieser Effekt scheint auch in Umfragen sehr beliebt zu sein, schliesslich scheint der Finanzier gerne eine gewisse Aussage herausgefragt bekommen zu wollen - ändert man eine kleinere Variable der Umfrage, so fällt diese oft im Ergebnis gänzlich anders aus.)
Oder glaubst Du ein Finanzminister ist gut beraten, wenn er den Zahlen und Einschätzungen seiner Untergebenen Glauben schenkt? Schliesslich waren auch schon mal andere Parteien an der Regierung und haben Leute eingestellt ;-). Diese könnten nun ein Interesse an falscher oder verfälschend-unvollständiger Darstellung gegenüber dem Minister haben, zu allem Überfluss sollte er auch auf parteiinterne Intrigen eingestellt sein, vor allem, wenn er nicht ganz auf der "Linie" ist.
Heutige Demokratien funktionieren doch letzendlich nur über einen schizophrenen Zustand. Nach außen wird das System der demokratischen Willensbildung gelehrt und scheinbar auch befolgt.
In Wirklichkeit jedoch funktionieren unseren Regierungen nach dem "Führungsanspruch der Eliten". Hochspezialisierte Fachleute, ohne die eine Sach-Entscheidung gar nicht mehr möglich wäre.
Die Ministerien funktionieren auch nach einem Austausch des Ministers an der Spitze inkl. dessen parteipolitischer Führungsmannschaft nach einer Wahl ohne Probleme reibungslos weiter. Das hat Otto Schily vor dem Untersuchungsausschuß zur Visa-Affäre sehr offen gesagt.
Es hat doch auch eine Logik: Nur, weil eine Partei die Wahl gewonnen hat und nun die Regierung bildet, also die Minister ernennt, heißt das doch nicht zwangsläufig, daß eben diese/r MinisterIn über eine große Sachkompetenz zum Thema ihres Ministeriums verfügt.
Das Wahlvolk ist überhaupt nicht in der Lage, die vielen Sachthemen ausreichend zu beurteilen, um sich eine wirklich fundierte Meinung zu bilden. Also wählen sie letztendlich nach Gefühl.
GKr
- zum Beispiel so, wie wenn man sie fragte, was sie denn für eine Meinung zum Irak-Krieg habe (sie ist halt Köchin und Restaurant-Managerin, und das ist ihr eigentliches Thema).
Und sie sich eben lieber zu "ihren Themen" äußern würde, zumindest öffentlich, und bei den anderen Themen eben lieber zuhören würde. Fand ich recht gut. Manche Streitereien entstehen ja bloß aus mangelndem Grundwissen heraus (wenn man zum Beispiel keinen wirkliche Ahnung hat von internationaler Politik, so wie ich zum Beispiel, dann bringt eine Diskussion nicht so viel -
außer, daß ich zum Beispiel Krieg ablehne, auch wenn da andere Menschen anderer Meinung sind und "präventive Gewalt" befürworten. Ich habe keine Ahnung, wie solche Urteile zustandekommen, also halte ich mich weitgehand heraus und frage
lieber, anstatt zu urteilen.) Vielleicht erschließt sich mir ja so auch irgendwann die amerikanische Wirtschafts- oder Außenpolitik, keine Ahnung.
Ja, Beweggründe des amerikanischen Präsidenten G.W. Bush mit Abstand von z.B. 30 Jahren für den Irak-Krieg aus dessen Munde hören zu dürfen, könnte sicherlich interessant sein, denn im Zeitablauf wird die politische Sprengkraft (heute noch) brisanter Informationen immer geringer.
Zum Thema: Mir ist es egal, ob Henning abgeschrieben oder nur gelinst oder eigenständig gearbeitet hat - wichtig ist, dass auf teltarif noch keine entsprechende Meldung war über eine evtl. bevorstehende Umwälzung des Postpaid-Mobilfunkmartes; da hier etwaig eine Sensation wie bei Simyo zu erwarten ist, ist eine Vorab-Meldung von besonderer Wichtigkeit und hat entsprechende Priorität, im vorauseilenden Vertrauen auf Eplus (mit Simyo hat Eplus die Cebit-Schande wieder ausgemerzt, schauen wir halt, was nun kommt...) sozusagen.
Ciao
AnnaB