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Von wegen kostenlos


09.02.2008 00:20 - Gestartet von niknuk
Wer Linux installiert, sollte sich vorher genau informieren, ob es die vorhandene Hardware und Peripherie unterstützt. Möglicherweise darf sich der Linux-Neuling u. U. erst einmal andere Hardware anschaffen, was die Kostenfreiheit von Linux relativiert.

Ich habe hier einen (unter Windows) perfekt funktionierenden Canon-Drucker und einen (unter Windows) perfekt funktionierenden USB-WLAN-Stick. Unter Suse Linux habe ich keinen von beiden zum Laufen bekommen. Der Gesamtwert der beiden Geräte beträgt über 150 Euro. Würde ich auf Linux umsteigen, müsste ich beide Geräte aufs Altenteil schicken und mir gleichwertigen, Linux-kompatiblen Ersatz besorgen. Für 150 Euro kann ich mir eine Vista- oder gleich mehrere XP-Lizenzen kaufen ;-) Und mit Windows kann ich mir ziemlich sicher sein, dass bei zukünftigen Hardware-Anschaffungen nicht auf die Betriebssystem-Kompatibilität achten muss, sondern bedenkenlos die Hardware kaufen kann, die meinen Bedürfnissen und Ansprüchen am besten gerecht wird. Unter Windows läuft nämlich so gut wie jede Hardware, unter Linux dagegen nicht.

Fazit: ein Betriebssystem ist nicht immer kostenlos, wenn man auch die Folgekosten mit einkalkuliert.

Gruß

niknuk
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[1] kfschalke antwortet auf niknuk
09.02.2008 05:59
Ja, nee is klar. Für 150 euro ein komplettes System inklusive aller Lizenzen. Mal davon abgesehen, dass ich bisher noch jede Hardware unter Suse zum laufen gebracht habe, fält mir eigentlich nur ein, dass es doch gerade bei der Einführung von Vista viel Hardware gab/gibt, die einfach nicht laufen will.
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[1.1] niknuk antwortet auf kfschalke
09.02.2008 10:23
Benutzer kfschalke schrieb:

Ja, nee is klar. Für 150 euro ein komplettes System inklusive aller Lizenzen.

Wer spricht hier von einem kompletten System inklusive aller Lizenzen? Ich meinte nicht die Hardware, sondern nur Software, und da auch nur eine einzige Lizenz, nämlich die fürs Betriebssystem. Und eine solche sollte für 150 Euro problemlos zu bekommen sein.

Mal davon abgesehen, dass ich bisher noch jede Hardware unter Suse zum laufen gebracht habe,

Dann hattest du es offenbar noch nie mit Canon-Druckern zu tun. Dafür liefert der Hersteller keine Linux-Treiber, und Treiber von Drittherstellern (z. B. Turboprint) kosten extra und haben einen eingeschränkten Leistungsumfang. Wer das Pech hat, einen Canon-Drucker zu besitzen, und auf Linux umsteigen will, der muss sich entweder mit zusätzlichen Kosten bei reduziertem Funktionsumfang abfinden oder er darf den Drucker aufs Altenteil schicken und sich einen neuen mit Linux-Unterstützung anschaffen. Und speziell letzteres dürfte mindestens so viel kosten wie eine XP-Lizenz bei ebay.

fält mir eigentlich nur ein, dass es doch gerade bei der Einführung von Vista viel Hardware gab/gibt, die einfach nicht laufen will.

Dann nimmt man eben XP.

Gruß

niknuk
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[1.1.1] fantast antwortet auf niknuk
09.02.2008 19:01
Wer das Pech hat, einen Canon-Drucker zu besitzen, und auf Linux umsteigen will, der muss sich entweder mit zusätzlichen Kosten bei reduziertem Funktionsumfang abfinden oder er darf den Drucker aufs Altenteil schicken und sich einen neuen mit Linux-Unterstützung anschaffen. Und speziell letzteres dürfte mindestens so viel kosten wie eine XP-Lizenz bei ebay.

liegt wohl nicht an Linux, sondern an Canon. Oder denkst du, dass Microsoft die Treiber für die Canon-Drucker programmiert?

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[1.1.1.1] niknuk antwortet auf fantast
09.02.2008 21:37
Benutzer fantast schrieb:

Wer das Pech hat, einen Canon-Drucker zu besitzen, und auf Linux umsteigen will, der muss sich entweder mit zusätzlichen Kosten bei reduziertem Funktionsumfang abfinden oder er darf den Drucker aufs Altenteil schicken und sich einen neuen mit Linux-Unterstützung anschaffen. Und speziell letzteres dürfte mindestens so viel kosten wie eine XP-Lizenz bei ebay.

liegt wohl nicht an Linux, sondern an Canon.

Natürlich liegt das an Canon, das ist mir schon klar. Aber wenn ich schon einen Canon-Drucker habe oder mir einen kaufen möchte, weil er mir gefällt (Canon-Drucker sind rein technisch nicht die schlechtesten), dann wähle ich das OS passend zum Drucker aus und nicht umgekehrt.

Die Open-Source-Programmierer sind ja nicht doof und haben schon manche harte Nuss geknackt. Vielleicht gibt es auch mal brauchbare Canon-Drucker für Linux, die nichts kosten. Vielleicht sprechen aber auch patentrechtliche Gründe gegen einen Open-Source-Treiber für Canon-Drucker. Solange ein Canon-Drucker unter Windows mit weit weniger Aufwand zum Laufen zu bekommen ist als unter Linux, sind zumindest Canon-Besitzer besser beraten, bei Windows zu bleiben. Wer sich erst einen Drucker (oder andere Hardware) anschafft, kann natürlich beim Kauf auf Linux-Kompatibilität achten. Das kann aber lästig werden, wenn dadurch Wunschgeräte aus der Auswahl herausfallen oder sich Inkompatibilitäten womöglich erst nach dem Kauf bemerkbar machen.

Gruß

niknuk
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[1.2] garfield antwortet auf kfschalke
28.05.2008 18:02
Benutzer kfschalke schrieb:
Mal davon abgesehen, dass ich bisher noch jede Hardware unter Suse zum laufen gebracht habe...
Au ja, da bringe ich Dir demnächst meinen Scanner Canon LiDE80 vorbei. Das will ich sehen, wie der unter Linux läuft!
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[2] abdalma antwortet auf niknuk
10.02.2008 06:19
Benutzer niknuk schrieb:
Ich habe hier einen (unter Windows) perfekt funktionierenden Canon-Drucker und einen (unter Windows) perfekt funktionierenden USB-WLAN-Stick. Unter Suse Linux habe ich keinen von beiden zum Laufen bekommen.

Welches Drucker-Modell war das genau und welcher USB-WLAN-Stick?
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[3] garfield antwortet auf niknuk
28.05.2008 18:09
Benutzer niknuk schrieb:
Wer Linux installiert, sollte sich vorher genau informieren, ob es die vorhandene Hardware und Peripherie unterstützt.
Ich würde sagen, Du hast das Problem erkannt und wirst in Zukunft VOR dem Kauf darauf achten, welche Hardware Du Dir kaufst.
Mir passiert es z.B. auch nicht noch einmal, dass ich mir einen Scanner wie den Canon LiDE80 kaufe, der partout nicht unter Linux zum Laufen zu kriegen ist.
Möglicherweise darf sich der Linux-Neuling u. U. erst einmal andere Hardware anschaffen, was die Kostenfreiheit von Linux relativiert.
Wie gerade gesagt. Den Fehler macht man eben nur einmal.
Ich habe hier einen (unter Windows) perfekt funktionierenden Canon-Drucker und einen (unter Windows) perfekt funktionierenden USB-WLAN-Stick.
Beim WLAN-Stick ist der Chip wichtig, der da drin steckt. Dann mit DEM als Suchbegriff in Verbindung mit Deiner Linux-Distribution googeln.
Übrigens gibt es gerade für WLAN das Linux-Tool "NDISWRAPPER". Das kann (wohl für die meisten Chips) die Windows-Treiber-Dateien unter Linux benutzen - die Windows-Treiber-CD wirst Du ja wohl haben.
Viel Erfolg!
Fazit: ein Betriebssystem ist nicht immer kostenlos, wenn man auch die Folgekosten mit einkalkuliert.
Oder sich eben vor dem Kauf informiert ;-)
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[3.1] niknuk antwortet auf garfield
28.05.2008 22:03

einmal geändert am 28.05.2008 22:08
Benutzer garfield schrieb:

Ich würde sagen, Du hast das Problem erkannt und wirst in Zukunft VOR dem Kauf darauf achten, welche Hardware Du Dir kaufst.

Nein. Ich achte beim Kauf von Hard- *und* Software darauf. Genauer gesagt: ich suche mir genau die Kombination aus Hard- und Software aus, die meinen persönlichen Bedürfnissen am besten entspricht. Natürlich spielen auch andere Begleitumstände eine Rolle. Wenn z. B. schon Hardware vorhanden ist, die von Windows unterstützt wird (und welche Hardware wird das nicht?), dann installiere ich eben Windows und bin fortan bei der Hardwareauswahl kaum noch eingeschränkt.

Mir passiert es z.B. auch nicht noch einmal, dass ich mir einen Scanner wie den Canon LiDE80 kaufe, der partout nicht unter Linux zum Laufen zu kriegen ist.

Schade, das ist ein prima Scanner. Du schließt also freiwillig gute Geräte aus deinen Kaufüberlegungen aus? Wenn du mit einer eingeschränkten Auswahl leben kannst, nur zu. Ich persönlich suche mir lieber die Hardware nach ihrer technischen Qualität aus, trage sie nach Hause, schließe sie an und benutze sie. Um Kompatibilitäten mache ich mir nur ungern Gedanken.

Möglicherweise darf sich der Linux-Neuling u. U. erst einmal andere Hardware anschaffen, was die Kostenfreiheit von Linux relativiert.

Wie gerade gesagt. Den Fehler macht man eben nur einmal.

Den Fehler, sich auf eine u. U. nicht 100%ig geeignete Hardware beschränken zu müssen, macht man auch nur einmal. Beispielsweise werden HP-Drucker von Linux recht gut unterstützt. Ich will aber keinen HP-Drucker, weil ich mit deren mechanischer Qualität schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Genau deshalb habe ich einen Canon-Drucker und ein dazu passendes OS. Wer sich dagegen gerne mit Schwächen beim Papiereinzug und exorbitant teuren Farbpatronen herumschlägt, möge sich einen HP-Drucker kaufen und diesen unter Linux betreiben.

Fazit: ein Betriebssystem ist nicht immer kostenlos, wenn man auch die Folgekosten mit einkalkuliert.

Oder sich eben vor dem Kauf informiert ;-)

Ich informiere mich. Im Falle eines Scanners z. B. über die Auflösung, die Farbtiefe, die Scangeschwindigkeit und die Scanqualität (also über alles, worauf es ankommt). Bei einem WLAN-Stick interessiert mich die erzielbare Bandbreite und die Reichweite. Nachdem ich das Gerät gefunden habe, das meine Anforderungen am besten erfüllt, kaufe ich es, schließe es an meinen PC an und bin glücklich. Und das bin ich in der Regel, denn es gibt so gut wie keine Hardware, die von Windows nicht unterstützt wird. Wenn es wider Erwarten doch Kompatibilitätsprobleme geben sollte, fliegt als erstes das OS von der Platte, denn das ist meist billiger als die Hardware. Die Wahrscheinlichkeit, dass das mit Linux passiert, ist aber weit größer als die, dass Windows die Zusammenarbeit mit meiner Hardware verweigert.

Gruß

niknuk
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[3.1.1] tomex antwortet auf niknuk
28.05.2008 23:36
Jedes OS hat seine Vor- und Nachteile.
Ich hab mich für Ubuntu-Linux entschieden! Man kauft ja nicht jeden Tag eine neue Hardware.
PS: Linux nutze ich nicht des Preises wegen ... viel mehr stört mich die Monopolstellung von Microsoft.
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[3.1.2] garfield antwortet auf niknuk
29.05.2008 13:00
Benutzer niknuk schrieb:
Wenn z. B. schon Hardware vorhanden ist, die von Windows unterstützt wird (und welche Hardware wird das nicht?), dann installiere ich eben Windows und bin fortan bei der Hardwareauswahl kaum noch eingeschränkt.
Kannst Du ruhig so machen. Nur ist die Auswahl an Hardware größer als die Auswahl an Betriebssystemen.
Ich nenne es das Pferd am Schwanz aufzäumen, wenn ich mir von der Hardware das Betriebssystem vorschreiben lasse. Dann greife ich lieber zu einer anderen Hardwarealternative.
Ich denke es macht mehr Sinn, sich für ein Betriebssystem festzulegen (falls man nicht beide nutzt, was ich zur Zeit auch noch tue) und dann im Falle Linux halt beim Hardwarekauf etwas aufzupassen. Da die Hardwareauswahl groß genug ist, findet sich immer ein gutes Gerät, das auch mit Linux läuft. Damit hat sich folgende Bemerkung erledigt:
Du schließt also freiwillig gute Geräte aus deinen Kaufüberlegungen aus? Wenn du mit einer eingeschränkten Auswahl leben kannst, nur zu.


Beispielsweise werden HP-Drucker von Linux recht gut unterstützt. Ich will aber keinen HP-Drucker, weil ich mit deren mechanischer Qualität schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Genau deshalb habe ich einen Canon-Drucker und ein dazu passendes OS. Wer sich dagegen gerne mit Schwächen beim Papiereinzug und exorbitant teuren Farbpatronen herumschlägt, möge sich einen HP-Drucker kaufen und diesen unter Linux betreiben.
Tja, so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Davon abgesehen, dass mir kein Tintendrucker mehr ins Haus kommt, habe ich einen alten Laserdrucker von HP, der unverwüstlich ist, out-of-the-box mit Linux funktioniert und der im Seitenpreis wohl unter den günstigsten rangiert.
Also für mich ist HP bei Druckern 'ne Empfehlung.


denn es gibt so gut wie keine Hardware, die von Windows nicht unterstützt wird. Wenn es wider Erwarten doch Kompatibilitätsprobleme geben sollte, fliegt als erstes das OS von der Platte,
So, und welches nimmst Du dann (da Du ja gerade von Windows sprachst)?
Übrigens viel Spaß, wenn Du das jedesmal durchziehen willst. Da kommst Du vor lauter Installieren ja gar nicht mehr zum Arbeiten.

Die Wahrscheinlichkeit, dass das mit Linux passiert, ist aber weit größer als die, dass Windows die Zusammenarbeit mit meiner Hardware verweigert.
Das ist im Moment noch richtig. Aber die Hersteller lernen dazu. Und wie gesagt, in dem Maße, wie sich das inzwischen recht komfortable Linux imemr größerer Beliebtheit erfreut (seit den ständigen Einschränkungen und Zwangsregistrierungen bei diesem überladenen Vista ist nicht nur bei mir Schluss mit lustig) achten auch die User mehr darauf, welche Hardware sie kaufen, was wiederum einen "anspornenden" Effekt auf die Hersteller hat.
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[3.1.2.1] niknuk antwortet auf garfield
29.05.2008 17:44
Benutzer garfield schrieb:

Kannst Du ruhig so machen. Nur ist die Auswahl an Hardware größer als die Auswahl an Betriebssystemen.

Das kommt auf die Hardware an. Und natürlich auf die jeweiligen Sonderangebote beim nächstgelegenen Geizmarkt ;-) Letztens habe ich mir z. B. zum absoluten Schnäppchenpreis (war sogar billiger als bei Preissuchmaschinen und Onlineshops) bei Saturn einen Laserdrucker geholt. Ich hätte mich geärgert, wenn dieser Drucker von meinem Betriebssystem nicht unterstützt worden wäre und ich deshalb nicht auf das Sonderangebot hätte zurückgreifen können. Und nein, der Drucker war nicht von HP ;-)

Ich nenne es das Pferd am Schwanz aufzäumen, wenn ich mir von der Hardware das Betriebssystem vorschreiben lasse. Dann greife ich lieber zu einer anderen Hardwarealternative.

Die aber möglicherweise nicht zur Verfügung steht oder entweder im technischen oder im kaufmännischen Sinne keine wirkliche Alternative ist. Ich möchte jedenfalls nicht mühsam nach einer zu meinen Anforderungen und zu meinem Budget passenden Hardware suchen, nur um dann feststellen zu müssen, dass ich sie nicht verwenden kann, weil sie von meinem Betriebssystem nicht unterstützt wird.

Tja, so unterschiedlich sind die Erfahrungen. Davon abgesehen, dass mir kein Tintendrucker mehr ins Haus kommt,

Ich habe schlechte Erfahrungen sowohl mit HP Laserdruckern als auch mit HP Tintenstrahldruckern. Sie betreffen vor allem den Papiereinzug. Es handelte sich dabei aber ausnahmslos um ältere HomeOffice-Geräte wie z. B. einen DeskJet 550C oder einen Laserjet 5L.

habe ich einen alten Laserdrucker von HP, der unverwüstlich ist, out-of-the-box mit Linux funktioniert und der im Seitenpreis wohl unter den günstigsten rangiert.

Lass mich raten: irgend so ein Office-Teil á la Laserjet 5 (nicht 5L)? Die sind in der Tat unverwüstlich, wären aber für den Heimgebrauch Overkill.

denn es gibt so gut wie keine Hardware, die von Windows nicht unterstützt wird. Wenn es wider Erwarten doch Kompatibilitätsprobleme geben sollte, fliegt als erstes das OS von der Platte,
So, und welches nimmst Du dann (da Du ja gerade von Windows sprachst)?

Darüber denke ich nach, wenn es so weit ist ;-) In meiner gesamten Zeit mit Windows, die anno 1992 mit Windows 3.1 begann, stand ich noch nie vor einem Problem mit nicht unterstützter Hardware, jedenfalls vor keinem, das ich mit Linux hätte lösen können.

Gruß

niknuk