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Kein Thema


04.12.2004 13:13 - Gestartet von Bruzzelhirn
Was sollen die Hersteller auch machen. Um verkaufen zu können brauchen sie Schnäppchen. Die bekommen sie nur wenn sie Produkte billig einkaufen und Arbeitsplätze einsparen <- da bleibt halt der Service und die Qualität auf der Strecke.
Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden...(die dann in Flächenmärkten ohne Fachberatung an den Käufer verschleudert werden!)
Den ganzen Kreislauf kann man getrost weiterspinnen - wenn es um Arbeitsplätze, Produkte, Qualität, Preis-Leistung geht.. irgendwann beginnt sich der Teufelskreislauf zu drehen und am Ende trifft es den Verbraucher, der nur sparen will, seinen Arbeitsplatz verloren hat oder weniger Cash bekommt, weil sein Arbeitgeber sparen muß - damit er billige Schnäppchen produzieren kann....
... die Geister die gerufen werden.... kommen schneller als man denkt.
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[1] spunk_ antwortet auf Bruzzelhirn
04.12.2004 13:57
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:

... die Geister die gerufen werden.... kommen schneller als man denkt.
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?
(okay - viele behaupten ja derzeit es herrscht hierzulande konsumverzicht)
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[1.1] koelli antwortet auf spunk_
04.12.2004 16:09
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta - Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen, wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!
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[1.1.1] hansi antwortet auf koelli
04.12.2004 16:33
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta - Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen, wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!
Bei vielen Jugendlichen klappt es aber noch hervorragend, die bezahlen für in Billigproduktion hergestellte "Markenklamotten" irwitzige Preise. Nike, Adidas usw. werden mittlerweile auch in Billigproduktion hergestellt.
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[1.1.1.1] mungojerrie antwortet auf hansi
04.12.2004 20:25
Benutzer hansi schrieb:
Bei vielen Jugendlichen klappt es aber noch hervorragend, die bezahlen für in Billigproduktion hergestellte "Markenklamotten" irwitzige Preise. Nike, Adidas usw. werden mittlerweile auch in Billigproduktion hergestellt.

Bei den Erwachsenen funktioniert es genauso. VW macht es seit Jahren vor: wieso ist ein Audi A4 teurer als ein Skoda Superb? Und wieso wird der A4 als hochwertiger erachtet als der Superb, obwohl sie so gut wie baugleich sind?

Und wieso reden alle von der "Deutschen Qualität", wenn der VW Geländewagen in der Slowakei gefertigt wird?

Mungojerrie
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[1.1.1.1.1] hansi antwortet auf mungojerrie
05.12.2004 14:12
Benutzer mungojerrie schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Bei vielen Jugendlichen klappt es aber noch hervorragend, die bezahlen für in Billigproduktion hergestellte "Markenklamotten"
irwitzige Preise. Nike, Adidas usw. werden mittlerweile auch in Billigproduktion hergestellt.

Bei den Erwachsenen funktioniert es genauso. VW macht es seit Jahren vor: wieso ist ein Audi A4 teurer als ein Skoda Superb? Und wieso wird der A4 als hochwertiger erachtet als der Superb, obwohl sie so gut wie baugleich sind?

Und wieso reden alle von der "Deutschen Qualität", wenn der VW Geländewagen in der Slowakei gefertigt wird?

Mungojerrie

Das stimmt auch, aber in der globalisierten Welt wird immer da produziert wo es gerade am billigsten ist. Der Euro ist in Europa das Sinnbild der Globalisierung. Hätten wir noch die D-Mark würde es bei uns mit Sicherheit viel besser aussehen, da wäre die Arbeitslosigkeit viel niedriger. Da wären Harz4 und anderer Sozialabbau nicht notwendig. Da könnte die deutsche Wirtschaft zum Beispiel durch Abwertung der D-Mark, Leitzinssenkungen und eine expansive Finazpolitik wieder in Schwung gebracht werden. Die fehlende Währungshoheit ist für Deutschland ganz besonders schlimm.
Der Euro ist eine gute Idee, aber bei so unterschiedlichen Volkswirtschaften konnte er kein Erfolg werden.
Vor Einführung des Euro wäre eine Angleichung der Steuersysteme, Sozialsysteme, Löhne und Preise in der Eurozone absolut notwendig gewesen.

Gruß Hans
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[1.1.1.1.1.1] RE: Kein Thema Nachtrag
hansi antwortet auf hansi
05.12.2004 14:17
Benutzer hansi schrieb:
Benutzer mungojerrie schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Bei vielen Jugendlichen klappt es aber noch hervorragend, die bezahlen für in Billigproduktion hergestellte "Markenklamotten"
irwitzige Preise. Nike, Adidas usw. werden mittlerweile auch in Billigproduktion hergestellt.

Bei den Erwachsenen funktioniert es genauso. VW macht es seit Jahren vor: wieso ist ein Audi A4 teurer als ein Skoda Superb?
Und wieso wird der A4 als hochwertiger erachtet als der Superb,
obwohl sie so gut wie baugleich sind?

Und wieso reden alle von der "Deutschen Qualität", wenn der VW Geländewagen in der Slowakei gefertigt wird?

Mungojerrie

Das stimmt auch, aber in der globalisierten Welt wird immer da produziert wo es gerade am billigsten ist. Der Euro ist in Europa das Sinnbild der Globalisierung. Hätten wir noch die D-Mark würde es bei uns mit Sicherheit viel besser aussehen, da wäre die Arbeitslosigkeit viel niedriger. Da wären Harz4 und anderer Sozialabbau nicht notwendig. Da könnte die deutsche Wirtschaft zum Beispiel durch Abwertung der D-Mark, Leitzinssenkungen und eine expansive Finazpolitik wieder in Schwung gebracht werden. Die fehlende Währungshoheit ist für Deutschland ganz besonders schlimm.
Der Euro ist eine gute Idee, aber bei so unterschiedlichen Volkswirtschaften konnte er kein Erfolg werden. Vor Einführung des Euro wäre eine Angleichung der Steuersysteme, Sozialsysteme, Löhne und Preise in der Eurozone absolut notwendig gewesen.

Gruß Hans

Natürlich müssten die Löhne von der Arbeitsproduktivität abhängig sein.
Zum Beispiel:
100% Arbeitsproduktivität = 100% Lohn
120% Arbeitsproduktivität = 120% Lohn
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[1.1.1.1.2] koelli antwortet auf mungojerrie
05.12.2004 18:47
Benutzer mungojerrie schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Bei vielen Jugendlichen klappt es aber noch hervorragend, die bezahlen für in Billigproduktion hergestellte "Markenklamotten"
irwitzige Preise. Nike, Adidas usw. werden mittlerweile auch in Billigproduktion hergestellt.

Bei den Erwachsenen funktioniert es genauso. VW macht es seit Jahren vor: wieso ist ein Audi A4 teurer als ein Skoda Superb? Und wieso wird der A4 als hochwertiger erachtet als der Superb, obwohl sie so gut wie baugleich sind?

Und wieso reden alle von der "Deutschen Qualität", wenn der VW Geländewagen in der Slowakei gefertigt wird?

Mungojerrie

Eben. Aber gerade bei Autos haben die Deutschen nun mal ein festes Bild, was als Qualität gilt und was nicht. Und da zählt die Marke nunmal mehr als die tatsächlichen Qualitätsunterschiede. In Österreich z.B. sieht man ganz viele KIA oder Hyundai herumfahren. Hierzulande rümpft man über die Koreaner die Nase. Aber gleichzeitig ein koreanisches Samsung-Handy benutzen und sich mit einem LG DVDs brennen...
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[1.1.2] klaussc antwortet auf koelli
05.12.2004 19:46
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta - Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen, wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!

Wie groß sind wohl die Probleme eines Landes, konkurenzfähig zu sein, wenn es einen solchen Außenhandelsüberschuss hat?

http://www.innovations-report.de/html/berichte/wirtschaft_finanzen/bericht-23245.html

Wie groß soll den der Überschuss mal werden, damit die Wirtschaft wieder "rund läuft" ?

Gibt es vielleicht noch andere Faktoren, die für die gegenwärtigen Probleme mitverantwortlich sind?

Gruß

Klaus
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[1.1.2.1] hansi antwortet auf klaussc
05.12.2004 20:09
Benutzer klaussc schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta -
Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen,
wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für
die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!

Wie groß sind wohl die Probleme eines Landes, konkurenzfähig zu sein, wenn es einen solchen Außenhandelsüberschuss hat?

http://www.innovations-report.de/html/berichte/wirtschaft_finan
zen/bericht-23245.html

Wie groß soll den der Überschuss mal werden, damit die Wirtschaft wieder "rund läuft" ?
Nur mit Export kann man auf Dauer in der globalisierten Welt eine Volkswirtschaft nicht wieder in Schwung bringen, mit dem enormen Exportübrschuß wird die Krise im wahrsten Sinne des Wortes in andere Länder exportiert. Außerdem sind die Lohnstückkosten in Deutschland niedriger als in den anderen alten EU-Ländern, durch den deutschen Export werden sozusagen die Löhne und die Preie in den anderen Euroländern auch in eine Abwärtsspirale getrieben.

Gibt es vielleicht noch andere Faktoren, die für die gegenwärtigen Probleme mitverantwortlich sind?
Die Vergreisung unserer Gesellschaft ist auch ein sehr großes Problem, dafür gibt es keine kurzfristige Lösung.
Außerdem ist die völlig ausgeuferte Bürokratie mit sehr vielen unnötigen Regelungen und Gesetzen auch sehr schädlich für Deutschland.

Gruß

Klaus
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[1.1.2.1.1] klaussc antwortet auf hansi
06.12.2004 08:30
Benutzer hansi schrieb:
Benutzer klaussc schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta -
Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen,
wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für
die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!

Wie groß sind wohl die Probleme eines Landes, konkurenzfähig zu sein, wenn es einen solchen Außenhandelsüberschuss hat?

>
http://www.innovations-report.de/html/berichte/wirtschaft_finan zen/bericht-23245.html

Wie groß soll den der Überschuss mal werden, damit die Wirtschaft wieder "rund läuft" ?
Nur mit Export kann man auf Dauer in der globalisierten Welt eine Volkswirtschaft nicht wieder in Schwung bringen, mit dem enormen Exportübrschuß wird die Krise im wahrsten Sinne des Wortes in andere Länder exportiert. Außerdem sind die Lohnstückkosten in Deutschland niedriger als in den anderen alten EU-Ländern, durch den deutschen Export werden sozusagen die Löhne und die Preie in den anderen Euroländern auch in eine Abwärtsspirale getrieben.

Und das heißt ja nichts anderes, als das es kaum Sinn macht, das Märchen von "verlängerter Arbeitszeit" und "Lohnkürzung" gegen Massenarbeitslosigkeit weiter zu verbreiten. Dazu gehört auch, dass der Kauf "ausländischer" Produkte unsere Wirtschaft hinuter gezogen hat.

Gibt es vielleicht noch andere Faktoren, die für die gegenwärtigen Probleme mitverantwortlich sind?
Die Vergreisung unserer Gesellschaft ist auch ein sehr großes Problem, dafür gibt es keine kurzfristige Lösung. Außerdem ist die völlig ausgeuferte Bürokratie mit sehr vielen unnötigen Regelungen und Gesetzen auch sehr schädlich für Deutschland.

Im Moment haben wir jedoch "Arbeitsmarktpolitisch" keinerlei Bedarf an weiteren arbeitswilligen jungen Menschen...

Längerfristig gebe ich dir natürlich Recht.

Gruß

Klaus
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[1.1.2.1.1.1] hansi antwortet auf klaussc
06.12.2004 10:19
Benutzer klaussc schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Benutzer klaussc schrieb:
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer spunk_ schrieb:
und die moral aus der geschicht´?

denke patriotisch und kaufe lieber nicht als billig?

Auch das bringt leider nichts. Denn mittlerweile kommen selbst teure Markenprodukte wie z.B. von Rowenta (früher "Rowenta -
Made in Germany") aus China! Warum soll ich also mehr bezahlen,
wenn der Kram nun auch aus Asien kommt? Die Verantwortung für
die abgebauten Arbeitsplätze liegt also bei Rowenta und nicht beim Kunden, denn der spart ja nichts durch den Wechsel des Produktionsortes. Billiger sind deren Produkte nämlich nicht geworden!

Wie groß sind wohl die Probleme eines Landes, konkurenzfähig zu sein, wenn es einen solchen Außenhandelsüberschuss hat?

>
>
http://www.innovations-report.de/html/berichte/wirtschaft_finan zen/bericht-23245.html

Wie groß soll den der Überschuss mal werden, damit die Wirtschaft wieder "rund läuft" ?
Nur mit Export kann man auf Dauer in der globalisierten Welt eine Volkswirtschaft nicht wieder in Schwung bringen, mit dem enormen Exportübrschuß wird die Krise im wahrsten Sinne des Wortes in andere Länder exportiert. Außerdem sind die Lohnstückkosten in Deutschland niedriger als in den anderen alten EU-Ländern, durch den deutschen Export werden sozusagen die Löhne und die Preie in den anderen Euroländern auch in eine Abwärtsspirale getrieben.

Und das heißt ja nichts anderes, als das es kaum Sinn macht, das Märchen von "verlängerter Arbeitszeit" und "Lohnkürzung" gegen Massenarbeitslosigkeit weiter zu verbreiten. Dazu gehört auch, dass der Kauf "ausländischer" Produkte unsere Wirtschaft hinuter gezogen hat.
Arbeitszeitverlängerungen und Lohnsenkungen sind auf jeden Fall extrem schädlich für eine hochproduktive Wirtschaft mit Überkapazitäten, Deutschland versucht die enormen Überkapazitäten durch den Export abzudecken. Der Binnenmarkt wird durch Arbeutszeitverlängerungen und Lohnsenkungen mit Sicherheit weiter geschwächt. Übrigens ist Sozialabbau auch Lohnkürzung, da geht es in Deutschland schon hart zur Sache.
Sozialleistungen sind ja ein wichtiger Lohnbestandteil.
Der massive Kauf ausländischer Produkte kann eine Wurtschaft auch ruinieren, aber das wird von unseren Politikern und Medien wohl überberwetet.

Gibt es vielleicht noch andere Faktoren, die für die gegenwärtigen Probleme mitverantwortlich sind?
Die Vergreisung unserer Gesellschaft ist auch ein sehr großes Problem, dafür gibt es keine kurzfristige Lösung. Außerdem ist die völlig ausgeuferte Bürokratie mit sehr vielen unnötigen Regelungen und Gesetzen auch sehr schädlich für Deutschland.

Im Moment haben wir jedoch "Arbeitsmarktpolitisch" keinerlei Bedarf an weiteren arbeitswilligen jungen Menschen...
Ältere Leute sind aber noch nie besonders kaufwütig gewesen, die kaufen sich nicht ständig neue Handys und Computer. Mir sind einige extrem sparsame ältere Leute ohne Erben bekannt, die haben Vermögen auf der Bank.

Längerfristig gebe ich dir natürlich Recht.

Gruß

Klaus
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[2] hansi antwortet auf Bruzzelhirn
04.12.2004 14:08
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:
Was sollen die Hersteller auch machen. Um verkaufen zu können brauchen sie Schnäppchen. Die bekommen sie nur wenn sie Produkte billig einkaufen und Arbeitsplätze einsparen <- da bleibt halt der Service und die Qualität auf der Strecke. Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden...(die dann in Flächenmärkten ohne Fachberatung an den Käufer verschleudert werden!)
Den ganzen Kreislauf kann man getrost weiterspinnen - wenn es um Arbeitsplätze, Produkte, Qualität, Preis-Leistung geht.. irgendwann beginnt sich der Teufelskreislauf zu drehen und am Ende trifft es den Verbraucher, der nur sparen will, seinen Arbeitsplatz verloren hat oder weniger Cash bekommt, weil sein Arbeitgeber sparen muß - damit er billige Schnäppchen produzieren kann....
... die Geister die gerufen werden.... kommen schneller als man
denkt.

Hallo!

Dieser Kreislauf hat in früheren Zeiten schon sehr viel Not, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung gebracht. Sogar Kulturen sind dadurch untergegangen, auch Kriege haben in diesem Kreislauf ihren Ursprung.
Allerdings bleibt das mit Sicherheit nicht auf Deutschland beschränkt, zum Beispiel das einstige Wirtschaftswunderland Japan siecht deshalb schon 10 Jahre lang dahin. Man darf aber dabei das Angstsparen nicht vergessen, es wird wegen Sozialabbau und zunehmender Arbeitslosigkeit immer mehr "gespart". Außerdem KÖNNEN wegen des fortschreitenden Verfalls (Verarmung durch Sozialabbau, zunehmende Arbeitslosigkeit, Lohnsenkungen) immer mehr Menschen nicht mehr kaufen.
Die enorme Verschuldung in allen Bereichen kann selbst durch weiteres Wirtschaftswachstum nicht mehr abgebaut werden, außerdem gibt es kein ewiges Wachstum.
Aber immer weniger Superreiche werden dabei noch reicher, das Geld wird durch diesen Effekt von unten nach oben verteilt.
Die Agenda 2010 heizt diesen Teufelskreis auf jeden Fall an.

Gruß Hans
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[2.1] mungojerrie antwortet auf hansi
04.12.2004 14:21
In Deutschland gibt es sehr interessante volkswirtschaftliche Literatur zu kaufen - gelesen wird sie aber offenbar von kaum jemanden.
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[2.1.1] hansi antwortet auf mungojerrie
04.12.2004 14:43
Benutzer mungojerrie schrieb:
In Deutschland gibt es sehr interessante volkswirtschaftliche Literatur zu kaufen - gelesen wird sie aber offenbar von kaum jemanden.

Ja , da kann ich nur zustimmen.
Wenn ich ein Buch haben wollte mußte es immer erst bestellt werden, denn es wird kaum danach gefragt.

Gruß Hans
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[2.1.1.1] mungojerrie antwortet auf hansi
04.12.2004 14:44
Benutzer hansi schrieb:
Ja , da kann ich nur zustimmen. Wenn ich ein Buch haben wollte mußte es immer erst bestellt werden, denn es wird kaum danach gefragt.

Gruß Hans

Ich vermute kaum, dass in der aktuellen Literatur (darunter so manche Nobelpreisträger) Thesen stehen würden, die dir gefallen würden.

Mungojerrie
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[2.1.1.1.1] hansi antwortet auf mungojerrie
04.12.2004 16:00
Benutzer mungojerrie schrieb:
Benutzer hansi schrieb:
Ja , da kann ich nur zustimmen. Wenn ich ein Buch haben wollte mußte es immer erst bestellt werden, denn es wird kaum danach gefragt.

Gruß Hans

Ich vermute kaum, dass in der aktuellen Literatur (darunter so manche Nobelpreisträger) Thesen stehen würden, die dir gefallen würden.

Mungojerrie

Das stimmt, aber trotzdem versuche ich optimistisch zu sein.
Es werden verschiedene Erfolg versprechende Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, aber zur Zeit werden sie von den herrschenden Politikern und von den Medien weitgehend noch ignoriert.
Den untergegangenen Kommunismus will ich aber auf keinen Fall wieder haben. Wer viel leistet soll natürlich auch besser entlohnt werden, das Leistungsprinzip funktioniert in Deutschland nicht mehr. Außerdem ist mir neben auch heute absolut möglichen Sozialstaaten die Demokratie sehr wichtig.
Die ganze Welt könnte in Wohlstand und Sicherheit leben, es wäre dazu ein weltweiter Neuanfang notwendig.
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[2.1.1.1.1.1] RE: Kein Thema Nachtrag
hansi antwortet auf hansi
04.12.2004 16:10
Durch soziale Ungerechtigkeit, Verarmung und Massenarbeitslosigkeit wird natürlich die Demokratie zerstört.
In unserer Stadt sieht es sehr übel aus, die braune Überzeugung hat schon einen beachtlichen Teil der Jugend erfasst. Die NPD bekam nicht nur aus Protest 9,2%.
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[3] koelli antwortet auf Bruzzelhirn
04.12.2004 16:06
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:
Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden.

Ich bin ja mal gespannt, ob meine 1-Euro-Kaffeemaschine und mein 1-Euro-Fön aus den Saturn-Aktionsverkäufen die gesetzliche Garantie von 2 Jahren durchhalten. Wenn nicht, müssen sie mir halt den Euro wieder auszahlen, reparieren werden sie sicher nicht ;-)
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[4] hdontour antwortet auf Bruzzelhirn
04.12.2004 17:11
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:
Was sollen die Hersteller auch machen. Um verkaufen zu können brauchen sie Schnäppchen. Die bekommen sie nur wenn sie Produkte billig einkaufen und Arbeitsplätze einsparen <- da bleibt halt der Service und die Qualität auf der Strecke. Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden...(die dann in Flächenmärkten ohne Fachberatung an den Käufer verschleudert werden!)
Den ganzen Kreislauf kann man getrost weiterspinnen - wenn es um Arbeitsplätze, Produkte, Qualität, Preis-Leistung geht.. irgendwann beginnt sich der Teufelskreislauf zu drehen und am Ende trifft es den Verbraucher, der nur sparen will, seinen Arbeitsplatz verloren hat oder weniger Cash bekommt, weil sein Arbeitgeber sparen muß - damit er billige Schnäppchen produzieren kann....
... die Geister die gerufen werden.... kommen schneller als man
denkt.


100% Zustimmung.

Endlich mal einer der es kapiert hat das "Geiz ist geil" Schei$$e ist.

Die Frage ist nur, wie wir aus diesem Teifelskreislauf wieder rauskommen sollen.......
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[4.1] hansi antwortet auf hdontour
04.12.2004 18:21
Benutzer hdontour schrieb:
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:
Was sollen die Hersteller auch machen. Um verkaufen zu können brauchen sie Schnäppchen. Die bekommen sie nur wenn sie Produkte billig einkaufen und Arbeitsplätze einsparen <- da
bleibt halt der Service und die Qualität auf der Strecke. Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden...(die dann in Flächenmärkten ohne Fachberatung an den Käufer verschleudert
werden!)
Den ganzen Kreislauf kann man getrost weiterspinnen - wenn es um Arbeitsplätze, Produkte, Qualität, Preis-Leistung geht.. irgendwann beginnt sich der Teufelskreislauf zu drehen und am Ende trifft es den Verbraucher, der nur sparen will, seinen Arbeitsplatz verloren hat oder weniger Cash bekommt, weil sein Arbeitgeber sparen muß - damit er billige Schnäppchen produzieren kann....
... die Geister die gerufen werden.... kommen schneller
als man
denkt.


100% Zustimmung.

Endlich mal einer der es kapiert hat das "Geiz ist geil" Schei$$e ist.

Die Frage ist nur, wie wir aus diesem Teifelskreislauf wieder rauskommen sollen.......

Zum Beispiel ist das so genannte Regiogeld eine Möglichkeit eine Region am Leben zu erhalten, das gilt auch wenn um diese Region herum alles zusammenbricht. Dazu findet man im Internet auch interessante Beiträge, ich habe mir dazu noch keine Literatur zugelegt (kommt noch).
Eine andere Art der Globalisierung ist auch eine Möglichkeit, an die baldige Umsetzung glaube ich aber nicht (obwohl ein Nobelpreisträger dafür eintritt).

Übrigens bin ich kein Schnäppchenjäger!

Gruß Hans
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[4.1.1] spunk_ antwortet auf hansi
04.12.2004 20:08
Benutzer hansi schrieb:

Übrigens bin ich kein Schnäppchenjäger!
Konsumverweigerer sind ja noch schlimmer - dann verdient nichtmal der Handel mehr etwas.
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[4.1.1.1] hansi antwortet auf spunk_
05.12.2004 13:51
Benutzer spunk_ schrieb:
Benutzer hansi schrieb:

Übrigens bin ich kein Schnäppchenjäger!
Konsumverweigerer sind ja noch schlimmer - dann verdient nichtmal der Handel mehr etwas.
Das sehe ich auch so, natürlich kaufe ich deshalb nicht jede Sache (kann ich auch nicht). Wenn ich etwas haben will warte ich auch nicht ewig bis es billiger wird, das ist für die Wirtschaft noch schädlicher als diese Schnäppchenjagd. Da ich nicht gerade reich bin kaufe ich mir was mich besonders interessiert, da bezahle ich aber dann für Qualität auch mehr.

Gruß Hans
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[4.1.1.1.1] spunk_ antwortet auf hansi
05.12.2004 14:45
Benutzer hansi schrieb:

interessiert, da bezahle ich aber dann für Qualität auch mehr.
interessanterweise musste ich sehr häufig feststellen, dass Qualität und Preis nichts miteinander zu tun haben.

Das heisst, dass teure Produkte genauso mangelhaft sein können wie billige und umgekehrt.
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[4.1.1.1.1.1] hansi antwortet auf spunk_
05.12.2004 16:01
Benutzer spunk_ schrieb:
Benutzer hansi schrieb:

interessiert, da bezahle ich aber dann für Qualität auch mehr.
interessanterweise musste ich sehr häufig feststellen, dass Qualität und Preis nichts miteinander zu tun haben.
Das stimmt natürlich auch, ich habe mich wohl nicht richtig ausgedrückt. Für mich ist ein günstiges Preis/Leistungsverhältnis für einen Kauf ausschlaggebend, denn ich kann keinesfalls Geld verschenken (so viel Geld habe ich nicht).

Das heisst, dass teure Produkte genauso mangelhaft sein können wie billige und umgekehrt.
Das stimmt, das ist in einer Marktwirtschaft so. Man muß sich über die Qualität eines teuren Produktes schon informieren, dazu gibt es ja genug Möglichkeitn. Natürlich sind solche Qualitätsurteile nicht absolut sicher, aber die Wahrscheinlichkeit von Fehlkäufen wird deutlich geringer.
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[5] lr antwortet auf Bruzzelhirn
05.12.2004 14:37
Benutzer Bruzzelhirn schrieb:

Da die Deutschen ein Volk von Schnäppchenjäger sind und nur auf den Preis achten.... muß halt auch mit Ausfällen oder fehlerhaften Produkten gerechnet werden...(die dann in Flächenmärkten ohne Fachberatung an den Käufer verschleudert werden!)

Doch was ist hier Ursache und was Wirkung? Auch in sogenannten Fachgeschäften ist die Beratung zum Teil so unterirdisch schlecht, so daß die Frage berechtigt sein muß, warum man dort mehr bezahlen soll, wenn's auch billiger geht. Niemand hat Geld zu verschenken, schon gar nicht in Zeiten von Lohnkürzungen.

Einfach nur "teuer" mit "gut/besserer Service/längere Haltbarkeit" etc. gleichzusetzen, funktioniert nicht; die Industrie berücksichtigt diese Denkweise natürlich längst und verkauft dasselbe Zeug unter Teuermarken zum höheren Preis.

Warum bekomme ich z.B. für ein Gerät eines renommierten Herstellers nur dieselben mageren 2 Jahre Gewährleistung wie für den China-Kram beim Supermarkt um die Ecke? Muß ich daraus nicht den Schluß ziehen, daß der Teuer-Hersteller auch nicht mehr Vertrauen in seine Produkte hat?

Ich gebe gerne Geld für Qualität aus. Wenn ich die Wahrscheinlichkeit, Ärger mit etwas zu haben, drastisch drücken kann, bezahle ich dafür gerne. Aber ich möchte für mein Geld eben auch diesen Gegenwert sehen.

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[5.1] koelli antwortet auf lr
08.12.2004 17:31
Benutzer lr schrieb:
Warum bekomme ich z.B. für ein Gerät eines renommierten Herstellers nur dieselben mageren 2 Jahre Gewährleistung wie für den China-Kram beim Supermarkt um die Ecke? Muß ich daraus nicht den Schluß ziehen, daß der Teuer-Hersteller auch nicht mehr Vertrauen in seine Produkte hat?

Gute Frage! Kurioserweise bietet ausgerechnet ein Discounter wie Aldi generell drei Jahre Garantie auf seine elektrischen Geräte, während sogar so teure Marken wie Loewe nur zwei Jahre geben...

Und was die Artikel aus China angeht: Gerade bei No-Name-Artikeln, die innerhalb der zweijährigen Frist kaputt gehen, bleibt wohl der Verkäufer auf den Kosten sitzen. Denn in der Regel lohnt sich die Reparatur nicht, das Gerät ist nicht mehr verfügbar und der Hersteller unbekannt. Dann bleibt dem Verkäufer nichts anderes übrig, als dem Kunden das Geld zurückzuzahlen (oder eben auf seine Kosten zu reparieren).
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[5.1.1] klaussc antwortet auf koelli
08.12.2004 17:37
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer lr schrieb:
Warum bekomme ich z.B. für ein Gerät eines renommierten Herstellers nur dieselben mageren 2 Jahre Gewährleistung wie für den China-Kram beim Supermarkt um die Ecke? Muß ich daraus nicht den Schluß ziehen, daß der Teuer-Hersteller auch nicht mehr Vertrauen in seine Produkte hat?

Gute Frage! Kurioserweise bietet ausgerechnet ein Discounter wie Aldi generell drei Jahre Garantie auf seine elektrischen Geräte, während sogar so teure Marken wie Loewe nur zwei Jahre geben...

Und was die Artikel aus China angeht: Gerade bei No-Name-Artikeln, die innerhalb der zweijährigen Frist kaputt gehen, bleibt wohl der Verkäufer auf den Kosten sitzen. Denn in der Regel lohnt sich die Reparatur nicht, das Gerät ist nicht mehr verfügbar und der Hersteller unbekannt. Dann bleibt dem Verkäufer nichts anderes übrig, als dem Kunden das Geld zurückzuzahlen (oder eben auf seine Kosten zu reparieren).

Die zwei Jahre kannst du "knicken" nach 6 Monaten setzt die "Beweislastumkehr" ein und dann bekommst du in der Regel nichts mehr, wenn der Händler/Hersteller nicht will.

Gruß

Klaus
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[5.1.1.1] koelli antwortet auf klaussc
08.12.2004 17:44
Benutzer klaussc schrieb:
Die zwei Jahre kannst du "knicken" nach 6 Monaten setzt die "Beweislastumkehr" ein und dann bekommst du in der Regel nichts mehr, wenn der Händler/Hersteller nicht will.

Wobei wir also wieder beim Händler wären. Und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass z.B. Saturn sehr kulant ist und Geräte in den 2 Jahren problemlos repariert oder, falls noch im Verkauf, sogar gegen ein neues Gerät austauscht. Das ist Kundenservice!
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[5.1.1.1.1] klaussc antwortet auf koelli
08.12.2004 17:53
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer klaussc schrieb:
Die zwei Jahre kannst du "knicken" nach 6 Monaten setzt die "Beweislastumkehr" ein und dann bekommst du in der Regel nichts mehr, wenn der Händler/Hersteller nicht will.

Wobei wir also wieder beim Händler wären. Und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass z.B. Saturn sehr kulant ist und Geräte in den 2 Jahren problemlos repariert oder, falls noch im Verkauf, sogar gegen ein neues Gerät austauscht. Das ist Kundenservice!

Vielleicht ein Trend (das Gleiche bei ALDI) das Problem eines Händlers ist ja nun, dass er das Gerät nicht ersetzen kann, da fehlt die Spanne.

Es hängt also am Hersteller, und der will keinen Ärger mit (z.B.) der Metro-Gruppe (Saturn). Ärger mit einem kleinen Händler könnte er aber sicherlich verschmerzen.

Klaus