Benutzer Crooks schrieb:
Benutzer baeckerman schrieb:
Super MS! Ich habe keinen Bock, das ihr euch alle Daten zieht.
Wer weiß was die sich noch alles laden? Email Adressen, etc.
Ich finde das schon legitim. Das nennt man auch Vorgehen gegen Raubkopierer.
Erstens, und das geht auch an die Adresse teltarif, ist "Raubkopierer" ein von der Presse erfundenes Schlagwort, was möglichst böse klingen soll...
Ein Blick ins Strafgesetzbuch offenbart, daß "Raub" immer die Wegnahme einer Sache unter Anwendung oder Androhung von Gewalt bedeutet. Das sehe ich in diesem Fall nicht gegeben.
Also bitte nicht mehr die emotionale Ader schreiben lassen sondern sachlich bleiben, wenn es schon um strafrechtlich relevante Dinge geht.
"Nicht lizensierte Kopie" trifft es sachlich besser.
Zweitens, und das lernt jeder Informatikstudent, der Datenschutzrecht belegt, meint Microsoft amerikanisches Recht in Europa durchdrücken zu können.
Es gibt bei der Weitergabe von personenbezogenen Daten 2 Prinzipien.
Das amerikanische "Opt-Out-Prinzip" beruht darauf, daß man stillschweigend sein Einverständnis gibt, außer man widerspricht aktiv.
Man sieht beispielsweise auf amerikanischen Seiten immer wieder, daß neben der Frage ob man mit einer Weitergabe der Daten für Werbezwecke einverstanden ist, das Häkchen bereits gesetzt ist, und man es aktiv wegklicken muß wenn man das nicht möchte.
Das europäische "Opt-In-Prinzip" hingegen beruht darauf, daß man aktiv sein Einverständnis geben muß.
Strenggenommen sind deutsche Seiten, bei denen das Häkchen schon gesetzt ist, illegal.
Microsoft bewegt sich hierzulande rechtlich in einer Dunkelgrauzone, wenn personenbezogene Daten ohne Nachfrage übertragen werden.
Sich über die geltenden Gesetze hinwegzusetzen, um sein Recht zu verteidigen, dafür gibt es ein Wort, das nennt man "Selbstjustiz".
Und eine Seriennummer ist ein personenbezogenes Datum, da es Rückschlüsse auf ein Individuum zulässt.
Ich sehe das darüberhinaus auch sehr argwöhnisch, daß Microsoft Plugins installiert, die solche personenbezogenen Daten ins Internet schicken. Denn Microsoft steht ja nicht gerade für Sicherheit, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis andere lernen, über diese Schnittstelle Daten auszulesen.
Man braucht doch nur 2, 3 personenbezogene Daten zu kombinieren und schon lassen sich daraus Persönlichkeitsprofile erstellen, das kennt man doch schon von der Rasterfahndung her, nur daß hier nicht der Staat Daten sammelt, sondern Privatunternehmen, und das halte ich für eine sehr bedenkliche Entwicklung.
Deshalb ist Datenschutz in einer Zeit, in der man innerhalb von Millisekunden Daten auswerten kann, enorm wichtig.
Es mag paranoid klingen, aber ist es denn wirklich so abwegig, wenn ein Server den Verlaufsordner auslesen könnte, daß man beispielsweise eine Online-Lebensversicherung verweigert bekommt, weil der Sohn für sein Referat mit demselben Rechner Recherchen über eine die Lebenserwartung verkürzende Krankheit anstellt?
Es entwickelt sich doch immer mehr in diese Richtung, weil die "Ich-picke-
mir-die-Rosinen-raus"-Mentalität bei den Unternehmen sich doch immer stärker durchsetzt.