Hallo,
Benutzer 7vampir schrieb:
Mobiltelefone nur für berufliche Nutzung vorzusehen wäre >jedoch eine Sackgasse für alle.
Die Zeiten von A, B oder C-Netz sind vorbei :-)
(Ich war in allen Netzen dabei :-)
Die Netzbetreiber haben hauptsächlich Kosten mit Aufbau und Unterhalt ihrer Netze. Kosten, die weitgehend unabhängig von tatsächlich erbrachter Kommunikationslestung auftreten.
Sehr richtig.
Logisch wäre also ein kostendeckender Grundpreis für die Bereitstellung des Netzes und dann eine minimale Gesprächsgebühr.
Auch richtig.
Aber schon da meinen einige Leute, daß sie lieber 0 GG wollen
und die Minutenpreise egal wären. Trend ist möglichst wenig regelmäßige Belastung, kein Wunder in diesen verrückten Zeiten.
(Unterm Strich bezahlen die 0 GG Telefonierer zu viel.)
Leider wird das Gegenteil gemacht. Ein Grundpreis wird verwendet um eine Zwangssubvention für neue Handys zu leisten, auf die viele gerne verzichten würden. Dafür werden die kunden die mit dem teueren Netz und dem subventionierten Handy WIRKLICH telefonieren wollen oder müssen richtig heftig gemolken.
Die andere Seite ist, daß pausenlos neue Dienste dazukommen, die nur nutzbar sind, wenn der Kunde das allerneueste Handy hat.
Beispiele sind Datenübertragung per GPRS oder MMS.
Die Netzbetreiber "verschenken" also die Öllampen, pardon die Handys wie weiland Herr Rockefeller die Öllampen und verkaufen dann die Dienstleistungen zu knackigen Preisen. Das Zauberwort heißt ARPU = average revnue per user (monatlicher Durchschnittsumsatz.)
Auf die Frage, ob es nicht Tarife geben könnte, wo es kein Handy geben würde, aber dafür günstigere Minutenpreise, kam von einem verantwortlichen Produktmanager eines creativen Netzes die Antwort: "Wie sollen wir das denn kalkulieren?"
Von daher ist der Vorschlag einer festen Grundgebühr ohne Subvention absolut nicht verkehrt.
Ich würde die Handy-Subvention in "Handykredit" umbenennen und dem Kunden sogar 2-3 Kredite auf seinen Vertrag genehmigen, wenn er es denn zu brauchen meint, solange er Kunde ist.
Ist das erste Handy zu langweilig oder kaputt kann er sich sofort ein weiteres in Ratenzahlung erwerben. Will er kündigen, könnte er das bei mir jederzeit, müßte aber die laufenden Raten auf einen Schlag zurückzahlen :-)
Dadurch würden aber die Zahlen der freigeschalteten SIMKarten drastisch einbrechen, aber wir hätten dann ganz schnell reale Nutzerzahlen, von Nutzern, die auch wirklich telefonieren :-)
Was den Streik betrifft:
Ich hab mal all meine Handys heute ausgeschaltet, sie sind auf ein einziges Handy umgeleitet, das ankommende Anrufe "sich merkt", dem Anrufer aber eine kostenfreie Abwesenheits-Ansage bietet :-)
Die Homepage der Handy-Streiker kam mir auch etwas merkwürdig vor, erst dachte ich, die hätten Angst vor Regress-Forderungen :-)
Da aber die Initiative keinerlei Öffentlichkeitsarbeit gemacht hat, muß man in der Tat annehmen, daß die was ganz anderes wollten.
Die hiesigen Mobilfunker wissen, daß sie die teuersten Preise in Europa haben. Die hiesigen Kunden wissen, daß mobiles Telefonieren "teuer" ist, haben aber kein Gefühl, wie teuer es ist. Ich habe gestern mal mit einer Preaidkarte telefoniert. Gefühlt waren es nur wenige Minuten, vom Guthaben "fehlten" anschließend 3 Euro. Das löst einen Umsatzverhindernden Schockeffekt aus :-( (Verbindung in ein fremdes Mobilnetz, nach 20 Uhr)
Die Freaks finden Handys für 1 Euro cool und kennen sich so gut im Tarifdschungel aus, daß sie reihenweise "Geisterverträge" schalten, um günstig an neue Handys zu kommen, ihre Umsätze sind oft ziemlich fragmentiert (3 Cent bei EPlus, Genion bei o2 und vielleicht ein Abend/Wochenendpaket bei D1 oder D2)
Der Netzbetreiber, der da einen attraktiven Allround-Tarif anbieten kann oder will, wird sich freuen.
Die immer-noch-
nicht-mobiltelefonierende Kundschaft aber meint, daß sie ein mobiles Telefon nicht braucht, oder daß es ihr zu teuer ist und übt sich in Konsumverzicht.
Die Mobilfunker müssen aber auch von was leben und ihre arg teuren UMTS-Lizenzen refinanzieren.
Es bleibt spannend :-)