Meine Antworten stehen jeweils unter den Absätzen Ihres Beitrages.
Harald Gustyn
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Benutzer Tomm schrieb:
Hallo Herr Gustyn, anstatt sich im Forum über eine unfaire Behandlung seitens Ihrer Kunden zu beschweren, sollten Sie mal darüber nachdenken, ob Ihre Firma ihrerseits ihre Kunden fair behandelt!
So, wie Sie sich das Recht nehmen, sich über die unfaire Behandlung von Seiten TelePassport zu beschweren, sollten Sie mir dieses Recht doch wohl auch zugestehen, oder habe ich eine Gesetzesänderung verpaßt und Geschäftsführer sind mittlerweile zu "Freiwild" erklärt worden ? Über faire Behandlungswiesen unserer Kunden denke ich ständig nach und das ich bestimmt nicht zu den Geschäftsführern gehöre, die nur den Umsatz sehen und sich einen Dr... für die Probleme der Kunden interessieren, beweise ich doch alleine schon dadurch, dass ich mir dies hier zu fast jeder Tages- und Nachtzeit antue. Denn Spaß macht es bestimmt nicht, sich hier beleidigen und beschimpfen zu lassen und das, wo man es besonders gut und fair machen will.
Wie kann es sein, daß sich so viele Kunden darüber beschweren, daß sie die Hotline schwer bis gar nicht erreichen können?
Das sich viele Kunden beschweren, ist IHRE Definition. Ich weiß mit Sicherheit, das es MIR immer noch zuviele sind, aber im Vergleich zu anderen Firmen der Branche stehen wir relativ gut da und bewegen uns im Mittelfeld, was die Reklamationsquote anbelangt. Trotzdem befriedigt dies weder mich, noch meine Mitarbeiter. Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir mittlerweile nahzu 1.000.000 Kunden haben und die wurden im Zeitraum von Oktober 1999 bis heute aquiriert. Dies ist eine logistische Herausforderung für eine Firma unserer Größenordnung, die es in sich hat.
Wie kann es sein, das Kunden, die ihre Rechnung reklamieren, darauf keine Antwort erhalten (wobei die Rechnung beim Kunden längst abgebucht ist).
Der Einzug der Rechnung läuft völlig automatisch ab. Nachdem das Abrechnungssystem die Millionen von Calls, SMS und alle anderen Dienstleistungen den jeweiligen Rufnummern zugeordnet und bepreist hat, wird automatisch für jeden Kunden eine Rechnung generiert und an einen Druckprovider weitergeleitet, der die vielen hunderttausenden von Rechnungen ausdruckt, kuvertiert und versendet. Dies alles geschieht ohne jegliches zutun unserer Mitarbeiter. Wenn dann aber der Kunde einen - sehr häufig leider auch vermeintlichen - Fehler findet, reklamiert er und schickt uns ein Fax, ein Schreiben oder ein E-Mail. Diese Mitteilungen werden dann von unseren Mitarbeitern bearbeitet und das dauert leider sehr häufig viel zu lange, weil wir einfach zu viele Schreiben bekommen. Nicht, dass das alles Reklamationen wären, aber wenn man fast 1 Mio. Kunden hat, dann gehen täglich viele, viele Anfragen und Änderungswünsche ein und die schaffen wir zur Zeit mit den vorhandenen technischen und personellen Kapazitäten nicht zu bearbeiten. Da kommt es einfach zu Wartezeiten, die einfach zu lang sind. Aufschaukeln tut sich das dann auch noch dadurch, dass viele Kunden, wenn sie nach ein paar Tagen nichts erhalten haben, noch einmal Schreiben und noch einmal und so weiter. Die Stapel werden dadurch nicht gerade kleiner. Wir haben aber nun seit Ende letzten Jahres ein Automatisierungsprojekt laufen, welches dazu dienen soll, viele Abläufe die heute noch händisch vorgenommen werden müssen, zu automatisieren und damit Luft zu schaffen. Erste Erfolge konnten wir bereits verzeichnen und es stehen noch viele Punkte auf der Liste. Es kann und wird also in der nächsten Zeit nur besser werden.
Und wenn sie doch eine Antwort erhalten, ist diese u.U. sogar widersprüchlich zur vorangegangenen.
Auch das liegt daran, dass noch sehr viel händisch läuft und bedingt dadurch, das der Kunde zweimal schreibt, er zwei Antworten bekommt. Da Mitarbeiter auch nur Menschen sind, kann es vorkommen, dass jeder der beiden, eine andere Meinung zu dem selben Thema hat. Auch dafür haben wir aber bereits eine Problemlösung in Arbeit, die dafür sorgt, dass jeder Mitarbeiter zukünftig sehen kann, was ein anderer Mitarbeiter dem Kunden bereits mitgeteilt hat. Auch wird es künftig eine Datenbank geben, die jeder Mitarbeiter im Service einsehen kann, wenn er mal eine Antwort nicht zu 100% beantworten kann oder sich unsicher ist.
Alle Leute in diesem Forum, die hier schreiben, weil sie mit TPP schlechte Erfahrungen gemacht haben, schreiben nicht nur, weil sie Hilfe benötigen. Sie schreiben auch, weil sie Frust abladen möchten über eine Firma, die sie ignoriert, falsch o. nicht zeitgerecht abrechnet oder sie einfach nur von a nach b weiterreicht ohne ihr Problem zu lösen. Und besonders beharrliche Kunden scheinen von Ihnen auch mit einem Kontaktverbot belegt zu werden.
Ignorieren tun wir unsere Kunden bestimmt nicht, wenn wir nicht schnell genug antworten, so liegt dies an den oben geschilderten Problemen und ist garantiert keine Absicht. Der einzige Kunde, dem unser Serviceleiter geschrieben hat, dass er bitte, nachdem alles erledigt ist, mit uns nicht wieder in geschäftliche Beziehung treten soll, scheint jua hier beharrlich die Runde zu machen :o) Um diesen Kunden habe ich mich sogar persönlich gekümmert und habe ALLEN seinen Wünschen zugestimmt, auch Dingen, die ihm nicht im entferntesten zugestanden hätten, als er dann aber immer noch nicht zufrieden zu stellen war und seine Forderungen mit jedem meiner Zugeständnisse unverschämter wurden, habe ich angewiesen, dass man ihm alles erläßt, ihn aus dem Vertrag entläßt(wie er es gewünscht hat) und ihm sogar noch eine Gutschrift erteilt. Dies war aber alles noch nicht genug. Er stellte immer noch weitere Forderungen. Irgendwann haben wir ihm dann mitgeteilt, dass wir jetzt nur noch über Anwälte korrespondieren und Schreiben von ihm direkt nicht mehr annehmen werden.
Sie schreiben, daß TPP keinen Premium-Service liefert. Genauso ist es. Aber liefert TPP auch den wirklich notwendigen Service? Haben Sie mal selber versucht Ihre eigene Hotline anzurufen? Und jetzt sagen sie nicht, das haben Sie und das hat immer sofort geklappt. Das glaube ich Ihnen nämlich nicht!
Natürlich rufe ich meine Hotline regelmäßig an. Immer wenn ich unterwegs bin, wähle ich die Hotline-Nummer und lasse mich zu den jeweiligen Gesprächspartnern verbinden. Dies tue ich, um die Erreichbarkeit der Hotline ständig unter Kontrolle zu haben und zwar unabhängig von den täglichen Statistiken, die ich bekomme. Ich gebe aber zu, dass ich das erst seit Ende des Jahres 2001 mache, weil es vorher tatsächlich ein sehr mühseliges Unterfangen sein konnte, vor allem an Tagen wenn Rechungen rausgegangen waren. Das es heute sehr viel besser ist, liegt unter anderem daran, dass wir seit Januar 2 Rechnungsläufe pro Monat fahren und damit die Rechnungsanfragen mehr verteilen. Außerdem ist mittlerweile ein Drittel der Rechnungen schon auf ein Layout umgestellt, welches sehr viel verständlicher ist, als das bisherige Layout. Es wird aber noch ein paar Wochen dauern, bis wir 100% der Kunden auf das neue Layout umgestellt haben. Natürlich haben wir auch technisch sehr viel in den letzten Wochen und Monaten getan, was zur Entspannung der Lage beiträgt und natürlich werden wir diese Bestrebungen auch weiter führen. Die Liste ist - wie gesagt - noch lang.
Ich habe bereits in einem anderen Beitrag einige Ihrer Antworten kommentiert, die scheinen Sie aber nicht gelesen zu haben oder haben Sie die einfach ignoriert?
Ich war wochenlang nicht im Forum und werde deshalb die Beiträge nicht gelesen haben. Gern können Sie mir alle Ihre Fragen per Mail senden, ich werde Sie ihnen gern beantworten.
Ich beobachte dieses Forum nun auch schon etwas länger. Meine negativen Erfahrungen mit Ihrer Firma decken sie mit den Beiträgen einiger anderer Gäste in diesem Forum, allerdings Gott sei Dank, nicht so krass.
Das es Probleme gibt, wurde von mir nie in Abrede gestellt. So wie aber hier übertrieben wird und über einen Fall dann bis zu 100 Beiträge und mehr gepostet werden, ergibt ein völlig verzerrtes Bild. Mehr als 98% unserer Kunden sind so zufrieden, dass sie sich nicht bei uns melden und demnach keine Probleme haben, aber die 2%, die sich melden, sind immerhin noch ca. 20.000 Kunden und das ist mir persönlich noch viel zu viel.
Und noch etwas. Wirtschaftlich gesehen, gibt es mehrere Arten Umsatz zu machen:
1. Hohe Produktpreise, weniger Kunden, die aber hohe Preise auf ihrer Rechnung haben (und auch bereit sind die hohen Preise zu bezahlen). Was den Service angeht, kann man sagen, daß hier wohl oft ein Premium-Service geboten wird.
Trifft nicht auf uns zu.
2. Niedrigste Produktpreise, viele Kunden, daher oft hoher Andrang im CallCenter und der Hotline. Hier wird mit vielen Kunden, aber mit niedrigeren Rechnungbeträgen der Umsatz gemacht. Wegen der niedrigen Produktpreise und der engen Kalkulation kann hier nur ein sehr eingeschränkter Service geboten werden. Mitarbeiter dieser Firma sind oft schlecht ausgebildet, unmotiviert, manche sind barsch bis unfreundlich. Trotzdem soll es auch hier Mitarbeiter geben, die das genaue Gegenteil von den vorgenannten Mitarbeitern sind, die ich mit dieser Darstellung natürlich nicht verärgern will.
Bis auf die schlecht ausgebildeten und unmotivierten MA trifft diese Variante auf uns zu.
3. Niedrige Preise, aber im Gegensatz zu (2.) keine Kampfpreise, sodaß ein Teil des Umsatzes in ein vernünftiges Kundenmanagement fließen kann. Dieses Kundenmanagement ist aufgeschlossen, gut ausgebildet, motiviert, freundlich. Es existiert eine zuverlässige EDV-Anlage, die regelmäßig monatlich die Rechnung für den Kunden auswirft. Die Telefonanlage ist ausreichend dimensioniert, sodaß Kunden, die die Hotline erreichen wollen, nicht lange warten müssen und ihr Problem gelöst bekommen. Und vielleicht ruft auch mal ein zufriedener Kunde an und bedankt sich dafür wie gut alles funktioniert ;-)
Die Einleitung trifft nicht auf uns zu, aber den Rest wollen wir mittelfristig erreichen.
Also, Herr Gustyn, für welche Möglichkeit glauben Sie, hat TPP sich entschieden?
Für die 2. mit der Servicequalität von der 3.
Ich persönlich ziehe Möglichkeit 3 vor.
Viele Grüße auch aus dem hohen Norden
Tomm
Harald Gustyn
TelePassport AG