Benutzer Estico schrieb:
Benutzer niknuk schrieb:
Benutzer Guido Klose schrieb:
Die veröffentlichen Geschäftszahlen der "Großen" zeigen aber meiner Ansicht nach, dass die Mehrzahl der Kunden sich eben doch über riesige Werbekampagnen, subventionierte Hardware und "all inclusive" Angebote zu Knebelverträgen überreden lässt.
Das liegt vor allem daran, dass sich Otto Normalkunde keine Gedanken darüber macht, was er da eigentlich unterschreibt. Zuerst freut er sich über die "geschenkte" Hardware (in Wirklichkeit bezahlt er sie natürlich), später ärgert er sich
über blockierte Ports, klammheimliche
Laufzeitverlängerungen
(er hat natürlich die AGB-Klausel über die
Kündigungsfristen nicht gelesen) und einen teuren, inkompetenten Support.
Auch wenn der Kunde plötzlich in die Situation kommt, seinen Anschluss nicht mehr zu brauchen (z. B. wegen Umzug), stellt er plötzlich fest, dass ein Vertrag ein Vertrag ein Vertrag ist und dass er u. U. lange für etwas bezahlen muss, was er
nicht
nutzen kann.
Die Bilanzen der Großen weisen in der Tat beeindruckende Kundenzahlen und ebenso beeindruckende Gewinne aus. Das fällt aber alles nicht vom Himmel, sondern es wird durch Einsparungen an anderer (m. E. falscher) Stelle und auch durch überhöhte Preise erkauft (ja, auch eine 0-Euro-Flat bzw. der dazugehörige DSL-Anschluss könnte noch billiger sein, wenn Neukunden nicht
mit Gratishardware überhäuft würden).
Wie schon in diesem Thead erwähnt wurde, sind Kundennummern bei AC11 zur Zeit 4-stellig, d.h. der Provider hat weniger als 10.000 Kunden: Für mich klingt das eher nach einem Nischenmarkt.
Der Markt der Internetzugänge ist kein Nischenmarkt. AC11 ist nur ein kleiner Anbieter auf diesem in Wirklichkeit sehr großen Markt. Nichtsdestotrotz scheint AC11 alles richtig zu machen:
man verlangt für eine ordentliche Leistung einen günstigen Preis, der weder Dauersauger noch Neukundengeschenke noch knallige Print- und TV-Werbung querfinanzieren muss und dem Anbieter trotzdem zu Einnahmen verhilft, die für eine gute Qualität des Zugangs und für einen vernünftigen Support ausreichen. Man verfällt auch nicht der Utopie, die Billigflats der Großen preislich unterbieten zu können, sondern bietet lieber gut kalkulierbare Volumentarife an. Die aber zu einem Preis, der sie trotz der Dumping-Flatrates der Großen interessant macht (viele Flatratenutzer kämen mit 5,5 GB im Monat locker aus und bezahlen daher auch bei einer Dumpingflat noch zu viel, wissen das nur nicht).
Ich wage zu behaupten, daß nur die allerwenigsten User zur Zeit eine Flat benötigen. Das mag sich ändern sobald IP-TV von der breiten Masse genutzt wird oder sich VoiP durchgesetzt hat. Dann sind Anbieter wie AC 11 in der Tat Nischenanbieter, falls sie überhaupt bestehen werden. Nun, ich wünsche es ihnen jedenfalls.
Dein Wunsch hat Bestand und Kundennummern sind mittlerweile fünfstellig. Interessanterweise ist ac11 soeben (01.09.07 0.00 Uhr) von seinem bisherigen Backbonebetreiber ignite.net zu freenet gewechselt. Grund: Freenet verkauft günstiger ;-).
Ich selber bin übrigens trotz täglicher Nutzung des Internets zu Recherchezwecken (ohne Saugen von Filmen oder Musik) mit einem 2 GB - Tarif ausgekommen.
Mobilfunk-Discounter wie Simyo, Easymobile, Klarmobil, Blau oder Simply sind auch vergleichsweise kleine Anbieter.
Trotzdem lehren sie den Großen gehörig das Fürchten.
Das ist ein Vergleich von Äpfel und Birnen, da es sich bei diesen Firmen um Discounter handelt. Discounter kann man nur untereinander vergleichen, das gilt im Mobilfunksektor, wie auch in der Lebensmittelbranche, wo ein Vergleich von ALDI und miniMal hinken würde.
Gruß
niknuk