Preselection: Call by Call vereinfacht
Bei Preselection entfällt im Gegensatz zum Call by Call das Benutzen der für manche vielleicht lästigen "Vor-Vorwahlen". Dazu wird die Netzkennzahl eines gewünschten Anbieters fest in den Telekom-Vermittlungsrechner einprogrammiert. Alle Gespräche werden automatisch über das fremde Netz geführt. Das trifft auch auf Ortsgespräche zu, sofern der Anbieter Ortsgespräche vermittelt.
So prüfen Sie, ob Preselection eingestellt ist
Preselection: Call by Call vereinfacht
Für Preselection ist eine Anmeldung nötig und man bekommt meist auch eine separate Rechnung. Möchte man am eigenen Anschluss testen, auf welchen Anbieter dieser voreingestellt ist, kann man das durch Wählen der kostenlosen Info-Nummer 0310 (Fernverbindungen) bzw. 0311 für Ortsgespräche herausfinden. Dort erhält man eine Ansage, über welchen Anbieter die Gespräche derzeit geführt werden, wenn man keine Call-by-Call-Nummer wählt.
Für wen eignet sich Preselection?
Wie Call by Call selbst ist auch Preselection nur für Kunden mit einem Telefonanschluss bei der Telekom möglich. Günstige Konditionen bieten Preselection-Tarife häufig nur für innerdeutsche Gespräche. Dabei gibt es Tarife ohne monatliche Grundgebühr, bei denen alle Gespräche zeitbasiert abgerechnet werden, sowie solche mit Grundgebühr, die zumeist eine Festnetz-Flatrate enthalten.
Die heute üblichen Kombi-Tarife für Telefon und Internet enthalten aber in der Regel bereits eine Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz. Daher ist Preselection in erster Linie für Wenigtelefonierer mit einem reinen Telefonanschluss interessant, die sich das Eingeben einer Call-by-Call-Vorwahl sparen möchten.
Call by Call weiterhin möglich
Anrufe ins Ausland sind in den Preselection-Flatrates normalerweise nicht enthalten und die Minutenpreise für Auslandsgespräche können mit Preselection sogar teurer sein als bei der Telekom selbst. Das kann der Preselection-Nutzer aber mit Call by Call umgehen. Denn auch bei Preselection ist die Nutzung von anderen Anbietern per Call by Call weiterhin möglich. Beim Finden einer günstigen CbC-Vorwahl für Ihr Anrufziel hilft Ihnen unser Call-by-Call-Tarifrechner.
Nachteile von Preselection
Allerdings hat Preselection unter Umständen auch Nachteile: So haben viele Wettbewerber der Telekom keinen eigenen Nahbereichstarif. Hier werden bei Preselection alle Gespräche, die mit einer 0 beginnen, also auch solche in benachbarte Ortschaften, über den Konkurrenzanbieter geführt. Dieser berechnet dafür dann den Ferntarif. Allerdings kann dieser günstiger sein als der Nahtarif der Telekom.
Sehr viel Spar-Potenzial bietet Preselection heutzutage aber nicht mehr. Denn viele Preselection-Tarife liegen nur bei innerdeutschen Gesprächen unter den Minutenpreisen der Telekom. Auch die Buchung einer Festnetz-Flatrate über einen Preselection-Anbieter zusätzlich zum reinen Telefonanschluss rentiert sich meistens nicht. Denn in der Summe sind die monatlichen Kosten oft nicht günstiger als die direkte Buchung von Call Comfort, dem Telefon-Anschluss mit Festnetz-Flatrate, bei der Telekom. In einem weiteren Ratgeber zeigen wir Ihnen einen Vergleich von Preselection-Angeboten.
Unterschied Preselection und Anschlusswechsel
Die Preselection sollte nicht mit dem Vollanschluss verwechselt werden. Bei der Preselection wird nämlich lediglich eine Programmierung im Computer der Telekom verändert. Sie behalten aber den Telekom-Anschluss und bezahlen auch weiterhin die Grundgebühr. Beim kompletten Wechsel wird hingegen das Kabel, das bisher von der Telekom zu Ihrem Anschluss führte, umgeschaltet, so dass es nun vom Konkurrenten zu Ihnen geht. Beide Verfahren unterscheiden sich also deutlich, wie Sie auch anhand folgender Tabelle sehen können:
Vergleich von Preselection und Anschlusswechsel | ||
Preselection | Vollanschluss | |
Anbindung | Per Software (Call-by-Call-Vorwahl wird in der Vermittlungsstelle eingegeben) |
Per Hardware (Anschlussleitung wird umgeschaltet oder sogar neu verlegt) |
Ortsgespräche | Werden teilweise über den neuen Anbieter geführt | Werden über den neuen Anbieter geführt |
Ferngespräche | Werden über den neuen Anbieter geführt | Werden über den neuen Anbieter geführt |
Auslandsgespräche | Werden über den neuen Anbieter geführt | Werden über den neuen Anbieter geführt |
Call by Call | Weiterhin uneingeschränkt möglich | Nur mit Einschränkungen oder gar nicht |
Grundgebühr | Wird an Telekom bezahlt | Wird an den neuen Anbieter bezahlt |
Umschaltkosten | einmalig 5,24 Euro (Wird Ihnen meist vom neuen Anbieter beim Wechsel erstattet) |
Je nach Firma, zu der Sie wechseln, 25 bis 50 Euro, seltener auch umsonst. |
Ihr Anschluss | Gehört weiterhin der Telekom | Gehört dem neuen Anbieter |
Ihre Rufnummer | bleibt erhalten | bleibt auf Wunsch erhalten (sogenannte Portierung) |
Zuständig bei technischen Problemen | Telekom | Neuer Anbieter |
Weitere Informationen | Preselection-Anbieter im Vergleich | So funktioniert der Anschlusswechsel |
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