Fernsehen über Satellit, Kabel, Antenne oder Internet
Fernsehen über Satellit, Kabel, DVB-T2 oder IPTV
Bild: teltarif.de
Mindestens ein Fernsehgerät steht in den meisten deutschen Haushalten. Die Möglichkeiten, ein TV-Signal zu empfangen, sind dabei vielfältig. Ob TV über
Satellit, Kabel, IPTV oder doch DVB-T2 - die Unterschiede liegen neben der Technik in
Programmauswahl, Empfangsqualität aber auch in den jeweiligen Kosten. Wir
stellen die verschiedenen TV-Anschlussmöglichkeiten mit ihren Vor- und
Nachteilen vor.
DVB-S: Fernsehen per Satellit
Fernsehen über Satellit, Kabel, DVB-T2 oder IPTV
Bild: teltarif.de
Satelliten-Empfang ist in deutschen Haushalten sehr beliebt und bietet die größte
Programmvielfalt. Kostenpflichtige Abos können beim Sat-TV als
Erweiterung in Anspruch genommen werden. So kann ein Abonnement des Pay-TV-Senders
Sky abgeschlossen oder sich für den kostenpflichtigen
Empfang der verschlüsselten HDTV-Programme der Privatsender über Astra
entschieden werden.
TV über Satellit | |
TV-Sender | ca. 600 (unverschlüsselt) |
HD-Sender | ca. 40 (unverschlüsselt), private mit Zusatzkosten |
Kosten | Einrichtung: ab ca. 100 Euro |
Bei Mietwohnungen ist im Vorfeld zu klären, ob die Montage einer Satellitenschlüssel erlaubt ist. In der Regel ist der Aufbau einer mobilen Sat-Antenne auf der Terrasse oder dem Balkon zulässig, sofern kein Eingriff auf die Gebäudesubstanz durch Bohren und Ähnliches nötig ist. Ein möglicher Nachteil des TV per Satellit ist die Witterungsabhängigkeit der Antenne - Schnee und starker Regen können unter Umständen bei kleinen Antennen die Ton- und Bildqualität beeinträchtigen.
DVB-C: Fernsehen über den Kabelanschluss
Die Kosten für den Grundanschluss eines Kabelanschlusses werden unterschiedlich abgerechnet. In einigen Mietverträgen sind die Kosten für den Kabel-TV-Anschluss bereits in den Nebenkosten enthalten. Pro Wohnung gibt es nur einen Kabelversorger. Somit haben interessierte Kunden keine Wahl zwischen den verschiedenen Anbietern. Bei einem Neuanschluss im Zuge eines Hausbaus fallen für den Inhaber Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro für die Erschließung an.
TV über Kabelanschluss | |
TV-Sender | analog: ca. 40 digital: ca. 100 |
HD-Sender | Private mit Zusatzkosten |
Kosten | ab ca. 18 Euro / Mon. |
Viele TV-Geräte sind bereits mit der Empfangsart DVB-C ausgestattet. HDTV-Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender sind bei den meisten Kabelanbietern unverschlüsselt zu empfangen, für andere HD-Sender muss ein Zusatz-Paket mit monatlichen Grundkosten hinzubestellt werden. Als zusätzlichen Dienst können Kabel-Kunden in vielen Fällen Video on Demand nutzen, mit dem abgerufene Videos direkt auf dem Fernseher dargestellt werden. Mehr dazu lesen Sie auf unserer separaten Ratgeberseite zum Kabelfernsehen.
Fernsehen über das Internet: Streaming-Dienste und IPTV
Neben Kabel oder Satellit besteht auch die Möglichkeit, Fernsehen über das Internet zu empfangen. Über die Online-Dienste Zattoo, waipu.tv, Joyn oder tv.de lassen sich Fernsehsender zum Teil kostenlos über das Internet anschauen. Die Streaming-Dienste können auf verschiedenen Endgeräten wie Handy, Tablet, Computer und Smart-TV genutzt werden. Neben dem werbefinanzierten Basis-Angebot gibt es verschiedene kostenpflichtige Abo-Optionen, die eine größere Programmauswahl, höhere Auflösung und Werbefreiheit bieten. Diese Dienste vergleichen wir in unserem separaten Ratgeber: Zattoo, waipu, tv.de, Joyn - Live-TV-Dienste im Vergleich.
Auch viele TV-Sender stellen einen eigenen Live-Stream auf ihrer Webseite bereit. Eine weitere Möglichkeit, über Breitbandleitungen fernzusehen, ist IPTV (Internet Protocol Television), also die Übertragung von Fernsehprogrammen via IP. Hierzu ist zunächst ein schneller Internetanschluss notwendig. Empfehlenswert ist ein Zugang mit mindestens 16 MBit/s im Downstream, für HDTV-Qualität sind höhere Datenraten von Vorteil. IPTV-Angebote werden in der Regel als Triple-Play-Pakete bei den DSL- und Kabel-Providern angeboten - ein Multimedia-Bundle aus Telefonanschluss, Internetzugang und Fernsehen. IPTV kostet bei allen Anbietern einen Aufpreis gegenüber dem regulären Breitband-Anschluss
Die Anzahl der empfangbaren TV-Sender reicht von mindestens 50 bis hin zu über 100 Sendern. In den Basispaketen der Provider sind bereits einige HD-Sender enthalten. Das TV-Angebot kann bei allen Triple-Play-Anbietern durch zusätzliche Film-Pakete erweitert werden. Auch die IPTV-Anbieter bieten Online-Videotheken an. In einem separaten Ratgeber stellen wir kostenlose Streaming-Dienste vor.
DVB-T2: Fernsehen über Antenne
Ein Vorzug beim Fernsehen über die Hausantenne sind die flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Der kabellose Empfang ermöglicht die Nutzung auch außerhalb der vier Wände, wie im Garten, im Auto oder am See. Ein DVB-T2-Stick ermöglicht den TV-Empfang am Notebook. Der optimale Platz für die Zimmerantenne ist in der Nähe von Fenstern, da dicke Wände das Signal abschirmen. Störungen können ebenfalls durch elektrische Geräte verursacht werden.
TV über DVB-T2 | |
HD-Sender | etwa 40 (20 unverschlüsselt) |
Kosten | Einrichtung: ab ca. 40 Euro, Privatsender jährlich 69 Euro bzw. monatlich 5,75 Euro. |
DVB-T2 überträgt ausschließlich HD-Sender, setzt aber in den meisten Fällen auch neue Hardware voraus. Und: Unverschlüsselt gibt es nur die öffentlich-rechtlichen Sender und einige wenige kleine Privatsender zu sehen. Die klassischen Privatsender sind verschlüsselt und über den Anbieter freenet TV zu abonnieren. Um diese empfangen zu können, muss der Receiver freenet-TV-zertifiziert sein, also ein entsprechendes Logo tragen.
Livestreams als Ergänzung für PC und Notebook
Viele TV-Inhalte sind mittlerweile auch direkt bei den TV-Sendern und in deren Mediatheken im Internet zu finden. Eine verpasste Sendung kann so problemlos nachgeholt werden. Auch für Livestreams und Dienste wie Zattoo wird eine schnelle Internetverbindung benötigt. Bei niedrigen Datenraten ist die ruckelfreie Wiedergabe der Streams nicht gewährleistet. Die Server können zudem zu bestimmten Zeiten teilweise überlastet sein. IPTV hingegen bietet ein bestimmtes Angebot für einen festen Nutzerkreis, wie etwa für Entertain-Kunden der Telekom.

- Fernsehen über Satellit, Kabel, Antenne oder Internet
- DVB-T2: Der aktuelle Standard für TV per Antenne
- freenet TV: Privat-TV über Antenne in HD
- TV via Satellit: Mit Astra begann die Revolution
- Das Kabel: Der zweitälteste TV-Verbreitungsweg
- Live-TV-Dienste-Vergleich: Zattoo, waipu.tv & Co.
- Mediatheken: TV-Sender zeigen Filme, Serien & Dokus
- Sky: Vom reinen Pay-TV-Sender zur Streaming-Marke
- Smart-TV: Fernseher mit Internet und Apps
- Beitragsservice: Alles zur Rundfunk-Gebühr
Meldungen zu Fernsehen
-
30.03.23Aus einer HandTV von den Stadtwerken: Besser als Kabelfernsehen?Stadtwerke sorgen seit längerem schon nicht mehr nur für Gas, Wasser und Strom. Viele bieten auch Telekommunikations-Lösungen an, etwa Fernsehen. Lohnt sich ein Wechsel weg vom Kabel-TV? zur Meldung
-
28.03.23TV-Streaming-ReportInflation: Weniger Folgen für Streaming-Abos als befürchtetDie Inflation hat nur geringe Auswirkungen auf den Streaming-Markt: Während die überwiegende Mehrheit deutscher Internetnutzer in diesem Jahr die Anzahl ihrer Abos nicht reduziert hat, sind einige zu einem günstigeren oder kostenlosen Angebot gewechselt. zur Meldung
-
28.03.23FernsehenProSiebenSat.1: Fokus auf Unterhaltung und StreamingProSiebenSat.1 hat heute eine neue Strategie angekündigt. Künftig will sich der Konzern wieder auf sein Kerngeschäft Entertainment konzentrieren. Im Mittelpunkt steht dabei ein Ausbau der Streaming-Plattform Joyn. zur Meldung
-
27.03.23SpekulationBericht: Deutlich höherer Rundfunkbeitrag ab 2025?Wird der Rundfunkbeitrag ab 2025 deutlich angehoben? Die Öffentlich-Rechtlichen wehren sich kurz vor der Anmeldung des Finanzbedarfs der kommenden Jahre gegen Spekulationen. Die Herausforderungen der Sender sind aber groß. zur Meldung