Aus DVB-T wurde DVB-T2: Alle Details zur Umstellung
DVB-T2: Der neue Standard für Antennenfernsehen
Bild: teltarif.de
DVB-T steht für "Digital-Video-Broadcasting – Terrestrial" und ist ein internationaler Standard für TV-Signale.
Im deutschen Sprachraum kennt man es unter dem einfachen Begriff des digitalen "Antennenfernsehens".
Vor allem in Ballungsräumen wird diese Art von Funkübertragung genutzt. Bis 2019 wurde der Betrieb von DVB-T in Deutschland auf den neueren Standard DVB-T2 umgestellt.
Der konkrete Umstellungstermin hing von der Region ab
DVB-T2: Der neue Standard für Antennenfernsehen
Bild: teltarif.de
In einigen Testregionen - wie Berlin, München und dem Raum Köln/Bonn - wurde bereits 2016 ein eingeschränktes Angebot im DVB-T2-Format ausgestrahlt. Darüber hinaus traten
ab dem zweiten Quartal 2016 einzelne DVB-T2-Sender mit starker Reichweite, anlässlich der Fußball-EM und den Olympischen Spielen, in weiteren Ballungsgebieten Deutschlands den
Testbetrieb an. Im Frühjahr 2017 begann die Umstellung auf den neuen Standard in den Ballungsräumen. Bis 2019 erfolgte sie bundesweit. Der Umbau war mit dem Austausch
der Funktechnologie in den Sende-Anlagen verbunden, weswegen seit der Umstellung der Empfang von DVB-T in der entsprechenden Region nicht mehr möglich ist.
Neue Hardware notwendig und monatliches Abo für private Sender
DVB-T2: Beim Kauf von Fernsehern und Receivern auf dieses Logo achten!
Bild: dvb-t2hd.de
DVB-T ist nicht aufwärtskompatibel. Nach der Umstellung wurde entweder ein neues Empfangsgerät notwendig oder ein DVB-T2-Receiver (Tuner). Bei dem Kauf ist auf das entsprechende Logo zu achten. Besondere Vorsicht gilt
bei Geräten aus dem Ausland, da der DVB-T2-Standard in anderen Ländern (wie zum Beispiel in Österreich oder Dänemark) nicht auf dem in Deutschland verwendeten HEVC-Kodierungsverfahren basiert.
PCs und Notebooks können mit entsprechenden USB-Sticks empfangsbereit für DVB-T2 gemacht werden, und für mobile Geräte sind neue Dongles erhältlich. Einige Tablets sind auch mit einem integrierten DVB-T2-Empfänger ausgestattet. Für Handys ist ein DVB-T2-Empfang hingegen nicht vorgesehen. Die DVB-T-Zimmer- oder Dachantenne kann in der Regel auch bei DVB-T2 weiter verwendet werden.
Im Gegensatz zum Vorgänger stellen die privaten Sender unter DVB-T2 ihr Programm ausschließlich verschlüsselt zur Verfügung. Nach einer zeitlich begrenzten, kostenlosen Einführungsphase verläuft der Empfang ausschließlich gegen eine monatliche Gebühr. Die Freischaltung der Privatsender erfolgt über eine Chipkarte, mit welcher der DVB-T2-Receiver versehen werden muss. Das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender bleibt weiterhin kostenfrei.
Ausstrahlung in HD-Qualität und HbbTV-Angebote nutzbar
Das Sendeangebot umfasst insgesamt ca. 40 bis 45 Programme, wobei einige bundesweit, andere regionalspezifisch empfangen werden können. Des Weiteren gingen zahlreiche Sendergruppen dazu über, ihr Angebot in HD-Qualität auszustrahlen. Ergänzt wird das digital-terrestrische Fernsehen auch weiterhin durch ein vielfältiges und stetig erweiterbares Online-Angebot, wie Mediatheken, Apps, Programm-Guides, Livestreams etc. Auf dem entsprechenden Internetportal "Multithek" wurden beispielsweise die Programminhalte der öffentlich-rechtlichen Mediatheken als Video-on-Demand-Dienst in Ultra-HD-Qualität angeboten. Mit dem Wechsel zur Plattform freenet TV ging die Multithek im März 2017 in freenet TV connect auf und wurde über DVB-S abgeschaltet. Mit dem Standard HbbTV kann die Anbindung ans Internet sowohl über entsprechende Hybrid-Fernsehgeräte als auch in Zukunft gegebenenfalls für die mobile Nutzung erfolgen. DVB-T2 ist darüber hinaus auch für andere Medienanbieter im Internet via Hybrid-Technologie anschlussfähig.
Effizientere Nutzung von Frequenzen führt zu besserer Bildqualität
Die Übertragungsfrequenzen von DVB-T2 entsprechen den vom analogen Rundfunk bekannten UHF- und VHF-Kanälen. Mit der digitalen Ausstrahlungstechnik lassen sich diese Kanäle effizienter ausnutzen, da mehrere Sender pro Kanal übertragen werden können. Mit der Weiterentwicklung hin zu DVB-T2 ließ sich dieser Effekt zusätzlich verstärken. So lassen sich auf dem gleichen Frequenzspektrum von DVB-T mit DVB-T2 die bis zu achtfache Anzahl an Informationen versenden. Dieser Effizienzgewinn wird einerseits in der Verbesserung der Bildqualität umgesetzt, womit es prinzipiell möglich ist, neben HD-Inhalten in Zukunft auch Ultra-HD-Programme über DVB-T2 auszustrahlen. Auf der anderen Seite werden freigewordene Frequenzbänder vermehrt für die mobile Datenübertragung per Mobilfunknetz genutzt.
Ausblick in eine ungewisse Zukunft
DVB-T wurde 2015 noch von knapp 10 Prozent der TV-Haushalte genutzt, der Technik kam so eher eine ergänzende Bedeutung neben TV-Kabel, Satellit und TV via Internet zu. Mittlerweile ist der Marktanteil von DVB-T2 auf 3,6 Prozent zurückgegangen. Die Umstellung auf DVB-T2 war für den Verbraucher mit einer Neuanschaffung von Empfangsgerät, Receiver oder USB-Stick verbunden. Dafür lockt die HD-Qualität. Außerdem sind neuere Geräte in der Regel von vornherein mit einem integrierten Tuner ausgestattet. DVB-T2 wird als Übertragungsstandard über mehr als ein Jahrzehnt in Deutschland aktiv bleiben, womit die Technologie an sich äußerst zukunftsfähig ist. Da die Privatsender für DVB-T2 nur als Pay-TV zur Verfügung stehen, bleibt die Zukunft des klassischen Antennenfernsehens jedoch ungewiss.

- Fernsehen über Satellit, Kabel, Antenne oder Internet
- DVB-T2: Der aktuelle Standard für TV per Antenne
- freenet TV: Privat-TV über Antenne in HD
- TV via Satellit: Mit Astra begann die Revolution
- Das Kabel: Der zweitälteste TV-Verbreitungsweg
- Live-TV-Dienste-Vergleich: Zattoo, waipu.tv & Co.
- Mediatheken: TV-Sender zeigen Filme, Serien & Dokus
- Sky: Vom reinen Pay-TV-Sender zur Streaming-Marke
- Smart-TV: Fernseher mit Internet und Apps
- Beitragsservice: Alles zur Rundfunk-Gebühr

- Fernsehen über Satellit, Kabel, Antenne oder Internet
- DVB-T2: Der aktuelle Standard für TV per Antenne
- freenet TV: Privat-TV über Antenne in HD
- TV via Satellit: Mit Astra begann die Revolution
- Das Kabel: Der zweitälteste TV-Verbreitungsweg
- Live-TV-Dienste-Vergleich: Zattoo, waipu.tv & Co.
- Mediatheken: TV-Sender zeigen Filme, Serien & Dokus
- Sky: Vom reinen Pay-TV-Sender zur Streaming-Marke
- Smart-TV: Fernseher mit Internet und Apps
- Beitragsservice: Alles zur Rundfunk-Gebühr