De-Mail: Telekom und 1&1 wollen bei Deutscher Post mitverdienen
De-Mail: Telekom und 1&1 wollen bei Deutscher Post mitverdienen
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Die Deutsche Telekom und das Internet-Unternehmen 1&1
fordern von der Deutschen Post eine Umsatzbeteiligung an De-Mail, dem neuen
Dienst zur elektronischen Versendung amtlicher Briefe und Urkunden.
"Sobald die Post wie angekündigt Ende des Jahres ihr De-Mail-Produkt
in Betrieb nimmt, werden wir die Konditionen verhandeln", sagte Jan
Oetjen, Chef des Portalgeschäfts von 1&1, dem Magazin
Wirtschaftswoche. Laut Oetjen könnte das auf eine hälftige Teilung
der Umsätze hinauslaufen, abhängig vom jeweiligen Endkundenpreis.
Ein Telekom-Sprecher betonte, es gehe dabei um die Erstattung von Mehrkosten, die durch diesen Dienst entstünden. Ein Provider müsse beispielsweise größere Kapazitäten vorhalten und schärfere Sicherheitsvorkehrungen schaffen. Das verursache Mehrkosten. "Über diese Entgelte, wie das ausgeglichen wird, darüber muss man sich unterhalten", sagte Sprecher Rolf Sauerzapf.
Prognose: Post wird am meisten mit De-Mail verdienen
De-Mail: Telekom und 1&1 wollen bei Deutscher Post mitverdienen
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Branchenkenner vermuten, dass viele Firmen und Behörden offizielle und rechtsverbindliche De-Mails über den neuen De-Mail-Service der Post verschicken könnten, da sie schon im traditionellen Briefgeschäft bei der Post Kunde sind. Momentan ist allerdings abzusehen, dass ein großer Teil der privaten Verbraucher De-Mail bei GMX, Web.de oder der Telekom nutzen. Da wohl mehr De-Mails von Behörden und Unternehmen an die Kunden und eher weniger in umgekehrter Richtung zu erwarten sind, würde die Post deutlich mehr Einnahmen mit De-Mail erzielen. Denn beim De-Mail-Dienst zahlt lediglich der Absender einer Mitteilung für die Übertragung, nicht aber der Empfänger. Da aber alle Anbieter dieselbe Infrastruktur für den De-Mail-Dienst zur Verfügung stellen müssen, fordern Telekom und 1&1 eine entsprechende Umsatzbeteiligung.
Nur über den De-Mail-Service, den Deutsche Telekom und 1&1 vorangetrieben haben, dürfen künftig amtliche Briefe und Urkunden elektronisch versendet werden. Über den E-Postbrief der Post ist dies nach dem gerade vom Bundeskabinett auf den Weg gebrachten E-Government-Gesetz nicht erlaubt.
Telekom hat erste technische Probleme behoben
Bei Web.de und GMX werden momentan rund 30 Millionen E-Mail-Konten aktiv genutzt - rund eine Million Kunden hat sich darüber hinaus eine De-Mail-Adresse reserviert. Momentan findet der Identifikations-Prozess der Nutzer statt, den teltarif.de bereits getestet hat.
Die Telekom hat mittlerweile erste, von teltarif.de aufgedeckte Probleme bei De-Mail behoben. Beim Einloggen in De-Mail der Telekom mit dem Internet Explorer hatte der Virenwächter AVG Antivirus ein verdächtiges Javascript bemängelt. In die Virendefinitionen von AVG Antivirus wurde inzwischen das Script, das für den De-Mail-Dienst der Telekom verwendet wird, als Ausnahme hinzugefügt. Mit dem darauffolgenden Virendefinitions-Update von AVG wurde die Änderung auf die Computer der Nutzer verteilt. Bei einem erneuten Test konnte teltarif.de nach dem AVG-Update keine Unregelmäßigkeiten mehr feststellen.