DAB+: Zweiter "Bundesmux" soll am 5. Oktober starten
Der zweite bundesweite DAB+-Multiplex geht im Oktober offiziell auf Sendung. Das haben Media Broadcast und Divicon Media jetzt offiziell bestätigt. Einen genauen Termin nennen die beiden Sendernetzbetreiber nicht. Aus Informationen, die der teltarif.de-Redaktion vorliegen, geht hervor, dass die meisten der zunächst geplanten Senderstandorte für das neue Netz zum 5. Oktober in Betrieb genommen werden sollen. Eine offizielle Bestätigung für dieses Datum gibt es noch nicht.
36 der zunächst 71 Sendeanlagen werden von Divicon Media im Auftrag von Media Broadcast betrieben. An den anderen Standorten zeichnet Media Broadcast für den Betrieb selbst verantwortlich. Bis der letzte der zunächst geplanten Sender in Betrieb geht, wird es noch eine Weile dauern. Am Standort Schwerin (Zippendorf) geht der zweite bundesweite DAB+-Multiplex voraussichtlich erst im April kommenden Jahres auf Sendung.
DAB+-Senderstandort Gelnhausen
Foto: SPF
Auch im Bereich des niedersächsischen Senderstandorts Molbergen müssen sich die Radiohörer noch bis voraussichtlich Januar 2021 gedulden, um die bis zu 16 zusätzlichen digitalen Hörfunkprogramme empfangen zu können. Die Standorte Aalen, Bamberg, Bornberg/Westpfalz, Ochsenkopf/Fichtelgebirge und Trier sind zwar noch nicht zum Start im Oktober betriebsbereit, sollen aber noch in diesem Jahr aufgeschaltet werden.
Weiterer Netzausbau geplant
Aus den ursprünglich 72 geplanten Senderstandorten sind zunächst 71 Standorte geworden. Sahen frühere Überlegungen vor, Berlin als Bundeshauptstadt neben dem Fernsehturm am Alexanderplatz auch vom Standort Scholzplatz zu versorgen, so ist aktuell nur noch der Sender auf dem Fernsehturm vorgesehen. Ob und wann ein Sender am Scholzplatz folgt, ist nicht bekannt. Sinnvoller wäre ohnehin der Schäferberg im Südwesten Berlins als zusätzlicher Standort, zumal sich von dort auch die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam optimal versorgen ließe.
Wann über die erste Ausbaustufe hinaus weitere Senderstandorte folgen, ist derzeit noch nicht absehbar. Ein weiterer Netzausbau sei mit steigender DAB+-Nutzung im Laufe der kommenden Jahre geplant, wie Media Broadcast mitteilte. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass es sich beim zweiten "Bundesmux" um ein rein privat-kommerzielles Angebot handelt. Am ersten bundesweiten Digitalradio-Multiplex ist auch das Deutschlandradio mit seinem öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag beteiligt.
Sendernetz zweiter DAB+-"Bundesmux"
Grafik: Media Broadcast
Die zunächst geplanten 71 Sendeanlagen sollen für 67 Millionen Einwohner (83 Prozent der Bevölkerung) eine Versorgung außerhalb geschlossener Räume ermöglichen. Innerhalb von Gebäuden ist Empfang für 49 Millionen Einwohner (61 Prozent der Bevölkerung möglich). Auf der Webseite von Antenne Deutschland haben Interessenten mittlerweile einen Empfangscheck zur Verfügung, mit dem sich überprüfen lässt, wie gut der Empfang am eigenen Standort sein wird.
Erste Testsendungen für den zweiten DAB+-"Bundesmux" konnten bereits vor mehr als zwei Wochen beobachtet werden.