Digitalradio

2. DAB+-Bundesmux wird "Quantensprung im Radio"

"Nicht die Technik entscheidet beim Radio­hören, sondern die Programme", sagt National German Radio-Geschäfts­führer Erwin Linnen­bach. Die Start­vor­be­rei­tungen für den 2. DAB+-Bundesmux laufen auf Hoch­touren. In Kürze werden die Inhalte von 6 weiteren Programmen bekannt gegeben.
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Foto: Michael Fuhr
Ab Oktober sollen 16 weitere, national verbrei­tete DAB+-Programme starten. Antenne Deutsch­land hatte im Februar dieses Jahres das Leip­ziger Unter­nehmen National German Radio GmbH exklusiv mit der Plat­zie­rung der freien Über­tra­gungs­ka­pa­zi­täten auf der natio­nalen Platt­form, dem soge­nannten 2. DAB+ Bundesmux, beauf­tragt. Vor kurzem hatte das Unter­nehmen 8 von 10 Sender bekannt gegeben - vom Kinder- bis zum Heim­wer­ker­radio, vom Rock­sender bis zur Comedy-Welle.

Neue bundes­weite Format­viel­falt

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Geschäfts­führer Erwin Linnen­bach freut sich, dass es "ganz viele neue Formate" geben wird, wie er in einem Inter­view mit dem Portal "medienpolitik.org" betont. "Denken sie bitte daran: wir haben ja bisher auch gar keinen deut­schen Hörfunk­markt, sondern durch die 14 Landes­me­di­en­an­stalten und die jewei­lige Gesetz­ge­bung quasi 14 völlig verschie­dene Radio­an­ge­bots- und Nutzungs­märkte. Manche Programm­for­mate gibt es bisher nur in Berlin, von so etwas hat ein Hörer in NRW, Nieder­sachsen oder Baden-Würt­tem­berg noch nie etwas gehört". Für die meisten Menschen in Deutsch­land werde das geplante Bouquet "ein Quan­ten­sprung im Radio".

Die Chancen für einen Launch stünden trotz Corona-Krise ausge­zeichnet: "Die stra­te­gisch handelnden Radio­un­ter­nehmen haben sofort erkannt, dass sich die Chancen durch den 2. DAB+ Bundesmux durch die Auswir­kungen der Pandemie für sie sogar erhöhen". Die jüngste Auswei­sung der Media Analyse (MA) bestä­tige eindrucks­voll, dass sich das Audi­o­nut­zungs­ver­halten der Menschen weiter diffe­ren­ziert und regio­nale lineare Radio­sender zuneh­mend weniger Grund­ge­samt­heit an Hörern zur Verfü­gung steht. "National ist das Hörer­po­ten­zial für ein bestimmtes Format natür­lich viel höher", meint Linnen­bach.

DAB+ hat sich durch­ge­setzt

Die Diskus­sionen über einen Erfolg oder Nicht­er­folg für den Hörfunk­stan­dard DAB+ sieht Linnen­bach beendet: "Erstens ist DAB+ längst Realität und zwei­tens wächst DAB+ jeden Tag. Wer nach der letzten Auswei­sung der MA ernst­haft denkt, dass DAB+ nicht funk­tio­niert oder chan­cenlos ist, wird in wenigen Jahren keinen erfolg­rei­chen Radio­sender mehr führen". UKW sei nicht erfolg­reich gegen DAB+, "das ist mir sowieso eine fremde Sicht. Den Leuten ist doch die Technik weitest­ge­hend egal. Sondern entschei­dend ist: es wird jetzt viele natio­nale, sehr attrak­tive Programme geben, via DAB+-Terre­strik. Und es gibt viele erfolg­reiche UKW-verbrei­tete Lokal- bezie­hungs­weise Regio­nal­pro­gramme. Die Menschen werden hören was ihnen gefällt, nicht die Technik entscheidet beim Radio­hören.

Stellen gesucht: Antenne Deutsch­land plant sechs Programme

Sechs neue bundes­weite Hörfunk­pro­gramme will der Platt­form­be­treiber Antenne Deutsch­land selbst in den zweiten natio­nalen DAB+-Bundesmux einbringen. Die Inhalte und Formate will das Unter­nehmen in Kürze bekannt geben. Wie aus einer Stel­len­an­zeige hervor­geht, sollen das nicht nur Nonstop-Musik­ab­spiel­sta­tionen werden, denn Antenne Deutsch­land sucht aktuell Mode­ra­toren und Redak­teure zur Vorbe­rei­tung und redak­tio­nelle Planung von Sendungen, Rubriken und Shows unter­schied­li­cher Formate von Hot bis Gold sowie Recherche aktu­eller Themen. Auch On Air Promoter, Producer sowie ein Tech­ni­scher Leiter werden gesucht. Die sechs neuen Hörfunk­pro­gramme sollen in Studios in Garching bei München produ­ziert werden.

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