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Corona Warn App: Version 3.0 kommt mit neuer Funktion

Nutzer können künftig einfa­cher Warnungen über die Corona Warn App ausspre­chen. Das könnte auch zu Miss­brauch führen.
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CWA 3.0 in der Entwicklung CWA 3.0 in der Entwicklung
Screenshot: RKI, Foto/Montage: teltarif.de
Die Corona Warn App könnte schon bald ein weiteres Update bekommen. Details zu den Neue­rungen, die die Version 3.0 der Smart­phone-Anwen­dung mit sich bringen wird, zeigen sich schon jetzt auf GitHub, wie Caschys Blog berichtet. Demnach sollen Nutzer selbst eine Warnung an andere CWA-Nutzer auslösen können. Ein posi­tiver Corona-Test in einem auto­risierten Test­zen­trum wäre nicht mehr erfor­der­lich.

Screen­shots zeigen, dass die App-Entwickler dennoch einen Test voraus­setzen, um die Warnung abzu­setzen. Als Optionen stehen zur Verfü­gung:

  • Ein Antigen-Schnell­test, der in der App regis­triert wurde, für den aber kein Ergebnis vorliegt
  • ein nicht in der App regis­trierter Antigen-Schnell­test
  • ein PCR-Labor­test, der in der App regis­triert wurde, für den aber kein Ergebnis vorliegt
  • ein PCR-Labor­test, der nicht in der App regis­triert wurde.
Die Screen­shots zeigen darüber hinaus, dass es den Nutzern ggf. auch möglich ist, den Warn-Vorgang abzu­bre­chen. Dabei erfolgt eine Sicher­heits­abfrage mit dem Hinweis: "Wenn Ihr Test positiv war, können Sie mit einer Warnung helfen, Infek­tions­ketten zu unter­bre­chen."

Miss­brauch vorpro­gram­miert?

CWA 3.0 in der Entwicklung CWA 3.0 in der Entwicklung
Screenshot: RKI, Foto/Montage: teltarif.de
Der Ansatz, die Hemm­schwelle für das Auslösen einer Warnung nach einem posi­tiven Test zu senken, mag gut gemeint sein. Unklar bleibt aber derzeit noch, wie das Projekt­team aus Robert Koch-Institut, Deut­sche Telekom und SAP verhin­dern will, dass es nach der Veröf­fent­lichung der neuen Version der Corona Warn App zu einer Reihe von Fehl­alarmen kommt.

Bisher sorgten die durch veri­fizierte Tests gene­rierten Daten dafür, dass Warnungen nur ausge­löst werden konnten, wenn tatsäch­lich ein posi­tiver Antigen-Schnell­test oder PCR-Test vorlag. Wenn Nutzer künftig ohne eindeu­tiges Test­ergebnis Warnungen ausspre­chen können, besteht die Gefahr, dass die Funk­tion für "Spaß-Warnungen" miss­braucht oder auch unwis­sent­lich falsch einge­setzt wird.

Wann das Update für die Corona Warn App offi­ziell veröf­fent­licht wird, ist noch nicht bekannt. Nach aktu­ellem Wissens­stand ist es aber zumin­dest frag­lich, wie seriös durch die Anwen­dung über­mit­telte Warnungen künftig noch sind.

Wie berichtet, könnte der Betrieb der Corona Warn App letzt­malig bis Mai 2023 verlän­gert werden. Danach wäre eine öffent­liche Ausschrei­bung erfor­der­lich.

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