Festplatten und SSDs sicher löschen
Wer seine alte Festplatte ausmustert, kann diese dann verkaufen oder zum Beispiel an Freunde verschenken. Problem dabei: Die Daten auf der Festplatte sollten rückstandslos gelöscht werden. Ein einfaches Formatieren zum Beispiel über die Windows-Bordmittel reicht aber nicht aus, da die Dateien zwar im Explorer nicht mehr sichtbar sind, sich aber mittels spezieller Software wiederherstellen lassen.
Festplatten und SSDs sicher löschen
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Abhilfe schafft bei Festplatten eine Lösung, die die Platte einmal komplett überschreibt -
dank kostenloser Spezial-Programme ist das kein großes Problem.
Eine mögliche Variante ist DBAN, das über die Entwickler-Seite heruntergeladen werden kann und dann auf einer CD/DVD oder einem Stick installiert wird. Das Programm ist selbststartend - und der Nutzer sollte sich von den zunächst kryptischen Ausgaben nicht verwirren lassen.

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SSDs sicher löschen
SSDs dagegen funktionieren technisch ganz anders, sodass beim Überschreiben der Daten Reste zurückbleiben können. Hintergrund ist, dass die Daten auf der SSD nicht wirklich dort liegen, wo das Betriebssystem sie vermutet. Der Controller lagert die Daten an einer bestimmten Stelle und vermittelt dann zwischen der virtuellen Adresse und der echten (Wear Leveling). Dies soll die Lebenszeit der SSD erhöhen.
Auch die Idee, die SSD komplett zu füllen und damit alle Zellen zu belegen, funktioniert nicht: Die Platte hält Reserve-Kapazität zurück, um im Zweifel kaputte Sektoren auswechseln zu können - der echte Speicher ist also größer als der, den der Nutzer verwenden kann.
Doch auch SSDs lassen sich komplett löschen, und zwar über den so genannten Secure Erase. Viele Hersteller liefern eine passende Software mit der SSD oder bieten diese zum Download im Internet. Alternativen sind Programme wie Parted Magic, die Hersteller-übergreifend funktionieren.
Wie der Secure Erase in der Praxis implementiert wird, ist Sache der Hersteller. So können zum Beispiel wirklich alle Zellen zurückgesetzt werden. Bei moderneren SSDs, die von Haus aus die Daten verschlüsseln, muss dagegen nur der Schlüssel verworfen werden. Ohne diesen sind alle Daten auf der SSD wertlos.
Verschlüsseln
Apropos Verwerfen des Schlüssels: Die Verschlüsselungs-Lösung funktioniert natürlich auch für normale Festplatten oder SSDs, die keine eigene Verschlüsselung mitbringen - hier muss dann auf Software gesetzt werden.
Für Windows gibt es hier zum Beispiel das Microsoft-hauseigene Bitlocker zumindest in den Pro-Versionen von Windows 8 bzw. Windows 10 oder zum Beispiel Truecrypt, wobei hier die Version 7.1a genutzt werden sollte. Die Entwicklung der Software wurde eingestellt, die Version 7.2 erfüllt ihre Funktion nicht mehr. Die Version 7.1a findet sich via Google-Suche bei zahlreichen Download-Portalen. Wer eine Platte verschlüsselt hat, kann dann einfach die Windows-Formatierung verwenden - auf das komplette Überschreiben kann verzichtet werden.
Als Nachfolger von Truecrypt hat sich VeraCrypt als Alternative etabliert. Von der Bedienung und der Benutzeroberfläche her gibt es kaum Unterschiede. Truecrypt-Nutzer sollten also auf Anhieb mit VeraCrypt zurechtkommen. Allerdings sind die beiden Programme nicht kompatibel. Es können also keine Truecrypt-Volumen oder -Container mit VeraCrypt (oder anders herum) gemounted werden. Falls der Benutzer also umsteigen will, kommt er an einer vollständigen neuen Verschlüsselung nicht vorbei.
Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeber zur Verschlüsselung, wie Sie die Verschlüsselung einrichten!
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