Chronik 2008: Touchscreen-Handys und UMTS-Flatrates
Die meiste Bewegung verzeichnete der Telekommunikationsmarkt der vergangenen Jahre wohl bei den immer weiter fallenden Mobilfunkpreisen und der rapiden Weiterentwicklung der Hardware verschiedenster Art. Im großen und ganzen setzte sich dies auch im Jahr 2008 fort. Die Minutenpreise im Mobilfunk fielen zwar nicht mehr so stark wie seinerzeit nach Aufkommen der Discounter 2004. Nachdem sich die günstigsten Minutenpreise zu Jahresanfang bei 10 Cent bewegt hatten, verlangte der o2-Discounter Fonic ab Februar nur noch 9 statt 9,9 Cent; andere Anbieter folgten. Der günstigste Minutenpreis war seit Mai bei dem neuen Anbieter maXXim zu finden, der das Netz von T-Mobile nutzt und erstmals einen Minutenpreis von 8 Cent bot.
Die wirklich deutlichen Preissenkungen im Mobilfunk fanden 2008 jedoch nicht bei den Minutenpreisen statt, sondern in der mobilen Internetnutzung per UMTS oder HSDPA. Hier steht inzwischen eine ganze Reihe von Angeboten für Tages- oder Monatsflatrates zu vernünftigen Preisen zur Auswahl, etwa die Monatsflatrate von E-Plus und Base für 25 Euro oder die von mp3.de mobile für 29,99 Euro.
Handy, Netbooks, Navis & Co - Highlights
Das Jahr im Mobilfunk und Festnetz
Apple iPhone 3G, Android-Handy T-Mobile G1
Blackberry Storm, Dual-SIM-Handys
Trends: Netbooks und PNDs
1999: Schmalband-Flatrate und Genion-Start
2000: Mobilfunk-Boom, Kleinkrieg im Festnetz
2001: Das Jahr der Katerstimmung
2002: Aus für Quam, Start für DSL
2003: Call by Call im Ortsnetz
2004: Im Zeichen von DSL und UMTS
2005: Das Jahr der Flatrate-Tarife
2006: Wachsende Bandbreiten, Handy-TV floppt
2007: iPhone kommt, BenQ geht
2008: Touchscreens und UMTS
2009: Surf-Sticks, Android und Palm Pre
2010: Tablets-, Smartphone- und Tarif-Highlights
2011: iPhone 4S, Galaxy S2 und LTE-Start
2012: LTE, Netzpolitik, ein Tod und ein Flop
EeePC, iPhone 3G und die Folgen
Zahlreiche interessante Neuheiten waren derweil im Bereich Hardware zu verzeichnen. Ein ausgesprochener Publikumsliebling auf der Computermesse CeBIT im März war der EeePC von Asus, der die Klasse der mobilen Mini-Computer begründete, für die sich später die Bezeichnung Netbook durchsetzte. Mehrere namhafte Computerhersteller brachten daraufhin ihre eigenen Netbooks auf den Markt, so dass der Interessent zum Jahresende bereits aus mehreren Dutzend Modellen auswählen konnte.
Wie schon im Vorjahr, war auch 2008 vor allem der Name iPhone in aller Munde. Im Juli kam der Nachfolger des Ausnahmehandys von Apple in den Handel, der sich iPhone 3G nannte und im Funktionsumfang um HSDPA- und GPS-Unterstützung erweitert worden war. Wieder bildeten sich Schlangen vor den Apple-Shops, und das Gerät erwies sich abermals als Erfolg und Trendsetter - kaum ein Handy-Hersteller, der 2008 darauf verzichtet hätte, ein eigenes Oberklasse-Handy mit großem Touchscreen auf den Markt zu bringen.
Als drittes Trendprodukt neben Touchscreen und Netbook sind die mobilen Navigationsgeräte, kurz PNDs, zu nennen, deren Funktionsumfang immer weiter zunahm und die zugleich für immer mehr Menschen erschwinglich wurden. Weitere Details zu diesen drei Trends finden Sie in unserem Hardware-Jahresrückblick.
TV-Kabel-Betreiber und DSL-Anbieter ringen um Kunden
Tk-Statistik Deutschland | 2008 |
Festnetzanschlüsse | 38,0 Mio. |
Anteil der Festnetzanschlüsse bei Wettbewerbern der Deutschen Telekom |
17,1 % |
Mobilfunk-Anschlüsse | 96,4 Mio. |
Breitbandanschlüsse | 19,1 Mio. |
Verbindungsminuten Mobilfunk pro Tag |
202 Mio. |
Quellen: teltarif.de, VATM, BNetzA |
Beim kabelgebundenen Breitband-Internet setzte sich derweil der Konkurrenzkampf zwischen dem DSL der Telefongesellschaften und den Breitbandanschlüssen der TV-Kabel-Betreiber fort. Im Preis-Leistungs-Verhältnis lagen beide Breitband-Varianten inzwischen ungefähr gleichauf. Die DSL-Anbieter, denen immer noch der Löwenanteil des Marktes gehörte, sahen sich gezwungen, die Idee des Internetfernsehens (IPTV) neu zu beleben, um ihre Vorrangstellung zu verteidigen.
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