BREKO kritisiert neue Schaltverteiler-Entgelte
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) hat die Entscheidung der Bundesnetzagentur (BNetzA), für zahlreiche Entgeltpositionen beim Zugang zu einem Schaltverteiler der Deutschen Telekom künftig Pauschalen statt aufwandsabhängiger Abrechnung festzulegen, kritisiert. Durch die Pauschalisierung bestimmter Positionen entstünden teilweise "signifikante Preissteigerungen", die für die Telekom-Wettbewerber einen "herben Rückschlag" darstellten, so der BREKO.
Vergleichsrechnungen verschiedener Mitgliedsunternehmen des BREKO hätten gezeigt, dass die Neuregelung der Entgelte durch die BNetzA zu Preissteigerungen von 30 bis zu mehr als 50 Prozent führen werde. So würden künftig etwa umgerechnet 172 Arbeitsstunden bis zur Übergabe eines Schaltverteilers berechnet, während es aktuell lediglich etwa 81 Stunden seien. "Viele Projekte von kleineren Netzbetreibern, die zur Verbesserung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum geplant sind, werden Kostensteigerungen in dieser Höhe nicht auffangen können", sagte BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers.
BREKO: Pauschalentgelte ja - aber bitte nicht zu teuer
Die Bundesnetzagentur hatte am Mittwoch bekanntgegeben, für zahlreiche Gebührenpositionen beim Schaltverteiler-Zugang Pauschalentgelte festzulegen. "Pauschalangebote erlauben den Wettbewerbsunternehmen eine bessere Kalkulation der für die Errichtung des Schaltverteilers nötigen Investitionen und somit eine größere Planungssicherheit", sagte BNetzA-Präsident Matthias Kurth. Dieser Schritt, so der BREKO, sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, müsse aber dennoch zu marktgerechten Preisen führen.
Künftig will die Regulierungsbehörde zudem einen "Mustervertrag" für den Zugang zu einem beziehungsweise der Errichtung eines Schaltverteilers schaffen, wodurch langwierige Regulierungsverfahren bei der BNetzA in Zukunft vermieden werden sollen. Die Bedingungen und Modalitäten eines solchen Vertrages sollen in den nächsten Monaten mit allen Beteiligten erörtert werden.