Blackberry: Foxconn soll Aufschwung bringen
Blackberry setzt auf die Zusammenarbeit mit Foxconn für den Aufschwung
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Der neue Blackberry-Chef John Chen rechnet mit
einer langen Durststrecke für den angeschlagenen Smartphone-Pionier.
Chen erwartet einen Gewinn erst wieder im Geschäftsjahr 2016, das bis
übernächsten Februar läuft. Der 58-jährige will Blackberry mit einem
Fokus auf Firmenkunden, günstige Handys für Asien und vernetzte
Technik retten. "Es wird schwierig, aber wir können es schaffen",
sagte Chen auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas.
Zuallererst wolle er sich auf die 80 000 Unternehmenskunden konzentrieren, sagte Chen. Zugleich solle im Rahmen der neuen Partnerschaft mit dem Auftragsfertiger Foxconn ein günstiges Telefon für Asien mit einem Preis von weniger als 200 Dollar entwickelt werden.
Das Betriebssystem QNX, das die Basis der Blackberry-Software bildet, will Chen aggressiv in der Kommunikation zwischen vernetzten Geräten etablieren. "Wir haben in der Vergangenheit das Potenzial von QNX nicht ausgeschöpft", räumte er ein. "Selbst wenn wir uns vorstellen, dass jeder Erdbewohner irgendwann zwei Handys hätte, wären es auch nur gut 14 Milliarden Telefone. Der Markt für die Kommunikation zwischen Geräten und Maschinen ist viel, viel größer."
Blackberry setzt auf Firmenkunden und private Verbraucher
Blackberry setzt auf die Zusammenarbeit mit Foxconn für den Aufschwung
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Blackberry hatte in den vergangenen Jahren massiv Marktanteile
verloren und konnte auch mit neuen Smartphones bisher nicht mit
Googles Android-Plattform und Apples iPhones mithalten. Im
vergangenen Quartal hatten massive Abschreibungen und maue Verkäufe
Blackberry einen Rekordverlust von 4,4 Milliarden Dollar [Link entfernt]
eingebrockt.
Durch die Produktions-Partnerschaft mit Foxconn
werde es in Zukunft
keine solchen Abschreibungen auf nicht verkaufte Geräte mehr geben [Link entfernt]
,
betonte Chen.
Ein weiterer Hoffnungsträger des Managers, der einst die Software-Firma Sybase vom Rand des Abgrunds zurückholte, ist der hauseigene Messaging-Dienst BBM. "Unternehmen brauchen solche sicheren Systeme für die interne Kommunikation", betonte er. Eventuell lasse sich damit Geld verdienen.
Blackberry steige nicht aus dem Verbrauchermarkt aus, betonte Chen. Das lukrativere Unternehmensgeschäft habe in der klammen Finanzlage aber Vorfahrt: "Wenn ich entscheiden muss, ob ich einen Dollar bei Firmenkunden oder Verbrauchern investieren muss, entscheide ich mich für Firmenkunden." Deshalb werde Blackberry auch nicht versuchen, ein Verbrauchergerät in der Liga eines iPhone oder eines Galaxy S4 von Samsung zu entwickeln.
Chen war Anfang November als Blackberry-Chef eingesprungen, nachdem der aus Deutschland stammende Thorsten Heins inmitten schlechter Zahlen gehen musste. Offiziell wurde Chen bisher noch als Interimschef bezeichnet, er ließ in Las Vegas jedoch keine Zweifel daran, dass er den Job dauerhaft übernehme.