Bayern: Call-for-Interest für neues DAB+-Bouquet
Der Sender Wendelstein des Bayrischen Rundfunks, einer der Standorte des potenziellen neuen DAB+-Netzes
Bayrischer Rundfunk. Pressefoto: Gerhard-Wenzel
Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat die Möglichkeit, eine landesweite DAB-Bedeckung für Bayern zu reorganisieren, weshalb sie eine Umfrage unter Hörfunkveranstaltern startet, einen sogenannten Call-for-Interest. Hierbei handelt es sich voraussichtlich um den Kanal 10D, der früher bereits als landesweite Bedeckung genutzt wurde und seit einiger Zeit leer steht.
Die landesweite Bedeckung soll mit einem erhöhten Fehlerschutz implementiert werden, da sie voraussichtlich über weit weniger Sendestandorte verfügen wird als die Netze des Bayerischen Rundfunks (BR), damit aber auch kostengünstiger sein wird. Zudem soll eine Regeldatenrate von 80 kBit/s für Stereoprogramme gelten. Als Mindestbelegung des Multiplexes sind zehn Programme vorgesehen. Im Endausbau im Jahr 2029 sollen nach einer unverbindlichen Schätzung je Hörfunkprogramm jährliche Kapazitätskosten von etwa 500.000 Euro erwartet.
Bisher Kooperation mit dem BR
Der Sender Wendelstein des Bayrischen Rundfunks, einer der Standorte des potenziellen neuen DAB+-Netzes
Bayrischer Rundfunk. Pressefoto: Gerhard-Wenzel
Die BLM lädt Hörfunkanbieter ein, den Bedarf für eine landesweite DAB+-Verbreitung ihrer Angebote in Bayern in einem ersten Schritt anzugeben. Auf Grundlage der ermittelten belastbaren Bedarfsprognosen wird die Landeszentrale im nächsten Schritt entscheiden, ob das derzeit bestehende Konzept bis zum Jahr 2030 ausreichend ist oder um ein weiteres landesweites DAB-Netz erweitert werden kann. Daran schließt sich gegebenenfalls eine weitere detaillierte Befragung der Interessenten auf diese Abfrage an.
Bisher werden landesweite Programme in Bayern in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk über dessen landesweite (Antenne Bayern) und die regionalen Multiplexe (Rock Antenne, Absolut HOT, egoFM, Radio Teddy) verbreitet. Mittelfristig könnten eigene Netze für Privatradios sowohl auf landesweiter als auch regionaler Ebene die bisherigen Kooperationen ersetzen.
Neuer Netzbetreiber für DAB+ in Baden-Württemberg
Ab dem heutigen 1. Dezember ist unterdessen ein neuer Betreiber für das baden-württembergische Privatradionetz im Digigitalradio DAB+ (Kanal 11B) zuständig: Nach einer Ausschreibung und einem ausführlichen Wettbewerbsverfahren der Bundesnetzagentur hatte die On Air Support GmbH im Sommer den Zuschlag als Sendernetzbetreiber für den Aufbau und den Betrieb eines Sendernetzes für Baden-Württemberg zur Nutzung durch private Hörfunkanbieter ab dem heutigen 1. Dezember erhalten. On Air Support folgt auf Digitalradio Südwest, ein Gemeinschaftsunternehmen von Media Broadcast und dem Südwestrundfunk.
Zunächst wird das Netz unverändert mit den bisherigen Parametern betrieben. Mittelfristig ist ein Ausbau mit neuen Standorten und Leistungserhöhungen geplant.
DAB+-Lokalradio für Kiel gestartet
Wie geplant hat Radio livelive ebenfalls heute früh um 6 Uhr sein reguläres, moderiertes Programm aufgenommen. Bereits seit Anfang November ist das norddeutsche Lokalradio in Kiel und Umgebung über DAB+ auf Kanal 5A zu empfangen. Im Internet wurde der Testbetrieb bereits im Frühjahr aufgenommen - damals noch unter dem Namen Antenne Holstein.
80s80s im 2. Bundesmux gestartet
Bereits am gestrigen Montag, 30. November, und damit einen Tag früher als geplant wurde 80s80s Radio im zweiten DAB+-Bundesmux aufgeschaltet. Um das Programm zu hören, ist ein Suchlauf nötig. Bei vielen Digitalradios reicht es alternativ, ein anderes Programm aus dem Mux anzusteuern, 80s80s sollte anschließend in der Senderliste auftauchen. Über dieses Programm und den DAB+-Start haben wir bereits ausführlich berichtet.