Die Unterschiede von Digital- und Internet-Radio
Radiosender aus der ganzen Welt zu hören, war lange Zeit in nur in mäßiger bis schlechter Qualität und häufig nur mit vielen Störgeräuschen über die Lang-, Mittel- und Kurzwelle möglich. Wahren Hörgenuss versprechen hingegen dank aktueller Digitaltechnik Internet-Radios und Geräte, die den Rundfunkstandard DRM unterstützen. In technischer Hinsicht sind die beiden Gerätetypen nicht miteinander zu vergleichen. Doch wie sieht es mit den Funktionen, Diensten und Kosten für den Käufer aus? Wir zeigen, was die Hörer von DRM und Internet-Radio erwarten können.
DRM-Radios funktionieren ohne Breitband-Internetanschluss
Himalaya DRM2009
Bilder: Hersteller
Die Internet-Radios werden in der Regel wahlweise per LAN oder WLAN
ans World Wide Web angeschlossen. Diese Geräte greifen auf die Live-Streams der Radiosender
im Internet zu und geben diese in Echtzeit wieder. Internet-Radios sind bereits zu Preisen
deutlich unter 100 Euro erhältlich, und die Auswahl ist inzwischen sehr groß. Einige
teurere Geräte vereinigen die Standards DAB-, UKW- und Internet-Radio-Tuner in einem. Dazu
muss der Nutzer natürlich noch über einen
Breitband-Zugang ins Internet verfügen, beispielsweise
per DSL oder Kabel-Internet,
durch den monatliche Grundkosten entstehen.
Unabhängig von einem Internet-Anschluss funktionieren die DRM-Radios. Die drei aktuellen Kofferradios auf dem Markt empfangen neben Digital Radio Mondiale alle weiteren konventionellen Wellen (UKW, Mittel-, Lang- und Kurzwelle) sowie die Standards DAB bzw. DAB+. Ab 129 Euro ist das günstigste Gerät von Morphy Richards zu haben, gefolgt vom Himalaya DRM2009 ab 199 Euro und dem Technisat MultyRadio ab 359 Euro. Es können aber auch leicht 100 Euro mehr sein, die die Händler für diese Geräte verlangen.
Internet-Radio hat die deutlich größere Programmvielfalt
Starswaves Truckbox
Bilder: Hersteller
Die meisten Hersteller der Internet-Radios werben mit einer riesigen Programmvielfalt für
ihre Geräte - und das zurecht. Derzeit sind weit mehr als 10 000 Sender im
Internet zu empfangen, und es werden immer mehr, da nahezu jede Radiostation auch einen
eigenen Stream hat. So kommen selbst Fans außergewöhnlicher Musikrichtungen mit einem
Internet-Radio auf ihre Kosten. Viele Geräte haben deshalb auch thematische Programmlisten
zu Genres und Ländern vorkonfiguriert.
Im Vergleich zum Internet-Radio bietet DRM eine verhältnismäßig geringe Programmauswahl an. Neben RTL und Oldiestar Radio werden keine weiteren privaten deutschen Musiksender verbreitet, hingegen aber einige öffentlich-rechtliche Nachrichten- und Informationssender wie etwa B5 Aktuell oder die Deutsche Welle. Zusätzlich sind auch ausländische Sender zu empfangen, so zum Beispiel die BBC oder Radio Prag und zeitweise Radio Netherlands.
Unterwegs und im Ausland: DRM hat Vorteile – Empfang auch im Auto möglich
DRM-Radio von von Morphy Richards
Bilder: Hersteller
Die meisten Internet-Radios, abgesehen von einigen Kombigeräten, die UKW bzw. DAB(+)
empfangen können, sind an WLAN oder LAN gebunden. Ein Internetanschluss, um die gesamte
Programmvielfalt im vollen Umfang nutzen zu können, ist in jedem Fall unverzichtbar -
und dieser ist nicht immer vorhanden, vor allem dann, wenn man unterwegs ist.
DRM-Radios funktionieren hingegen wie konventionelle Weltempfänger, die auch im Ausland auf der digitalen Mittel-, Lang- und Kurzwelle den Empfang deutscher Sender rauschfrei in digitaler Qualität ermöglichen. Die Senderauswahl erfolgt nicht mehr durch das Einstellen der Frequenzen, sondern findet automatisch nach einem einmaligen Sendersuchlauf durch die Auswahl eines Senders aus einer Programmliste oder von den Speichertasten statt. Hinzu kommt, dass man mit allen drei verfügbaren DRM-Radios Sendungen auf SD-Karte mitschneiden und danach jederzeit wiedergeben kann. Die Wiedergabe von MP3-Dateien, die man zuvor auf die SD-Karte übertragen hat, ermöglichen außerdem auch alle Geräte.