Mobilfunk-Discounter: Was kommt als nächstes?
Vor einigen Jahren schlossen sich die Eigenschaften
"Prepaid" und "günstig" noch aus. Wer zu erträglichen Minutenpreisen vom Handy telefonieren wollte, musste sich die günstigeren
Gesprächspreise über eine monatliche Grundgebühr oder hohe Mindestumsätze kaufen. Für Gespräche vom Prepaid-Handy in ein anderes Mobilfunknetz waren Preise von
50 Cent und mehr keine Seltenheit. Doch mittlerweile wechseln immer mehr Vertragskunden zu den Prepaid-Discountern, die ohne Grundgebühr und
Mindestumsatz auch noch günstige Minutenpreise in alle deutschen Netze bieten. Wie wir bereits festgestellt haben, müssen die Discounter den
Vergleich mit den etablierten Anbietern nicht scheuen. Anlässlich des zweiten Discount-Jubiläums möchten wir noch einmal einen Blick auf die
Entwicklung in diesem Marktsegment werfen, das in den vergangenen beiden Jahren nicht nur mit sinkenden Preisen, sondern auch mit überdurchschnittlichen Zuwächsen
aufgefallen ist.
Ein Handy aus dem Tchibo-Angebot
Das erste Mobilfunk-Discountangebot in Deutschland kam zwar bereits im Oktober 2004 auf den Markt, als Kaffeeröster Tchibo seinen Prepaid-Tarif startete. Mit damals 35 Cent pro Minute in alle deutschen Netze war das ein attraktives Angebot, das im Vergleich zu den bisherigen Prepaid-Angeboten der etablierten Mobilfunkanbieter deutlich günstiger war. Die Kunden griffen zu: Bereits am ersten Verkaufstag gingen 20 000 Handys mit der Tchibo-Prepaid-Karte über den Ladentisch.
Der Durchbruch kam mit "einfach-einfach-einfach"
Doch den eigentlichen Startschuss für die
Discount-Telefonie setzte die E-Plus-Zweitmarke simyo vor
zwei Jahren mit seinem Prepaid-Angebot, das mit einem Einheitspreis von 19 Cent für Gespräche zum Festnetz und zu allen Mobilfunknetzen bot. Damit war ein "echtes"
Discount-Angebot auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, das eine Lawine ins Rollen
brachte. Nur wenige Tage nach dem simyo-Start legte simply nach und
unterbot den simyo-Tarif mit einem Minutenpreis
von 18 Cent - hiermit war eine neue Schmerzgrenze definiert. In der Folge kamen
immer weitere Discount-Produkte auf den Markt, die sich in Minutenpreisen und sonstigen Konditionen kaum von einander unterschieden: Mobilfunk-Provider
Die simyo-SIM
debitel brachte
mit debitel-light einen
Discount-Tarif auf den Markt, mit
Blau.de kam ein paar Wochen später dann ein
Anbieter hinzu, der die Angebotspalette nicht nur mit einer neuen Farbe, sondern auch
mit einem rechnerischen Minutenpreis von
17,9 Cent bereicherte. Mittlerweile hat Blau
debitel-light geschluckt - erste Konsolidierungserscheinungen im
Discount-Segment.
Nur wenige Tage nach Blau.de trat dann klarmobil auf den Plan, die Discount-Marke von mobilcom. Wie simply setzte dieser Anbieter auf die Kombination der Vorteile von Prepaid- und Postpaid-Karten. Interessant war und ist bei den Anbietern im Netz von T-Mobile die Möglichkeit, die bisherige Rufnummer mitzunehmen, während das bei den E-Plus-Discountern noch immer nicht möglich ist.