Vergleich

Discountervergleich: Mobil telefonieren ohne Vertragsbindung

Nicht nur der Minutenpreis zählt bei der Tarifwahl
Von Janko Weßlowsky

Neben den Kosten für Gespräche und SMS sind vor allem die Rahmenbedingungen zu beachten: Sie erst entscheiden wirklich, welcher der Tarife für den Kunden geeignet ist. Dazu gehört zum Beispiel die Frage, welcher Anbieter eine kostenlose Mobilboxabfrage ermöglicht. Wer auf eine Mobilbox angewiesen ist und diese nicht abschalten kann oder möchte, zum Beispiel weil er sein Handy vor allem für seine eigene Erreichbarkeit nutzt, sollte hier aufpassen: Sämtliche E-Plus- und o2-Discounter sowie Penny mobil / ja!mobil (T-Mobile) und smobil (Vodafone) bieten kostenfreie Mobilboxabfragen. Bei den anderen Discountern, insbesondere bei allen vistream-Resellern, wird hingegen jeweils der Minutenpreis eines Fremdnetzgespräches berechnet. Lediglich sunsim ist mit 8 Cent je Minute für die Mobilboxabfrage etwas günstiger, wenngleich eben auch bei Weitem noch nicht kostenlos.

Ebenfalls geachtet werden sollte auf den Abrechnungstakt. Da Gespräche nur selten exakt zwei, drei oder fünf Minuten lang sind, lohnen sich die im 60/60-Takt abgerechneten Tarife gegenüber den besseren Taktungen wie 60/30 oder 60/1 nur in seltenen Fällen - trotz eines kleinen Vorteils beim Minutenpreis. Soll die Wahl zum Beispiel zwischen callmobile (14 Cent/min., 60/60) und simyo (15 Cent/min., 60/1) fallen, hat simyo aufgrund der besseren Taktung die Nase vorn.

Welches Netz?

Nicht weniger wichtig ist die Frage nach dem genutzten Netz. Während diese innerhalb von Ballungsräumen wie Großstädten weniger von Interesse sein mag, ergibt sich für Bewohner des Landes ein ganz anderes Bild: Hier sind nach wie vor T-Mobile und Vodafone die Netze der Wahl. Und selbst innerhalb von Großstädten gibt es Faktoren, die für das eine oder andere Netz sprechen. So klappt das Handover von Gesprächen aus dem o2-Netz hinüber ins T-Mobile-Netz im Rahmen des National Roamings noch immer nicht problemlos: Beim Gang hinunter in die Berliner U-Bahn wird zum Beispiel das Gespräch kurzerhand abgebrochen. Erst nach dem Umbuchen ins T-Mobile-Netz kann wieder telefoniert werden. Wer solcherlei Erfahrungen verhindern will, greift da lieber gleich zu einem der Discounter in den D-Netzen wie callmobile, simply, Penny mobil, ja!mobil oder smobil. Aber auch hier kann einem im Einzelfall Ähnliches passieren - da helfen nur Erfahrungswerte, welches Netz bei Ihnen am Besten funktioniert.

Es müssen übrigens nicht immer zwingend Prepaid-Angebote sein. So gibt es mit klarmobil auch einen Anbieter, der einen absolut konkurrenzfähigen Tarif im T-Mobile-Netz im Postpaid-Verfahren anbietet. Gespräche kosten 14 Cent je Minute, die Abrechnung erfolgt auf Rechnung. Dennoch hat der Tarif weder eine Grundgebühr noch eine Mindestvertragslaufzeit - ganz wie die Prepaid-Discounter. Hier ist also vor allem entscheidend, ob der Kunde bequem per Lastschrifteinzug zahlen möchte oder lieber die Kostenkontrolle durch eigenhändiges Aufladen des Guthabens sucht. Aber selbst hier verschwimmen die Grenzen: simyo bietet die Möglichkeit, das Guthaben automatisch aufladen zu lassen, sowie eine gewisse Schwelle unterschritten wird.

Wer übrigens seine bisherige Rufnummer zum neuen Anbieter mitnehmen möchte, ist bei callmobile und simply gut bedient - beide Anbieter nehmen keine Gebühren für die Übernahme der alten Rufnummer. Im vistream-Netz gilt dies unter anderem für PTT mobile und solomo. Viele Anbieter bieten dieses Feature jedoch doch erst gar nicht an. Dies sollte ebenso beachtet werden wie die Tatsache, dass Ihr bisheriger Anbieter zumeist eine Gebühr zwischen 25 und 30 Euro für den Wechsel erhebt.

Schnäppchen gesucht

Für Schnäppchenjäger dürfte schließlich auch eine Rolle spielen, welche Anbieter derzeit die besten Neukundenkonditionen bieten. Wer sich zum Beispiel noch bis morgen bei callmobile eine neue SIM-Karte besorgt, erhält für nur 5 Euro einmalige Kosten 15 Euro Startguthaben. Und wer sich bis 29. April bei simyo eine Karte besorgt, zahlt für diese 9,95 Euro - bei immerhin noch 10 Euro enthaltenem Startguthaben. Die Karte bei blau.de ist mit 19,90 Euro noch mal etwas teurer, dafür sind aber auch hier 20 Euro Startguthaben enthalten. Ähnliches gilt für solomo, wo die SIM-Karte für 20 Euro ebenfalls 20 Euro Startguthaben bietet.

Zusätzlich ist es bei fast allen Anbietern möglich, im Onlineshop auch ein neues Handy zu bestellen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Auch wenn es manches Mal ein gutes Angebot geben mag, so sind die Geräte doch selten wirklich günstiger als über andere Quellen. Um sich weiter über die aktuellen Preise insbesondere der zahlreichen Prepaid-Discounter zu informieren, können Sie gerne unsere Infoseite hierzu besuchen.

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