IPTV: Was bieten Arcor, HanseNet und Telekom?
Alice HomeTV, Arcor TV plus oder T-Home von der Deutschen Telekom: Drei Fernseh-Angebote über das Internet befinden sich aktuell im Markt bzw. wurden angekündigt. Auch auf der nun beendeten CeBIT war IPTV ein großes Thema, das zumindest die Messestände der beiden Anbieter Arcor und Telekom beherrschte. Doch IPTV ist nicht IPTV, wie eine genauere Betrachtung der drei Angebote zeigt. Denn es gibt Details, durch die sich die Angebote unterscheiden. Diese wollen wir Ihnen in diesem Artikel, der sich ausschließlich um echtes Fernsehen per Internet drehen soll, aufzeigen. Denn gerade durch diese kleinen Unterschiede heben die Anbieter sich voneinander ab.
Erster IPTV-Anbieter versorgt bislang nur wenige Städte
Die Alice-HomeTV-Hardware
Als erstes auf dem Markt war das Alice HomeTV von
HanseNet. Vorgestellt
wurde das Produkt
vergangenen Mai in Berlin. Erhältlich war das Internet-Fernsehen lange Zeit lang
nur in Hamburg, Lübeck und Umgebung. Mittlerweile versorgt der Anbieter auch einige
Städte in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Fernsehsignal und will dieses Jahr noch
Frankfurt am Main und Berlin versorgen. HanseNet als Anbieter von Alice HomeTV
setzt nach aktuellem Stand hauptsächlich auf das reine IPTV und fungiert als weiterer
Broadcast-Kanal neben Satellit, DVB-T und
Kabel. 60 Sender sind
im Grundpaket dabei, das der Kunde zu seinem Anschluss hinzu buchen kann.
Darunter sind alle gängigen TV-Sender der RTL- und ProSiebenSat.1-Gruppe,
die öffentlich-rechtlichen Sender sowie zahlreiche kleinere Sender aus dem Bereich
Homeshopping, Musik und Special Interest.
Der Kunde benötigt bei HanseNet einen normalen DSL-Anschluss des Anbieters. Dieser hat in der Regel eine Bandbreite von 4 MBit/s. Das reicht aus, um das TV-Signal auf den Fernseher zu bringen und nebenbei noch normal surfen zu können. Die benötigte Set-Top-Box wird mitgeliefert und kann direkt per mitgeliefertem Kabel an das Modem und anschließend per Scart-Kabel an den Fernseher angeschlossen werden. Aktuell kann nur ein Fernsehgerät in der Wohnung versorgt werden. Der Anschluss weiterer Fernseher ist nicht vorgesehen und wäre bei einer Bandbreite von 4 MBit/s auch nicht möglich. Denkbar wäre aber, das HanseNet künftig auch Lösungen für weitere Fernseher anbietet. Denn nur in den wenigsten Haushalten, die sich potenziell für IPTV interessieren, dürfte nur ein TV-Gerät stehen. Daher wird HanseNet früher oder später gezwungen sein, eine solche Lösung anzubieten, will man eine echte Alternative zu anderen Signalwegen anbieten.
Zusatzpakete ja, Zusatzfeatures nein
IPTV: So kommt das Signal an
Wem die 60 Free-TV-Programme bei HanseNet nicht ausreichen, der kann weitere
Programme optional zubuchen. Klassisches Pay-TV wie
Premiere oder
Arena [Link entfernt]
kann allerdings nicht gebucht werden. Für 14,90 Euro gibt es beispielsweise
das Big-Entertainment-Paket mit weiteren 34 Sendern. Darin enthalten
sind Sender wie History Channel, tv.gusto, SciFi, die RTL-Zusatzkanäle
oder 13th Street. Weitere Option ist ein MTV-Musikpaket für 2,90 Euro.
Verhältnismäßig teuer ist ein türkischsprachiges Paket. Für 22,90 Euro
sind hier lediglich 3 Sender enthalten. Ferner sind zahlreiche
Filme im Video-on-Demand-Bereich abrufbar. Diese kosten ebenfalls extra. Spezielle
Features, wie zeitversetztes Fernsehen, HDTV
oder ähnliches sind bei HanseNet noch
nicht in Sicht, aber auch nicht ausgeschlossen. Die Set-Top-Box jedenfalls sei
HD ready, sagte das Unternehmen auf Nachfrage. Das laufende Programm Aufnehmen
und auch ein zeitversetztes Anschauen ist nicht möglich.