Nokia entwickelt "VoIP-Blocker" für Mobilfunkbetreiber
In den Mobilfunknetzen ist der massenhafte Austausch von Daten noch immer ein Problem. Zwar ermöglichen die neuen UMTS/HSDPA-Netze einen schnelleren Austausch auch größerer Datenmengen, wenn jedoch zu viele Nutzer Datenverbindungen herstellen, sind die Mobilfunknetze schnell überlastet. Mit einer neuen Lösung von Nokia wird es Mobilfunk-Carriern möglich sein, bandbreitenfressenden P2P-Diensten wie Skype oder Filesharing das Wasser abzugraben. Mit der "Peer-to-Peer Traffic Control" können Mobilfunkbetreiber ihren Datenverkehr besser verwalten verspricht der finnische Mobilfunk-Ausrüster.
Kannibalisierungsgefahr durch VoIP für Netzbetreiber gebannt
Mit der zunehmenden Verbreitung kostengünstiger UMTS-Services müssen die Betreiber ihre Netze so effektiv wie möglich auslasten, erklärt Roberto Loiola, Marketing- und Vertriebschef von Nokia Networks. Besonders dann, wenn Peer-to-Peer-Anwendungen die Netzauslastung erhöhen und mit den Diensten der Carrier konkurrieren, sind neue Lösungen gefragt. Mit Nokias Peer-to-Peer Traffic Control seien die Mobilfunker nun in der Lage, entsprechenden Traffic zu analysieren und dem Datenverkehr von bestimmten Diensten den Vorrang einzuräumen. Dadurch könne vermieden werden, dass die Netze zu "Bit-Pipes" für andere Anbieter degradiert würden.
Natürlich fürchten die Netzbetreiber nicht nur eine simple Überlastung ihrer Netze. Auch die Befürchtung, dass VoIP-Angebote anderer Provider das noch immer wachsende Sprachgeschäft der Mobilfunker kannibalisieren, dürfte eine Rolle spielen. Die meisten Mobilfunkbetreiber zögern bisher, kostengünstige Datentarife oder gar Flatrates für die mobile Internet-Nutzung einzuführen.
Andererseits behindern teure Datendienste auch eine lebhaftere Nutzung der eigenen Dienste. Wenn nun der Datenverkehr entsprechend gesteuert werden kann, werden die Mobilfunkanbieter mit entsprechenden Angeboten für die Datennutzung reagieren. Das neue Produkt wird in Form eines Software-Upgrades für die Nokia Flexi Intelligent Service Node (ISN) bereit gestellt und soll in der ersten Hälfte des nächsten Jahres verfügbar sein.