Weitere Mobilfunkmarken bei Vistream
Wie berichtet wird ab morgen mit
igge & ko die erste regionale
Mobilfunkmarke Deutschlands vermarktet. Gleichzeitig fällt nach
langer Vorplanung der Startschuss für den virtuellen Netzbetreiber
Vistream, in dessen Netz die künftigen
igge-&-ko-Kunden telefonieren.
igge & ko wendet sich exklusiv an Kunden im Norden
Wie das Unternehmen gegenüber teltarif.de erklärte, vermarktet igge & ko zwar die Verträge. Vertragspartner der Kunden ist jedoch Vistream. Während die Vermarktung der neuen Marke, die besonders günstige Telefonate zu anderen Kunden des gleichen Anbieters und ins schleswig-holsteinische Festnetz ermöglicht, morgen startet, werden die SIM-Karten erst einige Tage später ausgeliefert.
Mitte bis Ende Oktober sollen aber noch drei weitere Marken bei Vistream starten. Während es sich bei igge & ko um einen Laufzeitvertrag handelt, verkaufen die anderen geplanten Vistream-Reseller ausschließlich Prepaid-Produkte. Diese wenden sich jeweils an spezielle Zielgruppen und wollen sich so von den bestehenden Prepaid- und Discountkarten anderer Anbieter abheben.
Bei zwei der drei neuen Prepaid-Marken handelt es sich um internationale SIM-Karten, mit denen die Telefonie im Ausland deutlich günstiger als mit vergleichbaren anderen Produkten sein soll. Einer der beiden Anbieter will zudem auch innerhalb Deutschlands günstige Preise anbieten. Nähere Einzelheiten zu diesem Produkt sind allerdings noch nicht bekannt.
Mit Sunsim für 39 Cent pro Minute im Ausland telefonieren
Konkreter sind dagegen die Planungen der
ecotel communication ag
aus Düsseldorf, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung 51 Prozent der ebenfalls
in der Rheinmetropole ansässigen toBEmobile GmbH übernommen hat. Unter dem Namen
Sunsim will das Unternehmen
noch in diesem Monat eine Prepaidkarte bei Vistream starten. Damit sollen
abgehende Gespräche aus 88 Ländern ins deutsche Festnetz 39 Cent pro
Minute kosten. In die Mobilfunknetze zahlt man 10 Cent mehr. Eingehende
Telefonate schlagen mit Minutenpreisen ab 9 Cent zu Buche und der SMS-Versand
kostet 25 Cent.
Sunsim: 39 Cent pro Minute im Ausland
Damit ist der Tarif in den meisten Fällen deutlich günstiger als die Roamingpreise anderer Netzbetreiber und Provider. Im Gegensatz zu bereits bestehenden internationalen Prepaidkarten zahlt man aber nicht 0, sondern mindestens 9 Cent pro Minute für eingehende Anrufe im Ausland. Möglicherweise kann Vistream dadurch höhere Interconnection-Preise für Telefongesellschaften, die Gespräche in das Vistream-Netz vermitteln, verhindern. Diese höheren Kosten führten bei internationalen Prepaidkarten beispielsweise mit liechtensteinischen und britischen Rufnummern in der Vergangenheit oft zu Erreichbarkeitsproblemen. Viele Call-by-Call-Anbieter sperrten die jeweiligen Rufnummernblöcke, da sich die Weiterleitung von Anrufen in die betroffenen Netze nicht rechnete.
Sunsim hat zur Vermarktung seiner Karten einen einen Kooperationsvertrag mit dem nach eigenen Angaben weltweit führenden Buchungssystem-Anbieter für Reisebüros, Amadeus, geschlossen. Dadurch soll es möglich sein, das Produkt in mehr als 15 000 deutschen Reisebüros zum Verkauf anzubieten.
Das dritte Prepaid-Angebot bei Vistream, das noch im Oktober in den Handel kommt, richtet sich an ethnische Minderheiten in Deutschland und tritt somit in Konkurrenz zu Produkten wie Blauworld und Just Talk International von The Phone House. Nähere Einzelheiten zu diesem Anbieter sind derzeit aber noch nicht bekannt.