ungefragt

Auch Mac-OS-X-Nutzer werden abgehört

Betriebssystem kontaktiert ungefragt Apple-Server
Von Christian Horn

Nachdem der Software-Hersteller Microsoft ins Schussfeld der Kritik geraten war, weil seine Windows-Echtheitsprüfung (WGA) ohne Nutzer-Zustimmung Kontakt mit Microsoft-Servern aufnahm, macht sich nun Apple mit ähnlichen Methoden unbeliebt. Verschiedene Nutzer hatten beobachtet, dass Apples Betriebsystem Mac OS X nach dem Ende Juni erfolgten Update auf Version 10.4.7 Verbindungen zu Apple-Servern aufnahm. Die Kontaktaufnahme erfolgte ohne Benutzer-Zustimmung und konnte nur mit speziellen Monitoring-Tools beobachtet werden. Offensichtlich gibt es für die Nutzer auch keine Möglichkeit, den ungewollten Server-Kontakt zu unterbinden.

Ein Apple-Sprecher erklärte, die Funktion solle nur sicherstellen, dass Dashboard Widgets in der korrekten Version installiert würden. Es würden keine persönlichen Informationen an Apple übermittelt. Kritiker werden sich mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben, bleibt doch die Tatsache, dass die Nutzer vorher nicht eindeutig informiert wurden und ihnen die Wahl, dem Feature zuzustimmen oder es abzulehnen, vorenthalten wurde. Apples Vorgehen wird wohl kaum als vertrauensbildende Maßnahme bewertet werden.

Für Apple scheint der Wunsch vieler Nutzer, selbst darüber zu enscheiden, welche Verbindungen ihr Rechner aufnimmt und welche Informationen übermittelt werden sollen, nicht vorrangig zu sein. Bereits Anfang des Jahres hatte der Hersteller über die iTunes-Musiksoftware die Nutzer belauscht und iTunes-Server informiert, welche Musik der Benutzer gerade hört. Erst nach Protesten wurde ein Hinweis hinzugefügt, wie das Mithören abgeschaltet werden kann.