T-Com: Raizner droht erneut mit VDSL-Investitionsstopp
Walter Raizner, Chef der Telekom-Festnetzsparte T-Com, droht einmal mehr, den Ausbau des neuen Hochgeschwindigkeitsnetzes in 40 Städten zu stoppen, wenn die EU in Brüssel nicht einlenkt. Die für die nächsten Ausbaustufen des neuen Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes reservierten drei Milliarden Euro will er stattdessen verstärkt im Ausland investieren. Das geht aus einer "streng vertraulichen" Vorstandsvorlage vor, die der WirtschaftsWoche vorliegt.
Demnach soll es das neue VDSL-Glasfasernetz mit Höchstgeschwindigkeiten von 50 MBit/s nur in den bis Ende des Jahres erschlossenen zehn deutschen Großstädten geben. Nur noch sechs Millionen T-Com-Haushalte kämen dann in den Genuss des neuen Supernetzes, das neben Telefon und Internet auch Fernsehen in HDTV-Qualität ermöglicht und über das die Deutsche Telekom zusammen mit dem Bezahlsender Premiere live die Fußball-Bundesliga übertragen will.
Raizner hatte den Ausbau in weiteren 40 Städten an die Bedingung geknüpft, dass das Hochgeschwindigkeitsnetz zumindest vorübergehend von der Regulierung ausgenommen wird. T-Com war damit vor allem bei der EU in Brüssel auf heftigen Widerstand gestoßen. Der Streit mit Brüssel ist so heftig, dass die Autoren der Vorstandsvorlage "eine Zugangsregulierung für sehr wahrscheinlich" halten. "Auf Grund der unsicheren politischen Situation sollten keine Investitionsmittel für die zweite Phase (Ausbau auf 50 Städte) mehr freigeben werden", heißt es. Der ab 2008 geplante Flächenausbau in 750 weiteren Städten "sollte komplett eingefroren werden".