Ratgeber

Musik-Handy oder MP3-Player - welches Gerät passt zu mir?

Ausstattungsmerkmale, Anwendungsszenarien und Kaufkriterien im Überblick
Von Yvonne Göpfert

Beim Kauf eines Musik-Handys wie auch eines MP3-Players spielen neben Größe und Gewicht vor allem die Speicherkapazität und die Akku-Laufzeit eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Bei Handys misst man in der Regel zwischen 20 und 150 MB internen Speicher, der meist via Speicherkarte (MiniSD, MMC oder Memory Stick) erweitert werden kann. Vorbildlich gibt sich hier Sony Ericsson: Beim W800i beispielsweise wird ein Memory Stick Pro Duo mit 512 MB an Speicherkapazität mitgeliefert. Löblich auch Samsung: Die Koreaner legen dem SGH-X800 immer noch eine 128 MB microSD-Karte bei. Ganz anders beim BenQ-Siemens EF51, dem ersten Musik-Handy von BenQ Mobile, das im zweiten Quartal 2006 auf den Markt kommen soll: Dem Musik-Handy liegt keine extra Speicherkarte bei. Generell gilt als Faustegel: 1 MB ergibt etwa eine Minute Musik. 512 MB reichen also für gut acht Stunden Musik.

Akku-Power: Zehn Stunden oder mehr

Datenblätter

Toshiba 803 Auch die Akkulaufzeiten variieren stark von Handy zu Handy. Bisher machen die Hersteller noch selten Angaben zur Spieldauer des Musik-Players. Acht bis zehn Stunden sollten es aber mindestens sein. In Zukunft werden die Angaben immer häufiger auf den Datenblättern zu finden sein. Insgesamt arbeitet die Abspielfunktion Ressourcen schonend - ein Telefonat bei schwacher Netzabdeckung verbraucht sehr viel mehr Akku-Power. Besonders praktische Idee: Die Musik hört zu spielen auf, bevor der Akku komplett leer ist. Toshiba hat hier eine elegante Lösung auf den Markt gebracht: Im Flight-Modus, also bei abgestellter Telefonfunktion, schaltet sich die Musik ab, bevor der Akku komplett entladen ist. Vorteil: So können Sie, wenn Sie nach einem Flug gelandet sind, immer noch schnell jemanden anrufen.

Dateiformate: Standard oder exotisch

Genauso wichtig wie Akku-Leistung und Speicherkapazität sind die Dateiformate, die ein MP3-Player - sei es im Handy oder sei es als Stand-alone-Gerät - versteht und abspielen kann. MP3, WMA, meist auch AAC- und AAC+-Format beherrschen praktisch alle MP3-Player. Nicht ganz so gängig vertreten ist Ogg Vorbis. Ogg Vorbis ist - wie MP3 auch - ein Dateiformat zur Audiokompression von Songs und Hörspielen. Dabei ist Ogg das Dateiformat (Dateiendung: .ogg), in dem die Informationen gespeichert werden. Vorbis ist der eigentliche Audio-Encoder. Ogg Vorbis erlangte einige Aufmerksamkeit, weil es in Sachen Klangqualität dem MP3-Format oft überlegen ist. Wir empfehlen Ihnen daher, genau zu schauen, in welchen Formaten Ihre Musiksammlung vorliegt.

USB: Full speed oder High Speed

Fast alle Hersteller legen ihren Musik-Handys Software und Kabel für den Datenaustausch zwischen PC und Handy bei. Zum Ärgernis kann es werden, wenn die Datenübertragung vom Rechner aufs Mobiltelefon nur schleppend voran schreitet: Bestes Beispiel der jüngeren Vergangenheit: Das Motorola ROKR. Um 100 Songs auf das iTunes-Handy zu schicken, müssen Sie eine knappe Stunde einkalkulieren.

Schauen Sie sich die Schnittstelle des Handys gut an: Lädt das Handy mit USB 2.0 oder mit USB 1.1? USB erlaubt es einem Gerät, mit 1,5 MBit/s (Low Speed), 12 MBit/s (Full Speed) oder mit 480 MBit/s (High Speed, ab USB 2.0 verfügbar) Daten zu übertragen. Wird die Schnittstelle eines Geräts mit "USB 2.0" angegeben, heißt das nicht unbedingt, dass dieses Gerät auch die High-Speed-Datenrate von 480 MBit/s anbietet. Standpunkt der Anbieter ist dabei, dass ein USB-2.0-kompatibles Gerät grundsätzlich jede der drei Geschwindigkeiten benutzen kann und die 2.0-Kompatibilität in erster Linie bedeutet, dass die neueste Fassung der Spezifikation eingehalten wird. 480 MBit/s dürfen also nur erwartet werden, wenn ein Gerät mit dem Logo "USB 2.0 Hi-Speed" ausgezeichnet ist.

Mit USB 2.0 braucht ein Gerät weniger als zehn Sekunden um einen Standard-Song aufs Handy zu übertragen. Alternativ können Sie auch die Speicherkarte fürs Handy in den PC stecken und neue Musik via Copy&Paste auf die Karte holen.

Datentransfer per Bluetooth oder Infrarot

BenQ-Siemens EF51 Sie können Songs auch per Infrarot zwischen verschiedenen Geräten austauschen. Im Allgemeinen dauert die Übertragung per IrDa aber länger als per Kabel oder Kartenleser. Legen Sie das Handy mit der Infrarotschnittstelle an die des Rechners. Die Geräte erkennen sich in der Regel automatisch. Über den Punkt "Dateien an anderen Computer senden" können Sie den gewünschten Song übertragen. Per Bluetooth funktioniert das Verschieben von Musik ähnlich. Aktivieren Sie an beiden Endgeräten die Bluetooth-Funktion. Lassen Sie das übertragende Gerät nach dem Handy suchen. Anschließend wählen Sie die Datei und klicken auf "Senden per Bluetooth". Am Handy müssen Sie den Empfang der Datei zulassen. Gegebenfalls ist es notwendig, einen Geräte-Code festzulegen (Standard 0000) und vor der Übertragung einzugeben.