802.11n

Ende des Streits um schnelleren WLAN-Standard?

Rivaliserende Gruppen einigen sich auf harmonisierten Vorschlag
Von Christian Horn

Ein Ende des Streits um den neuen, schnelleren WLAN-Standard IEEE 802.11n scheint in Sicht. Drei konkurrierenden Gruppen - TGnSync, WWise und MITMOT - hatten mit unterschiedlichen Vorstellungen zur Ausgestaltung der Spezifikationen des neuen Standards in manchmal sehr heftigen Auseinandersetzungen bislang den Standardisierungsprozess gebremst. Das Joint Proposal Team (JP), ein Schlichtungsgremium mit Teilnehmern aller drei rivalisierenden Gruppen, hat sich nun einmütig darauf verständigt, die Spezifikationsvorschläge des Enhanced Wireless Consortium (EWC) zu unterstüzen. Intel hatte zusammen mit Vertretern aller drei konkurrierenden Lager diese vierte Gruppe im November des vergangenen Jahres ins Leben gerufen, um die divergierenden Vorschläge der drei Gruppen zu harmonisieren.

Weg frei für den IEEE-Standardisierungsprozess

Das Joint Proposal Team will nun das Paket der Spezifikationen festzurren und die Vorschläge der IEEE Task Group vorlegen, die sich in der kommenden Woche auf Hawaii trifft. Falls diese die Vorschläge annimmt, wäre der Weg frei für den Standardisierungsprozess unter dem Dach der IEEE an dessen Ende die Verabschiedung des 802.11n als IEEE-Standard stünde. Sollte dieser Prozess einigermaßen reibungslos verlaufen, könne in zwölf bis 18 Monaten mit ersten Produkten nach dem neuen WLAN-Standard gerechnet werden, schätzen Experten.

Der neue Standard soll MIMO-Technologie (Multiple Input, Multiple Output) integrieren, die die Datenraten und Reichweiten von WLAN-Geräten gegenüber den heutigen WLAN-Standards vervielfachen soll. Der MIMO-Pionier Airgo stellte - abseits vom 802.11n-Standardisierungsstreit - bereits im vergangenen September MIMO-WLAN-Chips vor, die Datenraten von 240 MBit/s versprechen. Gerade vergangene Woche hatte Netgear einen ersten 240-MBit/s-Router mit Airgo-Chips vorgestellt.