Nettoüberschuss

Telekom überrascht mit Milliardengewinn im zweiten Quartal (aktualisiert)

Wachstumsmotoren sind Mobilfunk und Online-Dienste
Von AFP / dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal einen Milliardengewinn geschrieben. Wie das Unternehmen am heute in Bonn mitteilte, ergab sich für den Zeitraum von April bis Juni ein Nettoüberschuss von 1,655 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 256 Millionen Euro). Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Analysten: In einer Umfrage der AFP-Finanztochter AFX hatten die Branchenexperten im Schnitt lediglich mit 485 Millionen Euro gerechnet.

Zu dem hohen Quartalgewinn trugen Sondereinflüsse wie Zuschreibungen auf US-Mobilfunklizenzen bei, die mit zwei Milliarden Euro beziffert wurden. Daneben fiel durch den Verkauf der Anteile an den Firmen SES und Virgin jeweils ein einmaliger Sonderbetrag von 100 Millionen Euro an.

Für das erste Halbjahr erhöhte sich der Konzernüberschuss damit 64,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Der Umsatz legte im selben Zeitraum um 4,4 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro zu. Motor waren dabei erneut die Mobilfunksparte T-Mobile und die Internet-Dienste von T-Online. Eine Meldung zu T-Online hatten wir bereits gestern veröffentlicht.

Die Mobilfunksparte glänzte mit einem Plus von 12 Prozent. Gut liefen dabei vor allem die Geschäfte in den USA. Insgesamt 2,3 Millionen Kunden mehr verzeichnete die T-Mobile US und erhöhte den Bestand auf über 15 Millionen. Bis zum Jahresende soll die Zahl der Neukunden bereits netto 17 Millionen erreichen. Damit ist die frühere VoiceStream, die die Telekom 2001 für rund 40 Milliarden US-Dollar gekauft hatte, klar die zweitgrößte Mobilfunkgesellschaft des Konzerns hinter T-Mobile Deutschland, die ihre Kundenzahl auf 27 Millionen erhöhte. Die Verschuldung sank gegenüber Ende 2003 um 3,3 Milliarden Euro auf 43,3 Milliarden Euro.

Bei der Festnetzsparte T-Com sank der Umsatz von 7,15 Milliarden im Vorjahresquartal auf 6,88 Milliarden Euro. Das Ergebnis stieg allerdings von 888 Millionen auf 1,405 Milliarden Euro. Die Anzahl der T-DSL-Anschlüsse stieg auf rund 4,7 Millionen. Die Anzahl der Telefonanschlüsse bei der Telekom dagegen sank von 58,1 Millionen (Ende Juni 2003) auf 57,7 Millionen (Ende Juni 2004).

Für das Gesamtjahr strebt die Telekom nach eigenen Angaben nun "mindestens eine Verdoppelung" des Reingewinns auf dann 2,5 Milliarden Euro an. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren, die wegen teilweise enormer Verluste und laufender Sanierungsbemühungen für 2002 und 2003 auf eine Dividende verzichten mussten. Das Unternehmen erklärte, dass für das Geschäftsjahr 2004 der Konzernvorstand Kai-Uwe Ricke eine attraktive Dividendenzahlung in Aussicht gestellt habe.