Kostenfrage

Absage: Keine DSL-Vollversorgung bei der T-Com

100 Prozent Netzabdeckung sind der Telekom-Tochter zu teuer
Von Thorsten Neuhetzki

In naher Zukunft wird es in Deutschland keine vollständige T-DSL-Netzabdeckung geben. Das berichtet die Wirtschaftswoche unter Berufung auf einen Brief des T-Com-Vorstandes Achim Berg an die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP). Zwar sei es technisch möglich, alle Telefonanschlüsse mit Breitband-Internet zu Versorgung, die Kosten jedoch seien der T-Com zu hoch.

"Investitionen in Milliardenhöhe in die bestehenden Telefonnetze kann sich T-Com in der gegenwärtigen wirtschaftlichen und regulatorischen Situation nicht leisten", so Berg in seinem Brief. Derzeit könne an etwa 30 der 34 Millionen Telefonanschlüsse ein DSL-Anschluss gebucht werden. Knapp zwei Millionen Anschlüsse, die derzeit kein DSL bekommen können, liegen nach T-Com-Angaben in einem Bereich, in dem die Nachfrage nach Breitband-Internet deutlich geringer sei als im Durchschnitt. "Die notwendigen Investitionen stehen in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen", so Berg weiter. Weitere 1,8 Millionen Telefonkunden müssen auf DSL verzichten, weil die Deutsche Telekom nach der Wende Glasfaserkabel verlegte, die für die DSL-Technik nach derzeitigem Stand ungeeignet sind.