Same procedere as every year

SMS- und MMS-Versand zum Jahreswechsel

Angeblich keine Probleme trotz deutlich höherer Netzauslastung zu Weihnachten und Silvester
Von Thomas Wischniewski

Über das gesamte Jahr gerechnet werden die Mobilfunknetze wohl kaum so stark in Anspruch genommen wie zu Weihnachten und zu Silvester. Innerhalb relativ kurzer Zeiträume werden jedes Jahr massiv SMS und neuerdings auch MMS versandt, um Freunden entweder das neue Kamerahandy vorzuführen oder um Verwandten und Bekannten ein frohes neues Jahr zu wünschen.

Zu dieser jährlich wiederkehrenden Prozedur gehört mittlerweile auch, dass Marktbeobachter und Mobilfunkfans den Zusammenbruch der Netze an die Wand malen. Selbstverständlich wollen die Netzbetreiber von solchen Schwierigkeiten nichts wissen.

teltarif.de hat bei den deutschen Netzbetreibern nachgefragt, wie sich der Übergang in das neue Jahr gestaltet hat. Und tatsächlich: Von Auslastungsproblemen wollte kein Betreiber sprechen.

T-Mobile

So hat uns T-Mobile erwartungsgemäß mitgeteilt, dass es zu keinerlei Problemen bei der Netzauslatung gekommen sei. Lediglich an "neuralgischen Punkten" sei die Zustellung teils mit Zeitverzögerungen einher gegangen.

Am letzten Tag des Jahres 2003 und am Neujahrestag 2004 verzeichnete T-Mobile ein SMS-Aufkommen, das im "hohen zweistelligen Millionenbereich" lag. Hochgerechnet bedeute dies, dass an beiden Feiertagen nahezu jeder Bundesbürger eine SMS verschickt habe, so Pressesprecherin Caroline Bergmann.

Absolute Zahlen für den MMS-Traffic konnte uns die T-Mobile-Pressestelle nicht nennen. Allerdings wurde uns mitgeteilt, dass sich das MMS-Aufkommen vom Januar bis Dezember 2003 verzehnfacht hätte.

E-Plus

Konkreter wurde die Pressestelle von E-Plus. Auf Anfrage teilte man uns mit, dass das E-Plus-Mobilfunknetz sowohl während der Weihnachtstage als auch in der Silvesternacht absolut zuverlässig und stabil gearbeitet habe. Es sei weder zu Ausfällen noch zu Überlastungen gekommen. Laut E-Plus-Sprecher Jörg Carsten Müller konnten die verschickten SMS "ohne nennenswerte Verzögerung zugestellt werden". Grund dafür seien die bereits bei der Netzplanung berücksichtigten Kapazitätsreserven im E-Plus Netz.

MMS erwiesen sich zur Heiligen Nacht als wahrer Renner - wohl nicht zuletzt deswegen, weil viele MMS-fähigen Handys als Geschenk unterm Weihnachtsbaum lagen und ausprobiert werden mussten. Laut E-Plus lag das MMS-Aufkommen am 24. Dezember um rund 80 Prozent über dem Traffic an normalen Werktagen.

Auch zu Silvester konnte E-Plus ein deutliches Plus an MMS verzeichnen. In den letzten sechs Stunden des alten Jahres hat sich das MMS-Aufkommen im E-Plus Netz mehr als verdoppelt gegenüber dem Vergleichszeitraum eines durchschnittlichen Werktages. Auch in den frühen Stunden des Neujahrstages verzeichnete E-Plus noch einen deutlich erhöhten Traffic. Gemessen am durchschnittlichen SMS-Aufkommen hat sich die Zahl der in der Silvesternacht von E-Plus Kunden verschickten SMS weit mehr als verdreifacht. Betrachtet wurde hierbei der Zeitraum 31.12.2003, 18 Uhr, bis 01.01.2004, sechs Uhr, im Vergleich zum selben Zeitraum eines durchschnittlichen Wochentags.

o2 Germany

o2 Germany teilte uns lediglich mit, dass sowohl SMS als auch MMS während der Feiertage und über Silvester intensiv genutzt wurden. Laut Pressesprecher Roland Kuntze wurden in den ersten beiden Stunden des neuen Jahres deutlich über zwei Millionen SMS im o2-Netz verschickt. Ebenso hat o2 Germany zu Silvester und Neujahr eine sechstellige Zahl an MMS über das Netz geschickt - konkretere Zahlen wurden uns nicht genannt.

Zu Schwierigkeiten durch die extreme Netzbelastung sei es nicht gekommen. Schon einige Wochen vor dem Jahreswechsel hat o2 nach eigenen Angaben die Kapazitäten für SMS und MMS ausgebaut, um der erwarteten Nachfrage entsprechen zu können.

Vodafone

Die Vodafone-Pressestelle schließlich nannte gegenüber teltarif.de keine Zahlen zum SMS- und MMS-Versand über den Jahreswechsel. Man teilte uns lediglich mit, eine "deutlich höhere" Auslastung des Netzes verzeichnet zu haben. Dadurch sei es teilweise zu Zeitverzögerungen bei der Zustellung gekommen. Gegenüber normalen Werktagen sei die höhere Auslastung zwar spürbar gewesen, von echten Problemen in Sachen Netzauslastung war jedoch nicht die Rede.