UMTS-Auktion: Werden MobilCom und debitel ausgeschlossen?
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post prüft eine unzulässige Absprache zwischen den UMTS-Bietern MobilCom und debitel. MobilCom war am Dienstag schnell mit einer Klarstellung zur Hand: Firmenchef Gerhard Schmid habe dem Mitbieter debitel bei der Mainzer UMTS-Mobilfunkauktion "keine Zusammenarbeit" angeboten. Anderslautende Meldungen entbehrten "jeglicher Grundlage". Grund für die Hektik war ein Interview Schmids mit der französischen Zeitung "La Tribune", in dem Schmid von der Möglichkeit gesprochen hatte, debitel-Kunden UMTS-Dienste zur Verfügung zu stellen, sollte die Swisscom-Tochter bei der Auktion leer ausgehen. Damit rief Schmid die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) als Ausrichter der UMTS-Auktion auf den Plan. Sie sah sich sich durch die Äußerung verpflichtet, eine mögliche unzulässige Absprache zwischen den beiden Bietern zu prüfen.
Von Anfang an setzte die Regulierungsbehörde bei der Versteigerung alles daran, Vereinbarungen zwischen einzelnen Bietern zu Lasten der anderen Auktionsteilnehmer zu verhindern. So werden die Vertreter der sieben Einzelbieter und UMTS-Konsortien in Mainz nicht nur strikt voneinander abgeschottet und von jeweils einem RegTP-Mitarbeiter ständig bewacht. Auch drakonische Strafandrohungen sollen jegliche Versuchung im Keim ersticken, über Absprachen die Konkurrenz zu hintergehen und im Ergebnis letztlich weniger Wettbewerb - und weniger Einnahmen für die Staatskasse - zu haben.
Das Regelwerk der Behörde ist eindeutig: Wird Firmen ein so genanntes kollusives Verhalten nachgewiesen, droht der Ausschluss von der Auktion. "Geltende Höchstgebote der ausgeschlossenen Bieter bleiben erhalten", heißt es im Bieterkodex. Werden diese Gebote im weiteren Verlauf der Auktion nicht überboten, muss ein ausgeschlossenes Unternehmen die Summe zahlen und bekommt trotzdem keine Lizenz. Auch wenn ein Betrug erst nach der Auktion entdeckt werden sollte, kann der Zuschlag an einen Bieter sofort widerrufen werden, heißt es in den Auktionsregeln weiter. Das Geld bekommt die Firma auch in diesem Fall nicht zurück. Milliardeninvestitionen wären damit in den Wind geschrieben, was kein Firmenchef wohl je vor seinen Aktionären rechtfertigen könnte.
Zu Beginn der Auktion sind die Beträge bei der Versteigerung zwar meist noch gering, gerade MobilCom legte aber schon in der ersten Runde mehr als eine Milliarde Mark auf den Tisch. Alle sieben Bieter zusammen bieten zur Stunde gute 3 Milliarden Mark für die bis zu sechs Lizenzen. Angesichts des vorsichtigen Bieterverhaltens ist anzunehmen, dass die Auktion noch geraume Zeit weiterlaufen wird. Der Fortgang der Auktion kann im Internet unter [Link entfernt da nicht mehr erreichbar] umts.regtp.de - quasi live - verfolgt werden.