Nach fünf Minuten geht die Sonne unter
Die augenfälligste Änderung findet sich unter Punkt 6.2: "Ist über einen Zeitraum von 5 Minuten kein Datentransfer vorhanden, sind wir berechtigt, die Verbindung zu trennen. Des weiteren erfolgt nach 12 Stunden aus technischen Gründen eine Unterbrechung der Leitung. Eine sofortige Wiedereinwahl ist in beiden Fällen möglich."
Das wird sicherlich für Ärger sorgen, denn wie schnell fünf Minuten herum sind, weiß jeder, der einmal in Ruhe einen längeren Artikel am Bildschirm gelesen hat. Wenn man sich bei einer intensiven Recherche nach jeder gelesenen Textseite neu einwählen muss, ist der Spaß mit diesem Angebot sicherlich schnell vorbei. Die Argumentation des Anbieters Versatel ist, mit dieser Maßnahme passive Nutzer, die "aus Prinzip" die Leitung stehen lassen, obwohl sie ihren Rechner gar nicht nutzen, aus dem Netz zu holen, damit die anderen, die "nur mal schnell hinein wollen" sich problemlos einwählen können. Denn, so steht es auch unter Punkt 3.7: "Das Mitglied ist nicht berechtigt, den Festpreis als Ersatz für eine Standleitung zu nutzen."
Nun ist eine Verbindung, die ohne Datentransfer für länger als fünf Minuten steht, noch keine Standleitung. Und auch der Hinweis, man könne ja mit seinem E-Mail-Programm den minimal notwendigen Datentransfer erzeugen, um "in Verbindung" zu bleiben, tröstet nicht wirklich. Denn von einer Flatrate kann man schon erwarten, dass sie einem ein paar Minuten länger treu bleibt. Die Nutzer entscheiden sich ja genau deshalb für Pauschalangebote, damit sie sich nicht um jede nicht intensiv genutzte Onlineminute Gedanken machen müssen.
Dass ein massiver "Missbrauch" des Angebots von den "Normalnutzern" nicht gewünscht werden kann, ist klar. Trotzdem sorgt die knapp bemessene Passivzeit für unnötigen Stress - der Blick auf die Uhr ist für Flatratenutzer einfach unerträglich.