WhatsApp: Datenschutz und Sicherheit
Der Datenschutz bei WhatsApp steht häufig in der Kritik
Bild: Whatsapp / Montage: teltarif
WhatsApp steht häufig in der Kritik der Datenschützer. Der Messenger greift auf persönliche
Kommunikationsdaten zu, darunter das Adressbuch, und leitet diese an US-Server weiter.
Dort gelten andere Gesetze und Richtlinien als für hiesige Server. Was mit den Daten dort passiert, ob sie gespeichert werden und für wie lange, weiß nur WhatsApp selbst.
Auch die mutmaßliche Verknüpfung von Login-Daten des Users mit der IMEI-Gerätenummer sowie die Verwendung eines geschlossenen Quellcodes stellen Sicherheitsrisiken dar und sorgen immer wieder für Furore.
Streit um Daten-Weitergabe an Facebook
Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar im Kampf gegen Facebook
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Seit WhatsApp durch Facebook gekauft wurde, versuchen Datenschützer zu verhindern, dass die Nutzerdaten der beiden Unternehmen zusammengelegt werden.
"Allein das Wissen über die gespeicherten Telefonnummern der Nutzer eröffnet Perspektiven, für die jeder Geheimdienst dankbar wäre.", warnte Hamburgs Datenschutzbeauftragter Prof. Johannes Caspar, einer der Hauptakteure in einem Rechtsstreit gegen den Konzern. Hauptsächlich ging es dabei um die Frage, ob die besagte Praxis zur Wahrung berechtigter Interessen des Unternehmens notwendig ist, was eine legale Rechtfertigung darstellen würde. Ergebnis des Rechtsstreites ist, dass das Oberverwaltungsgericht Hamburg, wie auch schon die Vorinstanzen, Facebook im März 2018 verbot, die WhatsApp-Daten deutscher Nutzer weiterzugeben und zu nutzen, da keine berechtigten Interessen des Konzerns gesehen wurden.
Durch die DSGVO wanderte die Zuständigkeit der Regulierung Facebooks nach Irland (Standort des EU-Unternehmenssitzes). Dadurch, dass deutsche Stellen nicht mehr zuständig sind und Irland die besagte Frage weniger strikt handhabt, hat WhatsApp parallel zum Inkrafttreten der DSGVO wieder damit begonnen, Nutzerdaten an Facebook weiterzugeben. Dies betrifft nun auch deutsche Nutzer.
Vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
Der Datenschutz bei WhatsApp versagt immerhin nicht auf ganzer Linie. Im April 2016 wurde mit einem Software-Update die vollständige Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umgesetzt. Damit kann nun auch in Gruppenchats sicher kommuniziert werden. Versendete Nachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten, Dokumente, Statusmeldungen und getätigte Anrufe sind nur noch seitens der jeweiligen Kommunikationsteilnehmer entschlüsselbar und können weder von WhatsApp noch von anderen im Nachhinein entschlüsselt oder wiederhergestellt werden. Die verschlüsselte Kommunikation ist somit fester Bestandteil des Messengers geworden, erfordert keine umständliche Einrichtung und kann nicht deaktiviert werden.
Accountinformationen ausgeben lassen
Eine zuweilen wenig verbreitete Tatsache ist die Möglichkeit, sich die Accountinformationen von WhatsApp in einem Bericht ausgeben zu lassen. In diesem Bericht sind die Daten enthalten, die der Internetriese über das Nutzungsverhalten speichert. Die Bearbeitung der Anfrage bzw. Erstellung des Berichts kann bis zu drei Tage in Anspruch nehmen.
Grund für diesen "Service" sind Richtlinien der DSGVO, welche dem Betreiber von Anwendungen eine Informationspflicht gegenüber dem Nutzer auferlegt.
Um den eigenen Informationsbericht anzufordern sind, ist lediglich ein Klick in die "Einstellungen" notwendig. Dort findet man unter dem Punkt "Account" den Reiter "Account-Info anfordern". An dieser Stelle erhalten Nutzer auch weitere Informationen zu diesem Thema und welche Informationen der Bericht umfasst.
WhatsApp wehrt sich gegen staatliche Überwachung
Eine staatliche Überwachung von WhatsApp ist immer wieder politisches Thema
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Eine Vorratsdatenspeicherung für Messenger-Dienste wie WhatsApp wird es in Deutschland vorerst nicht geben. Das verkündete das Wirtschaftsministerium Anfang 2017. Anders verhält es sich mit Bundestrojanern. Der Einsatz eines staatlichen Trojaners zur Verbrechensbekämpfung wurde im Juni 2017 vom Bundestag beschlossen.
Mit der Umsetzung dieser Erlaubnis wird jedoch noch gekämpft, denn die Polizei weiß gar nicht, wie sie WhatsApp abhören soll.
WhatsApp selbst wehrt sich gegen regelmäßig gegen Überwachungsversuche verschiedener Staaten. Eine Anfrage der britischen Behörden, eine Hintertür einzubauen, die es Ermittlern erlauben sollte, verschlüsselte Nachrichten trotzdem mitlesen zu können, lehnten die WhatsApp-Entwickler entschieden ab.
Spam-Mails und Kettenbriefe
Spam gibt es nicht nur in E-Mails
Bild: Whatsapp / Montage: teltarif
Vor allem bei der Einführung neuer Funktionen wie WhatsApp Call und WhatsApp Video Call
gibt es immer wieder Berichte über den Versuch dubioser Geschäftemacher, mittels Spam-Mails
(getarnt als offizielle Mitteilung von WhatsApp) den Nutzer
per Link beispielsweise zur
Installation von Malware oder dem
unbeabsichtigten Abschluss eines teuren Abos
zu verleiten.
Auch nervige Kettenbriefe tauchen in regelmäßigen Abständen auf und sorgen teils für Verunsicherung, teils für entnervtes Kopfschütteln.
Video-Telefonie und weitere Tipps in unseren Ratgebern
Weitere Details zu WhatsApp finden Sie in unseren Ratgebern. Hier lesen Sie unter anderem, wie Sie mit WhatsApp telefonieren - mit oder ohne Video-Funktion. In einem weiteren Ratgeber haben wir die besten Tipps und Tricks für den Umgang mit WhatsApp für Sie gesammelt.